26. Oktober 2020

Wir werden alle sterben. Ein Gedankensplitter.

Was haben COVID-19, das Waldsterben, die Klimaerwärmung und die wachsende Weltbevölkerung gemeinsam?


Ganz einfach: Menschen haben unglaublich Angst davor. Und das unabhängig davon wie viel sie von dem Thema eigentlich wissen, was überhaupt dran ist und ob sie selbst davon betroffen sind. Angst ist heute das primäre, zunehmend das alles beherrschende, Konzept moderner Politik Kein Politiker, der ohne das Konzept der Angst auskäme und an allen Ecken und Enden abgehalfterte Politiker, die ihre Chance zu einer rückkehrenden Bedeutung vor allem darin sehen, möglichst wilde Horrorszenarien an die Wand zu malen. Und wie die Politik, so auch die Medien (oder umgekehrt): Schreckensnachricht hängt sich an Schreckensnachricht. Katastrophe an Katastrophe. Krise an Krise. Realisten, die versuchen die Dinge in Perspekte zu setzen, sind im besten Falle naiv, eher aber Verharmloser, im schlimmsten Falle gleich Leugner. 

So wird man in der Klimadebatte ganz schnell vom unwissenden Idioten über den Klimaskeptiker zum Klimaleugner oder gar Klimafaschisten (letztere mit dem Tode zu bedrohen ist längst nichts dramatisches mehr). Was eigentlich eine sachliche Debatte sein müsste ist schon lange eine theologische Auseinandersetzung geworden, Personen werden weder nach ihren Meriten oder den Meriten ihrer Aussagen beurteilt, sondern nur noch danach ob sie dem zentralen Dogma zustimmen und keine Häresie betreiben. 

In der Entwicklung der Corona-Debatte (so man diese schon so nennen kann) haben wir inzwischen in weit kürzerer Zeit diese Entwicklung hinter uns gebracht, nur das die Hohepriester nicht Thunberg, Schellnhuber oder Latif, sondern Drosten, Wieler und Lauterbach heißen. Und wage es nur einen ihnen zu widersprechen. Äußert beispielsweise ein Ärztepräsident Reinhardt nur ein bischen(!) kritisch zum Thema der "Alltagsmaske", dann heult der Hohepriester Lauterbach (in der schnöden Realität ein lange abgehalfterter SPD-Hinterbänkler, der es selbst kaum fassen kann, dass man ihm plötzlich und absurderweise zuhört) sofort laut auf und nennt solche Aussagen "unentschuldbar" mit der gleichzeitigen Aufforderung den Häretiker möglichst aus allen Ämter zu entfernen (die althergebrachte Hexenverbrennung war wohl gerade nicht verfügbar). Dabei geht es nicht einmal um die inhaltliche Frage, ob die Masken jetzt viel bringen oder nicht, aber was man an dem Mechanismus sehen kann, ist dass die eigentliche Fragestellung sofort ins theologische gehoben wird und man eine sofortige Exkommunikation des Häretikers fordert. 

Das Konzept der Angst duldet keine Abweichung vom Dogma. Und wenn die Angst der Bevölkerung von alleine nicht ausreicht, dann muss man sie noch ein bischen schüren. Die Absurdität des Ganzen möchte ich doch einmal kurz zusammen schreiben, damit sich Ihnen, werter Leser, ein gutes Bild ergibt mit was für einem gar boshaften Virus wir es zu tun haben. Denn der Virus ist, mangels besserer Beschreibung, ein geniales, nie da gewesenes Produkt der Natur (oder eines chinesischen Labors) mit geradezu atemberaubenden Eigenschaften:

- Der Virus ist schon ein besonderer Killer: Er ist gleichzeitig tödlich und nicht tödlich. Normalerweise sind Viren nur eines von beiden: Unheimlich tödlich oder können sich gut weiter verbreiten. Beides zusammen kommt nur sehr selten vor: Weil es für den Virus von großem Nachteil ist, wenn sein Wirt zu schnell verstirbt. So sind Ebola Viren beispielsweise irre tödlich, verbreiten sich aber ganz schlecht, weil der Wirt viel zu schnell tot ist. Umgekehrt verbreitet sich eine Krankheit wie die Syphillis (okay, ist kein Virus sondern ein Bakterium) ganz hervorragend, eben weil der Wirt Jahre braucht, bis er stirbt. Corona kann beides. 

