Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt
31. Dezember 2014
Der Datenkrake (2): Politische Säuberung
Seit ein paar Wochen geistert im Netz ein "Tülchen" rum, das - durch Eingabe einer URL mit der entsprechenden Facebook-Seiten-ID - die eigene Freundesliste danach durchsucht, wer der gesuchten Seite einen "Gefällt mir"-Klick gegeben hat.
Vor dem Hintergrund der Pegida-Demonstrationen nutzten fast alle größeren Medien in ihren Online-Auftritten diese Funktion als Aufhänger, um ihren Lesern vorzuschlagen, doch mal ihre Freundesliste nach Pegida-, AFD- und NPD-Anhängern durchzuforsten und diese Freunde danach zu entfernen.
30. Dezember 2014
Der Datenkrake
Obwohl das deutsche Feuilleton energisch von der Benutzung dieses neumodischen Zeugs gewarnt hat, hat Facebook in Deutschland unverzeihlicherweise Millionen von Nutzern gefunden. Außerdem ist es wirtschaftlich sehr erfolgreich, ebenfalls eine Todsünde. Es bietet seine Dienste kostenlos an und ruiniert damit das Geschäftsmodell der etablierten deutschen Dorfklatsch-Verbreiter.
Und das größte seiner Verbrechen: Facebook veröffentlicht genau das, was seine Nutzer veröffentlichen wollen!
Und das kann zu Peinlichkeiten führen.
Russland heute
26. Dezember 2014
Dummes, kurz kommentiert: Deutschland muss besser werden.
24. Dezember 2014
Franz, Franziskus und die Krippe
Laut der Überlieferung von Thomas von Celano geht die Darstellung der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem auf den heiligen Franz von Assisi zurück:
In jener Gegend lebte ein Mann mit Namen Johannes, von gutem Ruf, aber noch besserem Lebenswandel. Ihm war der selige Franziskus in besonderer Liebe zugetan, weil er trotz des großen Ruhmes und des Ansehens, das er daheim genoß, den Adel des Fleisches verachtete und nach dem Adel der Seele trachtete. Diesen ließ nun der selige Franziskus, wie er oft zu tun pflegte, zu sich rufen, etwa vierzehn Tage vor der Geburt des Herrn, und sprach zu ihm: „Wenn du wünschest, daß wir bei Greccio das bevorstehende Fest des Herrn feiern, so gehe eilends hin und richte sorgfältig her, was ich dir sage. Ich möchte nämlich das Gedächtnis an jenes Kind begehen, das in Bethlehem geboren wurde, und ich möchte die bittere Not, die es schon als kleines Kind zu leiden hatte, wie es in eine Krippe gelegt, an der Ochs und Esel standen, und wie es auf Heu gebettet wurde, so greifbar als möglich mit leiblichen Augen schauen." Als der gute und treuergebene Mann das hörte, lief er eilends hin und rüstete an dem genannten Ort alles zu, was der Heilige angeordnet hatte.
23. Dezember 2014
Der Anfang vom Ende ukrainischer Blockfreiheit
21. Dezember 2014
Sie ist's
Nein, falsch ist es nicht, wenn die Freie Demokratische Partei etwas verbindlicher auftreten will. Stark in der Sache, milde in der Art! Den Parteinamen möchte sie zwar nun doch nicht ändern, sondern alles drumherum. Neue wärmere Farben, vielleicht sogar ein anderes Logo! Adé Blaugelb. Frische, Wärme, Menschlichkeit und Einfühlsamkeit sind die Leitmotive, wie die für das "Kommunikationskonzept" zuständige Werbeagentur "Heimat" der "Welt am Sonntag" mitteilte.
Samuel Beckett – Zum 25. Todestag. Gastbeitrag von Ludwig Weimer
Beckett starb am 22. Dezember 1989. Sein großes Thema sei gewesen, was zu Ende geht und wie es zu Ende geht, heißt es. Offensichtlich sind die Figuren auf seiner Bühne Strolche, Hanswurste und Clowns, burlesk und peinlich, weil er mitten in der bürgerlichen Erfolgsgeschichte der Nachkriegszeit eine tiefere Wahrheit zeigen will, die innere Krise der Moderne.
