Edward
Snowden ist ein Verräter. Daran kann nach Wortdefinition nicht wirklich ein
Zweifel bestehen, ihm waren Geheimnisse anvertraut, die er verraten hat und hat
damit seinem Arbeitgeber und seinem Land erheblichen Schaden zugefügt.
Amerikanische Diplomaten werden Jahre brauchen um auch nur einen Teil des
Vertrauens zurückzubekommen, dass zerstört wurde und die Effizienz der NSA
dürfte international deutlich und über sehr lange Zeit reduziert sein.
Und dennoch bin ich –inzwischen- gar nicht mehr so ganz unglücklich über das, was Edward Snowden getan hat und bin mir auch nicht mehr so sicher, ob der Feind meines Freundes auch mein Feind ist. Die USA ist zweifelsfrei einer der bedeutendsten (wenn nicht der bedeutendste) Alliierte Deutschlands, der plumpe Antiamerikanismus der gerade in der deutschen Linkspresse so gerne gepflegt wird, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland und die USA eng verbandelt sind und einem gemeinsamen Interessenblock angehören. Sie sind ein Freund, auch wenn die Linke das eher nicht so sehen will. Nun ist die Schweiz auch ein Freund, ein Nachbar gar, was aber die Regierung (nicht zuletzt die selben Linken, wie eben erwähnt, ganz vorne weg) nicht daran gehindert hat, jede Menge sensible Unterlagen aus eben dieser Schweiz durch Verräter stehlen zu lassen, bzw. die Verräter mit Millionensummen zu ködern. Diese Verräter haben der Schweiz massiv geschadet, vermutlich wirtschaftlich deutlich mehr als im Verhältnis dazu Edward Snowden. Nur ist die Schweiz eben nicht die USA und sie kann nicht ganz so viel Druck ausüben. Würde also ein solcher Verräter in Deutschland ganz öffentlich auftreten, besteht wohl kaum eine Gefahr, dass man ihn eben kurz kassierte und an die Schweiz überstellte (er müsste eher Angst haben von Sarah Wagenknecht oder Claudia Roth öffentlich zum Essen eingeladen zu werden). Offensichtlich gilt die Gleichung „der Feind meines Freundes ist mein Feind“ nicht ganz so universell, wie man erst einmal meint. Nein, der Feind meines Freundes ist hier doch eher ein gern gesehener Freund, vor allem wenn er CDs mitbringt. Allein die Tatsache, dass jemand mit einem Freund über Kreuz liegt, kann also alleine noch kein Grund sein, ihn auch als Feind zu betrachten.
Und dennoch bin ich –inzwischen- gar nicht mehr so ganz unglücklich über das, was Edward Snowden getan hat und bin mir auch nicht mehr so sicher, ob der Feind meines Freundes auch mein Feind ist. Die USA ist zweifelsfrei einer der bedeutendsten (wenn nicht der bedeutendste) Alliierte Deutschlands, der plumpe Antiamerikanismus der gerade in der deutschen Linkspresse so gerne gepflegt wird, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland und die USA eng verbandelt sind und einem gemeinsamen Interessenblock angehören. Sie sind ein Freund, auch wenn die Linke das eher nicht so sehen will. Nun ist die Schweiz auch ein Freund, ein Nachbar gar, was aber die Regierung (nicht zuletzt die selben Linken, wie eben erwähnt, ganz vorne weg) nicht daran gehindert hat, jede Menge sensible Unterlagen aus eben dieser Schweiz durch Verräter stehlen zu lassen, bzw. die Verräter mit Millionensummen zu ködern. Diese Verräter haben der Schweiz massiv geschadet, vermutlich wirtschaftlich deutlich mehr als im Verhältnis dazu Edward Snowden. Nur ist die Schweiz eben nicht die USA und sie kann nicht ganz so viel Druck ausüben. Würde also ein solcher Verräter in Deutschland ganz öffentlich auftreten, besteht wohl kaum eine Gefahr, dass man ihn eben kurz kassierte und an die Schweiz überstellte (er müsste eher Angst haben von Sarah Wagenknecht oder Claudia Roth öffentlich zum Essen eingeladen zu werden). Offensichtlich gilt die Gleichung „der Feind meines Freundes ist mein Feind“ nicht ganz so universell, wie man erst einmal meint. Nein, der Feind meines Freundes ist hier doch eher ein gern gesehener Freund, vor allem wenn er CDs mitbringt. Allein die Tatsache, dass jemand mit einem Freund über Kreuz liegt, kann also alleine noch kein Grund sein, ihn auch als Feind zu betrachten.