- Der Virus, der eigentlich die Lunge befällt und das Kardiovaskuläre System schwächt (wie es Grippe-Viren auch tun), kann sogar das Gehirn befallen, zumindest wurde das vor ein paar Monaten durch die Presse getrieben.

- Im Unterschied zu vorbenannten Influenza-Viren schädigt Corona das Lungengewebe und der Corona-Überlebende ist Zeit seines Lebens gezeichnet (eigentlich ist er schon tot, er weiß es nur noch nicht).

- Da Kinder von direkten Corona-Ausbrüchen nahezu gar nicht betroffen sind, wiegen sich viele Eltern in Sicherheit. Aber seit Mitte des Jahres wird Corona mit dem (extrem seltenen) Kawasaki-Syndrom assoziiert.

- Während nahezu alle(!) vom Körper erfolgreich bekämpften viralen Erkrankungen Antikörper für etliche Jahre im Blut zurücklassen, sind Corona-Patienten nach wenigen Monaten wieder voll infizierbar. 

- Während das (übrigens deutlich tödlichere) HIV Virus bekanntermaßen nicht dadurch übertragen wird, dass man mal die Kaffetasse verwechselt oder die falsche Person küsst (obwohl der Virus durchaus im Speichel enthalten und nachweisbar ist), wird Corona mehr als eine Woche lang von einer nicht desinfizierten Oberfläche übertragen. 

Und so weiter und so weiter und so weiter.

Einiges davon wird wohl stimmen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Corona eher an der Luft überlebt als ein HIV Virus (kann, muss nicht). Oder das Corona wirklich das Lungengewebe langfristig beschädigt. Ich kann mir vieles vorstellen. Aber nicht alles. Es ist nicht das Supervirus, dass alles kann. Warum? Weil das extrem unwahrscheinlich wäre. Weil es in der ganzen Menschheitsgeschichte so etwas noch nicht gegeben hat. Viren sind nicht neu, und es gibt die übelsten Viren da draußen, mit scheusslichen Erkrankungen und ganz üblen Eigenschaften. Aber keines dieser Viren vereinigt so viele "ängstigende" Eigenschaften auf sich wie Covid-19. 

Und dann kommt man irgendwann ins Zweifeln. Denn man kann, wenn man hinsieht, die Partallelen zum Klimwandel erkennen. Alles ist ein Indiz wie schlimm alles ist. Und alles schlimme auf dieser Welt ist plötzlich eine Folge des Klimawandels. Es wird trocken-> Klimwandel. Es wird feucht -> Klimawandel. Alles ist Klimawandel. Und alles wird ganz furchtbar werden. Wir werden alle sterben. Zu hunderttausenden. Ach, was red ich? Millionen. 