19. Dezember 2014
Das Wirtschaftsministerium sucht einen Strommarkt
In seiner Ausgabe 04/2014 stellt der BDEW fest:
"Der Energiemarkt funktioniert in seiner jetzigen Form nicht mehr."
17. Dezember 2014
Doppelzitat des Tages: Differenzierung und Pauschalisierung
Tagesspiegel: Warum lehnen Sie den Begriff Unrechtsstaat ab?
Gesine Schwan: Weil Unrechtsstaat ein diffuser Begriff ist. Er impliziert, dass alles unrecht war, was in diesem Staat geschehen ist. So weit würde ich im Hinblick auf die DDR nicht gehen.
(Gesine Schwan, Tagesspiegel, 17.05.2009)
Die USA sind ein Folterstaat. Wir wussten das. Jetzt können wir es nachlesen. Schwarz auf weiß.
(Jakob Augstein, Spiegel Online, 11.12.2014)
Kommentar:
Mancher Leser mag es mir als Einfallslosigkeit ankreiden, dass ich mich schon wieder an Augstein abarbeite. Aber es geht nicht um Augstein - auch nicht um Gesine Schwan, obwohl es auffällig ist, dass die SPD von einer potenziellen Bundespräsidentin weniger historisches Bewusstsein verlangt hat als vom Ministerpräsidenten von Thüringen.
Es geht um Differenzierungen und Pauschalisierungen, um Verharmlosungen und Diffamierungen.
11. Dezember 2014
Warum Gabriel in Bezug auf die Ex-SED recht hat und auch wieder nicht.
10. Dezember 2014
Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
(Brendan O'Neill, The Spectator vom 22.11.2014)
Kommentar:
In seinem lesenswerten Artikel nimmt Brendon O'Neill die no platform policy an britischen Universitäten unter die Lupe und zeichnet ein düsteres Bild. Als Beispiel führt er an, dass er aufgrund radikalfeministischer Proteste als Teilnehmer einer geplanten Diskussion zum Thema Abtreibung ausgeladen wurde. Aufgrund einer fehlenden Gebärmutter wurde er als nicht berechtigt angesehen, sich zu diesem Thema zu äußern.
Gerade die Leuchttürme Oxford und Cambridge, die ich mir als Kontinentaleuropäer stets als Hort der freien Debatte vorgestellt habe, sind mittlerweile fest im Griff postmoderner Ideologien.
6. Dezember 2014
Zitat des Tages: Sakrale Bedeutung
It was in Crimea, in the ancient city of Chersonesus or Korsun, as ancient Russian chroniclers called it, that Grand Prince Vladimir was baptised before bringing Christianity to Rus.
In addition to ethnic similarity, a common language, common elements of their material culture, a common territory, even though its borders were not marked then, and a nascent common economy and government, Christianity was a powerful spiritual unifying force that helped involve various tribes and tribal unions of the vast Eastern Slavic world in the creation of a Russian nation and Russian state. It was thanks to this spiritual unity that our forefathers for the first time and forevermore saw themselves as a united nation. All of this allows us to say that Crimea, the ancient Korsun or Chersonesus, and Sevastopol have invaluable civilisational and even sacral importance for Russia, like the Temple Mount in Jerusalem for the followers of Islam and Judaism.
Natürlich werden wir über die prägenden Ereignisse dieses Jahres reden. Sie wissen, dass im März ein Referendum auf der Krim abgehalten wurde, bei dem die Bewohner ihrem Wunsch, sich Russland anzuschließen, Ausdruck verliehen haben. Danach verabschiedete das Parlament der Krim - hervorzuheben ist, dass es sich um ein legitimiertes, 2010 gewähltes Parlament handelt - eine Resolution über die staatliche Souveränität. Und dann erlebten wir die historische Wiedervereinigung der Krim und Sevastopols mit Russland. Dieses Ereignis war von besonderer Bedeutung für das Land und das Volk, denn auf der Krim lebt unser Volk, und die Halbinsel ist für Russland wichtig als der geistige Ursprung für die Entwicklung einer facettenreichen, aber stabilen russischen Nation und eines russischen Zentralstaates.
