20. Oktober 2024

Die USA am Weg der Hoffnung


Die Wahl in den USA rückt jeden Tag näher und sie ist, wenn auch nicht in der Wahrnehmung deutscher Zeitungsleser oder Konsumenten des ÖRR, bei weitem nicht entschieden sondern extrem offen. Sollte Donald Trump die Wahl gewinnen, und derzeit spricht das Moment dafür, so werden die Redaktionen vom Spargel bis zum neuen Süddeutschland wieder sehr viel Freude bekommen ihren Lesern zu erklären, warum das, was sie vorhergesagt haben, mal wieder(!) nicht eingetroffen ist.

Es ist eigentlich erstaunlich wie wenig die Wahl in deutschen Medien bis dato vorkommt. Stattdessen beschäftigt sich die Medienöffentlichkeit mit den Ausfällen einer Frau, deren Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestages schon ein Skandal war und die aus ihrem radikal muslimischem Werteverständnis eigentlich nie ein Geheimnis gemacht hat. 

Aber die Wahl ist wichtig. Und weit wichtiger als sich an der Person von Donald Trump, die in deutschen Medien ja eigentlich das einzige Thema zur US-Wahl ausmacht, festmachen lässt. Was beispielsweise in der deutschen Presse im Zusammenhang mit einer Regierung Trump weniger auftaucht sind Personen wie J.D. Vance, Elon Musk, Robert Kennedy Junior oder Vivek Ramaswamy. 

Nach derzeitigem Stand sind vor allem zwei Personalien sehr interessant. 

Elon Musk hat angeboten für Donald Trump eine Kommission zur Effektivität von staatlichem Handeln zu leiten. Alleine diese Ankündigung dürfte in Washington der halben Bevölkerung den Angstschweiß auf die Stirn bringen. Wenn staatliches Handeln plötzlich am Ergebnis oder gar monetär bewertet wird, haben Millionen von Staatsbediensteten deren Nützlichkeit sich in der Größenordnung von homöopathischen Krebsmedikamenten befindet, ein echtes Problem. Elon Musk hat, als er Twitter erwarb, fast 90% der Belegschaft gefeuert. Und Twitter läuft seitdem nicht ein bischen schlechter, im Gegenteil, die Menge an Innovation im letzten Jahr war deutlich größer als in den Jahren davor. Natürlich mag Twitter ein Paradebeispiel für Ineffizienz gewesen sein, weil das Geschäftsmodell einfach soviel Geld produziert hat, dass man sich den Wasserkopf leisten konnte, aber staatliche Behörden sind nun auch nicht gerade Muster der produktiven Arbeit. Wie extrem das funktionieren kann zeigt gerade Javier Millei in Argentinien, der sich allerdings nicht die Mühe einer Kommission gemacht hat, sondern einfach nach Menschenverstand zehntausende Ödis rausschmeisst. 

Aber auch die Personalie Robert Kenndey ist nicht uninteressant. Derzeit wird er unter der Hand als "Gesundheitsminister" (secretary of health) gehandelt, was wohl der Preis sein könnte, dass er sein Gewicht hinter Donald Trump gestellt hat. Jetzt kann man von Kennedy halten was man will, aber es ist zumindest eins ziemlich sicher: Mit ihm wird es nicht weitergehen wie bis dato. Anthony Fauci kann sich schonmal darauf vorbereiten, ob er nicht doch noch vor Gericht gezerrt werden wird und die WHO wird sich dann vermutlich rein von Gates und China bezahlen lassen müssen. So oder so: Mit ihm würden massive Umwälzungen kommen und nicht wenige Leute werden ihre Existenzgrundlage verlieren. 

Während die Rolle von Vance schon gecastet ist, so ist die Rolle von Ramaswamy noch offen. Von seinem Naturell und seiner ausgesprochen cleveren Art ausgehend, würde ich vermuten, da wird irgendetwas Richtung state department oder foreign affairs kommen. Man wird sehen.

Zusammengefaßt kann man sagen, dass da eben nicht "nur" Donald Trump kommt, der "dann halt eine Mauer zu Mexiko" bauen wird, sondern dass in den USA Veränderungen anstehen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht gesehen haben. Dem "Green New Deal", der in der EU so angebetet wird, könnte ein "Orange New Deal" gegenüber stehen, der die Dekadenz, die mit der EU so fest verwoben ist, massiv zurückdrängt. Die USA schickt sich an (oder hat zumindest die Chance dazu) wieder das Werteverständnis zu implementieren, die sie zur dominierenden Macht dieses Planeten gemacht hat. 

Und ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig und richtig ich das finde. In den USA hat es länger gedauert, als in Europa, aber die linke Dekadenz, der grüne Mehltau, der sich in den siebziger Jahren in Europa bildete und sich über die Jahrzehnte wie ein Netz über alles gelegt hat, was mal den Erfolg des Westens ausgemacht hat, steht das erste mal seit 50 Jahren vor einem echten Gegner. Sieht man sich die Geschichte der letzten 30 Jahre an, so steht der Westen davor an seiner Dekadenz zugrunde zu gehen, während neue Mächte, vor allem China, nach der Weltdominanz streben. Diese Wahl könnte dem einen ersten Strich durch die Rechnung machen. 
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Llarian

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