Nun bin ich schon eine ganze Weile auf dieser Welt, so lange, dass ich meine gepflegten Probleme habe noch alle Kerzen auf dem Kuchen mit einem Atemzug auszupusten (und das ohne Corona). Und was habe ich alles schon erlebt. Ich habe die Wälder sterben sehen (die sich immer noch der selben, eher einer besseren Gesundheit erfreuen als in meiner Jugend). Ich habe den Atomtod und Tschernobyl überstanden. Ich habe die Grenzen des Wachstums und die daraus resultierenden Verteilungskriege genauso wie den immer kurz bevorstehenden Atomkrieg überstanden. BSE konnte mich genauso wenig kleinkriegen wie EHEC, der Feinstaub hat mich noch nicht erwischt, der ansteigende Meeresspiegel hat nicht nur den Kölner Dom nicht eingenässt sondern mich auch nicht. Und auch wenn wir im letzten Jahr tatsächlich den wärmsten Punkt seit gut 80 Jahren gemessen haben, war die einzige reale Konsequenz aus der jetzt schon seit Jahrzehnten propagierten Klimaerwärmung die saftige Stromrechnung, die ich am Ende des Monats zu zahlen habe. Will sagen: Irgendwann legt sich das mit der Angst und irgendwann sieht man den Mechanismus dahinter umso besser. Man muss nur die Parallelen betrachten und man ist erstaunt wie gut (und oft) man das ganze schon kennt, bzw. erlebt hat. 

Corona bedroht Deutschland nicht ernsthaft. Die aktuelle Infektionssterblichkeit liegt bei deutlich unter einem Prozent (bei Gesunden unter 50 Jahren bei unter einem Promille), selbst wenn sich die Zahlen bis zum nächsten März (was dem Ende der grippalen Saison entspricht) noch verzehnfachen würden, sind wir als Gesellschaft nicht ernsthaft bedroht und immer noch deutlich unter den drei stärksten Grippewellen der letzten Jahrzehnte (und hier ist die spanische Grippe nicht gemeint). Es sterben weit, weit mehr Menschen an den Folgen des Rauchens als an Corona und das wird sich auch nicht ändern. Auch nicht ohne die heiligen Maßnahmen und die heilige Maske. Es passiert deshalb nicht, weil Corona, auch wenn es in Deutschland tausende, potentiell zehntausende, getötet hat oder noch töten wird, am Ende extrem künstlich aufgeblasen worden ist. Genauso wie das Waldsterben, genauso wie der Klimawandel, genauso wie BSE, genauso wie Dutzende von Angstthemen zuvor. Jedes einzelne dieser Themen hat einen realen Hintergrund. An BSE sind Menschen gestorben (aber eben nur zu Dutzenden und nicht zu hunderttausenden), zur Zeit des sauren Regens sind in Deutschland auch jede Menge Wälder abgestorben (aber eben einzelne Gebiete, nie etwas bundes- oder gar europaweites) und in Tschernobyl sind tatsächlich einige hundert bis einige tausend Menschen an Krebs erkrankt. Das ist alles passiert. Aber es war nie, auch nur ansatzweise, in der Dimension, in die es geblasen wurde.

Der Mechanismus dahinter ist Angst. Pure Angst. Keiner will in einem anonymen Krankenhaus Bett liegen, keiner will die Oma verlieren, selbst wenn er sie nur zweimal im Jahr im Pflegeheim besucht. Selbst ein kleines Risiko ist zuviel, das Leben an sich ist um jeden Preis zu sichern, koste es, was es wolle. Und weil das so gut funktioniert haben wir inzwischen einen politischen, respektive medialen Apparat, der sich genau auf diese Ängste spezialisiert hat. Und eben von einer Katastrophe zur nächsten taumelt. 

Ja, ich hab gut Reden, ich hab kein Corona, ich bin nicht vorerkrankt und in guter körperlicher Form. Und wenn ich es habe, werde ich vielleicht nicht mehr so große Töne spucken. Kann sein. Und sollte ich das Pech habe daran zu versterben, dann werde ich nicht nur erschreckt feststellen, dass ich sterblich bin, sondern auch, dass manchmal Karma was ganz linkes sein kann. Bis dahin aber ziehe ich es vor die Schultern zurückzunehmen und mich nicht in die diversen Boxhörner jagen zu lassen, die man heute permanent an allen Ecken aufstellt. Wer sein Leben in Angst verbringt (und sich am besten noch selbige schönredet), der hat schon einen wichtigen Teil seines Lebens aufgegeben. 

Llarian

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