Es war auf der Krim, in der ehemaligen Stadt Chersones, oder Kurson, wie frühe russische Chronisten sie nannten, wo Großfürst Vladimir getauft wurde, bevor er das Christentum in die Rus brachte.
Über die ethnische Verwandtschaft, eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Elemente in der materiellen Kultur, und die Entstehung einer gemeinsamen Wirtschaft und Staatsgewalt hinaus war das Christentum ein starker Motor der geistigen Einheit, der zahlreiche Stämme und Stammesverbände der gesamten ostslawischen Welt zur Errichtung einer russischen Nation und eines russischen Staates bewegte. Diese geistige Einheit ermöglichte es, das unsere Ahnen sich zum ersten Mal und fürderhin als gemeinsame Nation betrachteten. All dies lässt uns zu der Aussage kommen, dass die Krim, das frühere Kurson oder Chersones und Sevastopol von unschätzbarer zivilisatorischer, ja sogar sakraler Bedeutung für Russland sind, wie der Tempelberg in Jerusalem für die Anhänger von Islam und Judentum.
(Wladimir Putin in seiner Rede an die Föderationsversammlung, 4.12.2014)
2. Dezember 2014
Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz. Ein Gedankensplitter zur Diskriminierung und warum man damit leben muss.
30. November 2014
Ist dies eigentlich das, was man von einem NATO-Staat erwartet?
Jung und Naiv - Qualitätsjournalismus wider Willen?
Gib mir Wärme
Gib mir Licht
All die Farben wieder zurück
Verbrenn den Schnee
Das Grau muss weg
Schenk mir' n bisschen Glück (Rosenstolz, 2008)
Wenn es ein Schlagwort gibt, das den politischen Arm der "Generation Facebook" passend beschreibt, ist es "jung und naiv". Ganz Deutschland staunte über den Auftritt der jungen Grünen Theresa "Terry" Reintke, Franziska "Ska" Keller und Jan-Philipp "Jan" Albrecht.
"Jung und Naiv" heißt passend dazu auch ein ziemlich erfolgreiches Online-Videoformat. Es wurde von Redaktionsleiter Hans Hütt und Interviewer Tilo Jung entwickelt, hat mittlerweile über 200 Folgen und erreicht fünfstellige Klickzahlen Ein Grimme-Onlinepreis ist ihm auch schon zuteil geworden.
Das Prinzip besteht darin, dass der Interviewer entsprechend der alten Devise "Da stelle mer uns mal janz domm" auf jugendlich-rotzige Art von vorgeschobener Unwissenheit und Naivität geprägte Fragen stellt. Die Interviewpartner sind in der Regel bekannte Politiker, allerdings gibt es auch aus mehreren Beiträgen bestehende Reportagen - z. B. aus Israel und Palästina oder der Ukraine. Die Beiträge werden ungeschnitten ins Netz gestellt.
Aufmerksam geworden bin ich auf das Format durch Forenbeiträge des Kollegen Elkmann sowie des Stammforisten adder und die sich anschließende Diskussion, die unter anderem die Frage nach der Qualität des Journalismus sowie nach der Interviewtechnik aufwirft. Auslöser war dieses Interview mit Bundesumweltministerin Hendricks.
Daraufhin habe ich mir eine Menge Videos angeschaut und war erst mal ziemlich überrascht. Denn es ist etwas passiert, womit ich als durchaus ausdauernder und leidensfähiger Medienkonsument nun als allerletzes gerechnet hätte: Das Format regt dazu an, sich Gedanken zu machen. Und das mache ich jetzt.
29. November 2014
Dummes, kurz kommentiert: Günter Grass und die Zwangseinquartierung.
26. November 2014
Statistisches Rauschen
Aber welcher Lärm und wieviel Lärm wie stark wirkt - das hängt sehr von den Gegebenheiten und individueller Empfindlichkeit ab. Ein ideales Feld für statistische Forschungen.
