"Er heiratete eine Deutsche, er saß in der Islamkonferenz, ging auf Deutschlandreise mit Henryk M. Broder, und seine Bücher tragen Titel wie "Der Untergang der islamischen Welt". Abdel-Samad ist der Fall eines Konvertiten, der das, wofür er einst sterben wollte, nun mit demselben heiligen Furor bekämpft. "
Zitat aus dem Artikel "Im Machtkampf am Nil angekommen" von Sonja Zekri vom 26. November 2013, abgerufen am 8. Dezember 2013
Kommentar: Was die Autorin Sinja Zekri zu ihrer Bewertung bewegte kann der Leser nicht feststellen. Eine nachvollziehbare Begründung für diese Bewertung habe ich im Artikel nicht gefunden.
Herr Abdel-Samad kämpft nicht in einem "heiligen Furor". Wer schon einmal Herrn Abdel-Samad im Fernsehen auftreten sah, der wird einen ruhigen und nachdenklichen Mann erlebt haben, der zwar seine Analysen in klaren Worten wiedergibt, aber auch immer in einer sehr besonnen Weise mit - nach meinem Empfinden - beruhigender Ausstrahlung vorträgt.
Von Furor keiner Spur, dafür aber von Analysen, die von der Sichtweise aus verschiedenen Perspektiven, die er in seinem Leben bereits eingenommen hat, profitiert. Sein Buch "Der Untergang der islamischen Welt" stellt die sehr empfehlenswerte Analyse eines Insiders dar, der eben gerade nicht von blinder Religionsverachtung, sondern von der begründeten Sorge um die Kulturzone seiner Vorfahren getrieben ist.
Dabei ist die Gesellschaftsform, die sich Abdel-Samad für die islamisch geprägte Welt wünscht, nicht mal so verschieden vom offiziellen grün-bürgerlichen Ideal: Eine säkularisierte Welt, in der Religion nicht das ganze Leben ausfüllt, nicht mehr zur Erklärung und Regulierung aller Aspekte des Lebens heran gezogen wird und keine Überhöhung mehr über andere Aspekte des Lebens erhält. Wenn Herr Abdel-Samad sinngemäß schreibt, der Koran müsse von seinem Podest an einen normalen Platz im Bücherregal, neben anderen Büchern, wandern, dann ist das für einen aufgeklärten Atheisten, Agnostiker oder Humanisten eine sehr vernünftige Position. Ein Affront ist es vielleicht für die Islamgegner, die den Koran gleich verbieten oder in den Papierkorb wandern lassen wollen, hauptsächlich ist es aber ein Affront für Islamisten, Islamfunktionäre und streng religiöse Gläubige, wobei die Frage erlaubt ist, in wie fern sich diese drei Kategorien überhaupt sauber trennen lassen. Es ist ein Affront für jene, die eine Rechtsordnung auf diesem überhöhten Buch aufbauen wollen und zwar in einer so umfassenden und buchstabengetreuen Weise, wie es nicht einmal einem Evangelikalen aus dem Bible Belt in Bezug auf die Bibel einfallen würde. Die den Koran als die höchste und wichtigste Wissensquelle in der Gesellschaft und im Leben des Einzelnen etablieren möchten und dabei häufig so weit gehen, modernes wissenschaftliches Vorgehen und Erkenntnisgewinn für verzichtbar zu erklären. Die moderne Wissensquellen nicht nur als Konkurrenz auf einigen Gebieten sehen, auf denen sich der Wissensanspruch überschneidet, sondern als eine Gefährdung des Universalanspruches des Koran alle relevanten Bereiche des Lebens bereits perfekt abzudecken. Ein Anspruch, der auch in den "Koranwundern" deutlich wird, die von islamischen Predigern immer wieder angeführten werden.
Schauen Sie sich, lieber Leser, einmal den hier verlinkten Vortrag von Herrn Abdel-Samad an und sie werden keinen "heiligen Furor" erkennen können, dafür klassische,
Wenn Sie das getan haben, dann frage ich Sie, ob Sie darin einen heiligen Furor erkennen können. Können Sie?
Ich erkenne nur einen nachdenkliche, tiefgründigen intellektuellen Deutschen ägyptischer Herkunft.
Von Furor keiner Spur, dafür aber von Analysen, die von der Sichtweise aus verschiedenen Perspektiven, die er in seinem Leben bereits eingenommen hat, profitiert. Sein Buch "Der Untergang der islamischen Welt" stellt die sehr empfehlenswerte Analyse eines Insiders dar, der eben gerade nicht von blinder Religionsverachtung, sondern von der begründeten Sorge um die Kulturzone seiner Vorfahren getrieben ist.
Dabei ist die Gesellschaftsform, die sich Abdel-Samad für die islamisch geprägte Welt wünscht, nicht mal so verschieden vom offiziellen grün-bürgerlichen Ideal: Eine säkularisierte Welt, in der Religion nicht das ganze Leben ausfüllt, nicht mehr zur Erklärung und Regulierung aller Aspekte des Lebens heran gezogen wird und keine Überhöhung mehr über andere Aspekte des Lebens erhält. Wenn Herr Abdel-Samad sinngemäß schreibt, der Koran müsse von seinem Podest an einen normalen Platz im Bücherregal, neben anderen Büchern, wandern, dann ist das für einen aufgeklärten Atheisten, Agnostiker oder Humanisten eine sehr vernünftige Position. Ein Affront ist es vielleicht für die Islamgegner, die den Koran gleich verbieten oder in den Papierkorb wandern lassen wollen, hauptsächlich ist es aber ein Affront für Islamisten, Islamfunktionäre und streng religiöse Gläubige, wobei die Frage erlaubt ist, in wie fern sich diese drei Kategorien überhaupt sauber trennen lassen. Es ist ein Affront für jene, die eine Rechtsordnung auf diesem überhöhten Buch aufbauen wollen und zwar in einer so umfassenden und buchstabengetreuen Weise, wie es nicht einmal einem Evangelikalen aus dem Bible Belt in Bezug auf die Bibel einfallen würde. Die den Koran als die höchste und wichtigste Wissensquelle in der Gesellschaft und im Leben des Einzelnen etablieren möchten und dabei häufig so weit gehen, modernes wissenschaftliches Vorgehen und Erkenntnisgewinn für verzichtbar zu erklären. Die moderne Wissensquellen nicht nur als Konkurrenz auf einigen Gebieten sehen, auf denen sich der Wissensanspruch überschneidet, sondern als eine Gefährdung des Universalanspruches des Koran alle relevanten Bereiche des Lebens bereits perfekt abzudecken. Ein Anspruch, der auch in den "Koranwundern" deutlich wird, die von islamischen Predigern immer wieder angeführten werden.
Schauen Sie sich, lieber Leser, einmal den hier verlinkten Vortrag von Herrn Abdel-Samad an und sie werden keinen "heiligen Furor" erkennen können, dafür klassische,
Wenn Sie das getan haben, dann frage ich Sie, ob Sie darin einen heiligen Furor erkennen können. Können Sie?
Ich erkenne nur einen nachdenkliche, tiefgründigen intellektuellen Deutschen ägyptischer Herkunft.
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