Dröhnendes Schweigen trifft es nicht wirklich, denn auch die deutsche Presse berichtet (unter vielem anderen) über den Friedensplan Nahost der Trump Regierung. Kein Vergleich zu den Schlagzeilen der letzten zwei Jahre, wo uns eindrücklich erklärt wird, wie böse doch die IDF ist, wie böse Trump ist und was für ein übler Völkermord in "Palästina" da vor sich geht, aber immerhin nach oben schafft es der eine oder andere Artikel, so lange man nicht darüber berichten "muss", was der böse Donald da wieder angestellt hat.
Wenn man die deutsche Presse und ihre journalistische Impotenz nicht inzwischen gewohnt wäre, könnte man das als entlarvend bezeichnen, aber unterm Strich ist das nicht wirklich neu. Der Mann könnte übers Wasser gehen und sie würden noch schreiben, er sei zu doof zu schwimmen (um mal einen Kommentar von Berti Voigts zu bemühen).
Für diesen Autor ergibt sich eher die Frage ob das, was Trump da ausgehandelt hat, am Ende tragen wird. Der vor 32 Jahren geschlossene Vertrag von Oslo war auch damals ein hoch gefeierter Schritt, bis er dann über die kommenden Jahre scheitern sollte und im Jahr 2000 dann endgültig beerdigt wurde. Dennoch stehen die Zeichen diesmal besser. Der Vertrag von Oslo war im Nachhinein eine ziemliche Farce, da er zum einen von Seite Arafats nie ernst genommen wurde (und entsprechend auch zu keinem Zeitpunkt von der PLO ratifiziert wurde), zum anderen als reiner Vertrag zwischen der PLO und Israel zustande kam, unter völliger Ignoranz der Nachbarstaaten, die weiterhin ein großes Interesse an dem Konflikt hatten und diesen auch munter weiter finanzierten.
Diesmal sind die großen Finanziers des Terrors in Israel mit am Tisch. Quatar hat allergrößte Angst davor, dass beim nächsten Aufflammen der Gewalt die IDF ihre nicht ausgesprochene Drohung umsetzen könnte und Quatar direkt ins Visier nehmen könnte, die Türkei hat sich überlegt das amerikansiche Waffen ihnen wichtiger sind als die "Brüder der Hamas" und der Iran hat derzeigt ganz andere Sorgen als die Hamas zu stützen. Wenn der Geldstrom aus dem Ausland aber ausbleibt, wird die Hamas Schwierigkeiten haben sich weiter Sympathien zu kaufen und entsprechend ist die Motivation der Palästinenser diesmal eine gänzlich andere.
Dieser Autor ist nicht überzeugt, aber er ist zumindest guter Hoffnung, dass der Terror wenigstens auf Jahrzehnte ein Ende finden könnte, je nachdem wie es in Gaza jetzt wirklich weitergeht.
Sollte dem so sein, so verdankt die Welt diesen Frieden vor allem zwei Leuten: Donald Trump und Benjamin Netanjahu.
Netanjahu wird wohl kaum den Friedensnobelpreis bekommen, aber er verdient allergrößte Anerkennung als jemand, der noch im größten Sturm den Kopf aufrecht hielt und das tat, was getan werden musste. Statt wie etliche seiner Vorgänger auf eine Zickzack Politik zu setzen und der Welt vorzuführen, wie wichtig sie doch in der Entscheidungsfindung für die Israelis ist, war seine Politik einzig davon getrieben die Sicherheit des jüdischen Staates zu sichern und auch in Zukunft zu garantieren. Und er war damit außerordentlich erfolgreich. Die Neutralisierung der Hisbollah, die effektive Vernichtung der iranischen Luftverteidigung, die Beseitigung der Führungsköpfe der Hamas und die effektive Einschüchterung von Quatar sind alles Dinge, die eigentlich kein Anführer der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten zuwege gebracht hat. Was Netanjahu, die IDF und der Mossad in den letzten zwei Jahren zuwege gebracht haben, war ausnahmslos erfolgreich mit einer bis dahin unerreichen Effizienz. Ja, es mag sein, dass er am Ende darüber stolpern wird von den falschen Leuten eine Flasche Champagner oder ein paar Zigarren bekommen zu haben, das wird seinen historischen Impact am Ende nicht schmälern.
Womit es sich lohnt zu Donald Trump zu kommen. Donald Trump ist und bleibt mit aller Sicherheit der größte Schaumschläger der jüngeren Geschichte. Aber im Unterschied zu diversen anderen Schaumschlägern vom Schlage Obama, Macron oder meinetwegen auch Baerbock, ist er ein Schaumschläger, der am Ende auch liefert. Und das nicht zu knapp. Er setzt innenpolitisch um, was er verspricht, und außenpolitisch mag er (bisher) nicht in der Lage gewesen sein, den Krieg in der Ukraine zu beenden, aber eine diplomatische Einigung mit diversen arabischen und muslimischen Staaten ist bis dato beispiellos. Am Ende wird man ihn vermutlich um den wohlverdienten Friedensnobelpreis betuppen, aber es wird wenigstens lustig werden, wie sich das linke Komitee wird winden müssen, um das zu begründen. Im Rahmen der inzwischen offenkundigen Wertlosigkeit der Auszeichnung wird ihn das vermutlich am Ende aber kaum jucken. In seinem ganz eigenen Humor hat er verkündet, dass er nicht glaube, dass ihn das in den Himmel bringen würde, da es nichts gäbe, was dafür genügen würde (was in sich betrachtet eine nicht nur reflektierte sondern auch sehr bescheidene Aussage darstellt), aber er habe eine Menge Menschen etwas gutes getan. Dem kann man sich nur anschließen.