Und da Fluglärm politisch besonders heikel ist, wurde er im Umfeld des ausbaufreudigen Frankfurter Flughafens mit einer speziellen Studie bedacht. Und die Ergebnisse sind wie erwartet: Fluglärm behindert das Lernen. In besonders betroffenen Anliegerkommunen, so die Forscher, können Kinder bis zu zwei Monate beim Lesenlernen verlieren.
Jetzt wird natürlich gestritten, ob das zu viel ist - oder angesichts anderer Faktoren doch verkraftbar. Ein Umzug ins falsche Bundesland kann laut PISA-Studie ja locker mal ein ganzes Schuljahr kosten ...
Aber klar scheint, daß Lärm meßbar dem Lernerfolg schadet. Was ja auch intuitiv einleuchtet. Jedenfalls den Eltern, nicht unbedingt den Teenies, die bei den Hausaufgaben Radio hören.
Aber ein merkwürdiges Detail steht da noch in der Studie.
25. November 2014
Echter Zoigl
Ein Braukessel gehörte zur Mitgift.
Profis gab es natürlich auch. Die brauten in den Klöstern, nachgewiesenermaßen schon 820 die Benediktiner im Kloster in Sankt Gallen.
24. November 2014
Kleiner Witz und große Lüge
Lassen wir mal beiseite, ob das nun besonders gelungene Witze sind - einen gewissen Zuspruch scheinen sie jedenfalls zu finden.
Fragen wir auch nicht, ob das Steuergelder in Millionenhöhe wert ist.
Diskutieren wir hier nicht die geistige Verfassung einer Ministerin, die so etwas in Auftrag gibt.
Und vor allem will ich hier gar keine Diskussion darüber anfangen, was denn noch dran ist am großen Klimahype.
Aber auffällig ist schon, wie hier wieder die große Lüge suggeriert wird.
17. November 2014
Alles wird gut. Oder besser. Ein Gedankensplitter zur Zukunft und wider den Fatalismus.
13. November 2014
Hohe Haftstrafen ? Ein paar kleine Gedanken zu Proportion und moderner Justiz
11. November 2014
Die Evolution kennt keine Moral (Teil 2). Gastbeitrag von Ludwig Weimer
Terror, Kriege und Leid zeigen eine steigende Tendenz.
Die Frage war, ob die Naturwissenschaft gegen das Böse in der Menschenwelt helfen könne und ob sie dafür nicht auf einen anderen Bundesgenossen angewiesen sei. Zweifellos hat sie ja eine Mitverantwortung, da ihre Ausnutzung zu technischen Fortschritten auch die Gefahren erhöht.
Der Philosoph Hans Jonas war von dem Gedanken bewegt, wie sehr das Abenteuer des Lebens und des Geistes auf diesem Planeten in unsere Hände gelegt ist. Es sei die Pflicht der Wissensmacht, das kosmische Abenteuer nicht scheitern zu lassen. Er hatte eine bescheidene Hoffnung: Kein irdisches Paradies, aber eine „Weiterwohnlichkeit der Welt“.
Ob das Raumzeitabenteuer Mensch und Geist im Wollen eines außermateriellen Geistes begründet sei, sei eine Glaubenssache und kein Ergebnis der Naturwissenschaft, sagt er. Mit dem Menschen erscheinen das Wissen, die Freiheit und die Verantwortung. Die Unschuld des Lebens sei zuende, die Dinosaurier-Unschuld auch, es agieren nun Gut und Böse.
Die Schuld von Auschwitz belaste den Gott der Gläubigen, sie müssten ihn reinwaschen.
10. November 2014
Die Evolution kennt keine Moral (Teil 1). Gastbeitrag von Ludwig Weimer
Erstmals, am 12. November, landet eine Raumsonde auf einem Kometen, um ihn anzubohren, den 4,5 Milliarden Jahre alten Brocken 67P/C-G, einen Zeugen des Anfangsstadiums unseres Sonnensystems. Zehn Jahre ist sie gereist, eine Milliarde Euro kostet es. Die Erwartung ist groß: Enthält der Komet die Bausteine, aus denen auf der Erde das Leben entstand? Dann gibt es vielleicht im ganzen All die Chance?
