Merkel berichtete, ihr begegneten auf Wahlveranstaltungen viele „von der AfD und der NPD, einfach mit dem Ziel, andere Menschen beim Zuhören zu stören“. Man könne unterschiedlicher Meinung sein. „Aber sich nur hinstellen und schreien, das finde ich, ist zu wenig.“ Tauber sagte: „Aber das halten wir aus. Wir weichen nicht, das sind wir unseren Anhängern schuldig.“ Die Zahl der Interessierten sei viel höher als die der „Schreihälse“ – auch im Osten.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verurteilte die Störaktionen bei Merkels Veranstaltungen. Es sei wichtig, dass Politiker die Möglichkeit hätten, auf Kundgebungen für ihre Politik zu werben, sagte sie in Rostock. „Da darf man friedlich protestieren. Aber was nicht geht, ist diese Grenzüberschreitung, die Krawallmacherei.“
Aus dem Artikel "Politik muss Flagge zeigen zeigen" (Stand 10.09.2017) auf faz.net.
Kommentar: Das Unterbrechen und Stören von Veranstaltungen und insbesondere das Bewerfen mit Lebensmitteln, seien es Obst und Gemüße, seien es Torten (auch und gerade tiefgefroren), ist absolut inakzeptabel und richtet sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung, egal mit welchen pseudointellektuellen Ausreden sie daherkommen oder wie sehr der Angegriffene oder die andere Extreme angeblich schlimmer sei als man selber. Denn letzteres sind nur die Ausreden, mit denen Antidemokraten und Extremisten ihre Aushebelung demokratischer Grundnormen, die sich früher oder später eben nicht mehr nur gegen die angeblich größere Gefahr richten, propagandistisch rechtfertigen. Das ist demokratischer Grundkonsens.
Entsprechend ist es richtig, dass Politiker sowohl der CDU als auch der SPD und insbesondere unsere Bundeskanzlerin klar Stellung gegen das Bewerfen mit Lebensmitteln beziehen, sobald sie selber betroffen sind. Jeder sollte gegen solche Störaktionen Stellung beziehen, sobald es ihn oder sie selber trifft.
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