Sein Zollkrieg hat diesen Autor dieses Jahr schon durchaus einiges an Geld gekostet, aber angesichts dessen was der Mann für die wesetliche Kultur und die Sicherheit der westlichen Staaten leistet: Way to go, Donald. Carry on!
Was sich ebenso zu betrachten lohnt ist eine Bewertung wie das Ganze erreicht wurde und wie vor allem nicht. Ganz grundsätzlich kann man feststellen, dass es mithin genau das Gegenteil dessen war, was sich das linke, primär auch europäische, Establishment, vorgestellt hat. Am Ende war es solide Kanonenbootpolitik oder anders gesagt, militärische Stärke, die zu dem Ergebnis geführt hat. Der überragende militärische und geheimdienstliche Sieg Israels, kombiniert mit dem Drohpotential weiterer militärischer Stärke und der Außenwirkung des amerikanischen Militärs, waren am Ende die Zutaten, die zu dem Frieden führten. Die europäische Politik, angeführt von dem Dilletanten Macron und dem nicht weniger inkompetenten Starmer, war weniger hilfreich als eher ein weiteres Hindernis, das überwunden werden musste (die absolute Nullnumer der deutschen Außenpoltik war nicht wirklich unerwartet). Die Belohnung des Massenmordes vom 7. Oktober durch den französischen und englischen Staatschef, war nicht nur rotzdumm und ethisch abstossend, es war vor allem eher hinderlich, da es allenfalls die Hamas zu stärken suchte, eine Partei, über deren Notwendigkeit zu verschwinden, sich die beteiligten Akteure eigentlich von vorneherein einig waren.
Die Zersetzung der westlichen Gesellschaft durch linke Ideologen, denen es gar nicht Hamas genug sein konnte, war glücklicherweise nicht erfolfgreich, aber mithin das größte Hindernis zu dem jetzt erreichten Frieden. Die Hamas konnte nie auf einen militärischen Sieg setzen, war aber sehr erfolgreich durch ihre Verbündeten in den westlichen Parlamenten und vor allem Medien. Wenn man sich vorstellte der amerikanische Präsident oder israelische Premier hätten das Rückrat eines Friedrich Merz gehabt, die Hamas würde heute uneingeschränkt in Gaza regieren und der Iran würde den Einsatz seiner Nuklearwaffe gegen Tel Aviv vorbereiten.
Leider, und hier muss man wirklich deutlich sagen leider, ist sowohl der Ablauf des Konfliktes selber als auch dessen Lösung absolut prägnant und urtypisch für den derzeitigen Zustand der Welt. Europa ist nicht nur überfordert mit Konfrontationen mit Barbaren, es steht denjenigen, die die Welt besser zu machen suchen, auch noch massiv im Wege. Man ergibt sich den tatsächlichen Barbaren in der Hoffnung, dass sie einen dann vielleicht in Ruhe lassen und macht auf Großmann gegenüber Mächten von denen man weiß, dass sie einem aufgrund ihrer Zivilisiertheit schon nichts tun werden. Ob man das aus purer Blödheit oder aus Angst vor den Horden auf den eigenen Straßen tut (und den Fehler diese Millionenhaft hereinzulassen, man nicht zugeben kann), ist am Ende nicht einmal relevant. Entscheidend ist, dass die Botschaft an die Welt nur die lauten kann, dass man sich auf Europa nicht verlassen kann. Umgekehrt haben die Amerikaner und die Israelis mal wieder ein paar deutliche Zeichen gesetzt, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegt. Wenn Irael, selbst mit einer auf den Rücken gebundenen Hand, seinen Gegner so derart absurd dominiert, was würde erst passierren, wenn die die Samthandschuhe ausziehen? Was würde passieren, wenn sie wirklich einen Genoizid anstreben würden oder ihnen ihre eigenen Werte egal wären? Würden die Israelis mit der Brutalität und dem Fanatismus ihres Gegenübers agieren oder anders gesagt, wenn sie sich so verhalten würden, wie man es ihnen unterstellt, wäre "Palästina" heute eine qualmende Wüste und das weltgrößte Massengrab. Besonders absurd ist in diesem Zusammenhang, dass sie dann vermutlich erheblich respektierter von der europäischen Politik wären, die ihre Zurückhaltung noch als Zeichen der Schwäche interpretiert, auf die man dann maximal kübeln kann.
Wie dem auch sei, die Welt wurde ein bischen besser in den letzten zwei Wochen. Und vielleicht ist es ganz gut, wie deutlich die europäische Impotenz vorgeführt wurde. Es zeigt sehr deutlich, dass die Welt immernoch von handelnden Personen verbessert wird und nicht denen, die mit ihrem moralinsauren Zeigefinger versuchen der Welt zu erklären wie überlegen und toll ihre Ideen sind.
Llarian
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