Nun kann
jemand ein Feind sein, unabhängig davon, wie sein Verhältnis zu einem dritten
Freund aussieht. Wenn jemand deutschen Interessen schadet, dann kann er auch so
ein Feind (man verzeihe mir die grobschlächtige Sprache, die Differenzierung
überlasse ich dem Leser) Deutschlands sein. Hat Edward Snowden deutschen
Interessen geschadet? Ich glaube nicht. Ich glaube das Gegenteil ist richtig.
Dazu muss
man sich zunächst bewusst machen, dass die Interessen der NSA nicht die
Interessen Deutschlands sind. Die NSA dient schon ihres Namens her erst einmal den Interessen
der USA und nur dieser. Daran ist nichts Illegitimes. Es ist eine nationale
Behörde mit nationalen Interessen. An einigen Punkten mag es
Interessenübereinstimmungen geben, die sind aber, wie bei jeder Sache, eher
zufällig zu finden. So hat Deutschland mit Sicherheit auch einige gemeinsame
Interessen mit dem FSB („Nachfolger“
des KGB), deswegen käme normalerweise niemand auf die Idee darauf abzustellen,
der FSB würde im Interesse Deutschlands arbeiten.
Kommen wir
zu dem, was die NSA tut. Der Auftrag der NSA ist nachrichtendienstlicher Natur, es ist ein Auslandsgeheimdienst, der sich
mit Kommunikation im weitesten Sinne beschäftigt. Das ist im Laufe der Jahre
sehr unterschiedlich erfolgt. Wichtig an dieser Stelle ist, dass sich die NSA
zentral mit Verschlüsselung beschäftigt. Nun kann man dieses Thema von zwei
Seiten betrachten: Dem effektiven Entschlüsseln von Kommunikation eines „Feindes“
oder dem sicheren Verschlüsseln der Kommunikation eines „Freundes“. Die NSA hat
sich schon immer mit beidem beschäftigt, allerdings gibt es populäre Beispiele wie
die NSA wirklich geholfen hat Verschlüsselung sicher zu machen. Beispielsweise
hat die NSA massiven Einfluss auf die Entwicklung von DES gehabt und hat für dieses Verfahren
einige Details beigesteuert, von denen man erst 15 Jahre später erfahren hat,
dass sie das Verfahren stark machen.
Irgendwann
im Laufe der Jahre hat sich, sei es durch 9/11 oder durch einfache Verschiebung
von Interessen, die Haltung der NSA geändert. Vielleicht lag es daran, dass
Verschlüsselung besser wurde, sich verbreitete oder auch einfach jedem kleinen
Ganoven zur Verfügung stand, aber die NSA ging dazu über Dinge nicht nur zu
entschlüsseln, sondern Verschlüsselung aktiv zu sabotieren. Beispiele dafür
sind beispielsweise Manipulation von Zufallszahlengeneratoren oder das direkte Einbringen von Sicherheitslücken in Software .
Auch der britische Geheimdienst wollte dem nicht nachstehen und brachte
gezielte Schwächung in den Algorithmus zur GSM Verschlüsselung
ein.
Man muss
(!) sich an dieser Stelle über eine Sache klar werden: Das waren keine Maßnahmen
gegen einen potentiellen Feind im Osten oder eine terroristische Bedrohung aus
dem nahen Osten: Das waren gezielte Maßnahmen zur Überwachung, Kontrolle und
Ausspionieren von befreundeten (!) Staaten, im Falle der Briten auch der eigenen
Bürger. Der „Ostblock“, so man diesen Feind ausmachen wollte, hat gänzlich
andere Verfahren benutzt und die Schwächung von GSM oder RC4 diente nicht dem
Abhören von Verbindungen in Moskau oder Teheran. Es ging gezielte gegen die
sogenannten Alliierten. Das ist, egal wie man den Amerikaner im Einzelnen
gegenübersteht, keine freundliche Maßnahme, sondern, wenn man es drastisch
ausdrücken würde, ein Akt massiver Aggression. Wenn ich zuhause eine Tür
einbaue, weil ich Angst vor Einbrechern habe, und mir ein vermeintlicher Freund
mit einem Schloss hilft, dass er vorher gezielt geschwächt hat, wie würde ich
so einen Freund nennen ?
