Neben Corona und Afghanistan ist es wohl das Thema: Der Absturz der Union und der damit einhergehende Aufstieg von Olaf Scholz (der so tut als habe er mit der SPD nix zu tun). Zunächst mal erscheint diese Entwicklung überraschend. Doch mit ein bischen Reflexion kommt man nicht umhin zu bemerken: Es wäre erstaunlich, wenn es anders wäre. Und das hat weder etwas mit Armin Laschet noch mit Olaf Scholz direkt zu tun.
Die eigentliche Person, die sich dafür verantwortlich zeichnet ist, wie könnte es anders sein, niemand anders als Angela Merkel. Und zwar nicht wegen etwas, was sie in den letzten Monaten getan hat, sondern wegen etwas, was sie in den letzten Jahren getan hat. Sie hat die CDU entkernt und immer mehr konservative Wähler entweder zur AfD oder in die innere Immigration getrieben. Die Union hat in der Zeit Merkel fast ein Drittel, eventuell sogar noch etwas mehr, ihrer Kernwähler verloren. Als Helmut Kohl 1998 die Bundestagswahl verlor, waren die 35% der Wähler, die trotz Spendenaffäre und lange abgewirtschafteter Regierung noch die CDU wählten, deren Kernwählerschaft. Immerhin ein gutes Drittel der Bevölkerung. Die Regierung war durch, die Presse schrieb permanent gegen sie an, wer jetzt noch übrig war, glaubte wirklich an die Union.
Nun würde man dem entgegenhalten, dass die Union unter Merkel 2017 doch immer noch 33% der Stimmen hielt. Aber es gibt einen signifikanten Unterschied: Während der Kohl-Regierung, vielleicht mit einer kleinen Unterbrechnung 1989, schrieb der deutschen Mainstream permanent gegen die Regierung an. Unter Merkel änderte sich das, weil Merkel im Endeffekt nichts weiter als das umsetzte, was sich der linke Mainstream wünschte. Entsprechend hatte sie spätestens seit 2015 nur gute Presse. D.h. die Union gewann die Wähler, die sich im Prinzip von Tagesschau und heute Journal darüber informieren, wen sie eigentlich wählen sollen. Wie groß das Potential dieser Wähler ist, ist sicher nicht genau untersucht, aber es ist mit aller Sicherheit nicht unerheblich (dieser Autor neigt zu einer Schätzung von etwa 10 Prozent bis maximal 20). Wenn Merkel nun in der Wahl 2017 diese Wähler im Wesentlichen schön auf ihrer Seite verbuchen konnte, so ergibt sich ein erheblicher Schwund im Vergleich zu den Zahlen von Kohl 1998. Und das sind am Ende die konservativen Wähler die verschwunden sind. Merkel hat sozusagen konservative Wähler gegen medienaffine Wechselwähler getauscht.
Und damit hat Flaschet ein gewaltiges Problem. Denn dummerweise gilt der selbe Schutz, den die Presse ihrer Marionette Merkel hat angedeihen lassen, keinesfalls für ihn, entsprechend werden Lächerlichkeiten gegen ihn aufgebauscht, gute Argumente ignoriert, der Gegner hochgeschrieben. Und die "Tagesschau und heute-journal Wähler" fehlen plötzlich, bzw. sind folgerichtig nun bei Olaf Scholz gelandet, der der derzeitige Held des Juste-Millieu ist. Dummerweise sind die von Merkel vertriebenen konservativen Wähler inzwischen dauerhaft verprellt, die Corona-Politik dürfte ein übriges getan haben.
Deswegen kann sich Olaf Scholz derzeit in aller Ruhe zurück legen. Er muss gar nichts tun. Es genügt für ihn vollauf das Medienunternehmen SPD für sich einzusetzen und die Bataillone des ÖR für sich arbeiten zu lassen. Die werden Flaschet schon klein machen. Umgekehrt kann sich Flaschet auf den Kopf stellen, er wird nicht viel am grundsätzlichen Problem ändern können. Das die Union ihre eigene Wählerbasis massiv beschädigt hat, ist nicht seine direkte Schuld (obschon er sicher, wie die meisten Mitglieder der Union, durchaus dabei mitgemacht hat). Aber der Schaden lässt sich eben nicht mal eben reparieren. Wenn Flaschet seine Wähler sucht, soll er mal bei der AfD, der FDP und den Nichtwählern nachfragen.
Deswegen kann sich Olaf Scholz derzeit in aller Ruhe zurück legen. Er muss gar nichts tun. Es genügt für ihn vollauf das Medienunternehmen SPD für sich einzusetzen und die Bataillone des ÖR für sich arbeiten zu lassen. Die werden Flaschet schon klein machen. Umgekehrt kann sich Flaschet auf den Kopf stellen, er wird nicht viel am grundsätzlichen Problem ändern können. Das die Union ihre eigene Wählerbasis massiv beschädigt hat, ist nicht seine direkte Schuld (obschon er sicher, wie die meisten Mitglieder der Union, durchaus dabei mitgemacht hat). Aber der Schaden lässt sich eben nicht mal eben reparieren. Wenn Flaschet seine Wähler sucht, soll er mal bei der AfD, der FDP und den Nichtwählern nachfragen.
Und ebenso wird der Plan eines "Lagerwahlkampfs" wohl am Ende kaum funktionieren. Richtig ist, dass Deutschland eine Regierung mit der derzeitigen SPD so sehr braucht wie ein Fisch ein Fahrrad. Richtig ist aber ebenso, dass die konservativen Wähler die durch Merkel und ihre Mannen jahrelang in die Tonne gekloppt wurden, nicht einfach zurück kehren werden, weil Mamas Knabe Probleme hat. Wer diese Wähler zurück haben will, der muss erst einmal mit der eigenen Vergangenheit abrechnen. Eher wird Markus Söder zu einem loyalen Knappen oder Karl Lauterbach zu einem kompetenten Experten.
Ich würde jedenfalls eher die Naturgesetzpartei (gibts die noch?), bevor ich die Union noch einmal wähle, die immer noch Stolz auf ihre Katastrophe Merkel ist.
Llarian
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