14. Juni 2016

Qualitätsgeprüfter Haß

Deutschlands "Verbraucherschützer" sind ja beständig auf Suche nach neuen Betätigungsfeldern. Die Stiftung Warentest ist nun wieder einmal fündig geworden:
Ewige Hasstiraden über Flüchtlinge, Politiker oder alle anderen, die so manchem kleinen Licht hinter dem Computer gegen den Strich gehen.

Haßbeiträge in Internet-Foren sind bekanntlich ein rasch wachsender Markt und es ist naheliegend, daß die Stiftung ihre Schutzbefohlenen beim Konsum dieser Beiträge berät.

Wobei die ersten Ansätze noch recht dürftig sind. Aktuell veröffentlicht die Stiftung im wesentlichen nur eine Preisliste, an der man sich orientieren kann. Auf die eigentliche Qualität der Beiträge gehen die Verbraucherschützer noch nicht ein. Vermutlich müssen dafür erst noch entsprechende Steuergelder aquiriert werden.

Es dürfte aber klar sein, wohin die weitere Entwicklung geht. Wie gewohnt werden die Haßbeiträge nach Kategorien bewertet: Inhalt, Orthographie, Zeichensetzung, Haßgehalt, Originalität. Mit einem speziellen Bonus für Antisemitismus und Regierungskritik. Besonders herausragende Haßbeiträge erhalten dann den goldenen Maas der Woche. Auf die Unterscheidung nach links- bzw. rechtsextremen Beiträgen muß wahrscheinlich verzichtet werden - diese sind sich inhaltlich meist viel zu ähnlich.

Ein Ende des Booms in der "Verbraucherschutz"-Branche scheint jedenfalls abgewendet.


R.A.

© R.A.. Für Kommentare bitte hier klicken.