Selbst wenn
man der NSA unterstellte, sie habe nur Gutes im Sinn (was ich erheblich
bezweifele, Stichwort Wirtschaftsspionage), so kann die NSA ihren
Schachtelteufel leider nicht beherrschen. Die Schwachstellen, die NSA und sein
britisches Pendant in „unsere“ (!) Software eingebracht haben, sind ebenso
jedem technisch versierten Hacker, sei er aus China oder auch aus
Castrop-Rauxel, genauso zugänglich.
In diesen
Tagen passiert wieder einiges um Edward Snowden. Der CCC und eine nicht ganz
kleine linke Kamarilla werden ihm einen Preis zusprechen, der extra für ihn geschaffen
wurde. Die Uni Rostock überlegt ob sie ihm die Ehrendoktorwürde zusprechen
möchte. Nun sind das typisch linke Bestrebungen, die
vor allem gerne auf einer antiamerikanischen Welle mitreiten, aber ich stelle
mal die Frage, ob das so falsch ist? Ich bin Edward Snowden durchaus dankbar,
wenn er mich darauf hinweist, dass jemand mir ein schlechtes Schloss verkauft
hat. Meine persönliche Sicherheit ist dadurch verbessert. Es mag sein, dass
Snowden den USA massiv geschadet hat, faktisch hat er mir durchaus einen Nutzen
erwiesen.
Abschließend
möchte ich noch zur unseligen Rolle der CDU etwas loswerden. Es ist
verständlich, dass sich Mutti die Reise in die USA im Mai nicht unnötig
erschweren will. Aber dennoch habe ich den Eindruck, da haben viele den Schuss
noch nicht gehört. Nicht nur die blamable Erklärung von Pofalla, die „Affäre
sei beendet“
(für diesen Schwachsinn hat er sich bis heute nicht entschuldigt), nein auch
die plötzliche Aufregung als Mutti selbst abgehört wurde, war nicht gerade ein
gutes Zeichen wie ernst es ihr mit ihrem Amtseid eigentlich ist. Das jetzige Verhalten
im Untersuchungsausschuss setzt dem Ganzen aber nun die Krone auf. Ich kann
verstehen, dass man zu Anfang keinen Verbündeten vor den Kopf stoßen wollte,
aber inzwischen ist viel zu viel an die Öffentlichkeit gelangt, als das man das
so hinnehmen dürfte. Wir haben Gesetze,
die das Ausspionieren von Bürgern durch den Staat verbieten, die gelten auch
für Verbündete. Es wäre Aufgabe der Bundesregierung jetzt einmal deutlich zu
sagen, was das bedeutet. Man muss den Amerikanern nicht darüber verhandeln,
dass sie einem („bitte, bitte“) nicht schaden, das ist eine Grundvoraussetzung
jeglicher Kooperation. Es braucht kein Anti-Spy Abkommen, das sollte eine
Selbstverständlichkeit sein, etwas Selbstredendes muss man nicht gesondert
vereinbaren. Es ist kein Wunder, dass die Amerikaner immer noch nicht
verstanden haben, warum sich in Deutschland so viele Leute aufregen, unsere
eigene Bundesregierung ist nicht dazu in der Lage die Dinge klar beim Namen zu
nennen. Sollte die Bundesregierung nicht verstehen, warum das Spionieren der NSA in Deutschland nicht in Ordnung ist, dann sollte sie mal darüber nachdenken, warum sie selber in Deutschland kein Recht dazu hat.
Dieser
Artikel ist mit der Frage überschrieben „Wer wacht über die Wächter ?“. Die NSA
ist definitiv ein Wächter, das ist ihre Aufgabe und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie genau diese Aufgabe wahrnimmt. Aber es ist eben auch Aufgabe
der Bundesregierung über die Wächter zu wachen. Das was die CDU da im Moment
abliefert ist das Verhalten von Stallknechten, aber nicht von denen, von denen
man erwarten, dass sie unsere Freiheit bewachen.
Llarian
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