Vielleicht glücken die Messungen, und wir wissen etwas mehr über das Leben. Wie aber kam der Geist in die Materie? Der Urknall, die Atome, die Galaxien brauchten noch keine Geistinformation. Es genügt, wenn unser Planet erst im Menschen über sich nachzudenken beginnt und Kultur, Moral, Religion, die Wissenschaften entwickelt.
Wie aber kam der Mensch evolutiv zu Geist, Technik und Ethik? „Die Evolution als der neue Demiurg kennt die Kategorie des Moralischen nicht“ (J. Ratzinger). Die Naturwissenschaft bleibt bei ihren Fragen.
9. November 2014
Deutscher Gedunk und zwei Beispiele, was der Fall der Mauer wirklich bedeutete
Vor allem natürlich darum, wem gerade nicht gedacht wird. Die sind nämlich ausgeschlossen, und das ist dem deutschen Gedunk (frei nach B. Matzbach) unerträglich:
Kann man des Mauerfalls gedenken, wenn doch eine gar um vieles schröcklichere Mauer in der Westbank steht? Wie der Mauertoten, wenn an Europas Außengrenzen Flüchtlinge ums Leben kommen?
Die Justizialisierung der Verfassung und der Liberalismus
8. November 2014
Belege und Propaganda. Ein Nachtrag.
7. November 2014
Der elende Rest
6. November 2014
Die Telekom und die deutsche Email oder was manche von ihren Kunden denken.
5. November 2014
Meckerecke: Das geistige Herz
Was das Gedenken an Auschwitz angeht, so ist längst der deutsche "Sündenstolz" (Hermann Lübbe) an die Stelle der deutschen Scham getreten – wenn es die je gegeben hat. Wir waren die größten Schurken, jetzt sind wir die größten Büßer.(...)
Ginge es nach mir, würde ich Auschwitz dem Erdboden gleichmachen. Auschwitz ist zu einem Disneyland der Gruselkultur verkommen. Zuletzt hat die Bundesrepublik 60 Millionen Euro zugesagt, um die Baracken vor dem Verfall zu retten und den verrosteten Stacheldraht zu ersetzen. Mich interessiert der letzte Holocaust so sehr wie der Auszug aus Ägypten. Mich interessiert, wie wir die Gegenwart meistern, den nächsten Holocaust verhindern. (...)
Das Gedenken an die toten Juden hat sich vollkommen von den Opfern gelöst und dient nur noch dazu, den Tätern und deren Nachkommen ein gutes Gefühl zu verschaffen.Nun ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus der KZ-Gedenkstätte Dachau die Tür mit dem berühmten Schriftzug "Arbeit macht frei" in einem aufwendigen Raubzug abmontiert und entwendet worden. Im Verdacht stehen entweder Neonazis (die eine ähnliche Aktion vor fünf Jahren in Auschwitz verübt haben) oder - als Auftraggeber - Sammler von Artefakten mit mehr als makabrer Historie. Schtonk lässt grüßen.
1. November 2014
Wie die gewünschte Konformität zur Vielfalt umgedeutet und Intoleranz als Toleranz verstanden wird. Ein Gastbeitrag von nachdenken_schmerzt_nicht
Meine Homosexualität ist ein Geschenk Gottes
Ich bin Stolz darauf schwul zu sein
29. Oktober 2014
Datenschatten
Freundlich begleitet von der "Qualitätspresse" will sich nun ein Herr Spitz als Datenschützer profilieren. Er hat dazu bei Firmen und Behörden nachgefragt, was diese über ihn speichern und präsentiert das Ergebnis nun der Öffentlichkeit.
Ein aus seiner Sicht "erschreckendes Ergebnis".
27. Oktober 2014
Wenn die Quotis die Quote fürchten: Eine kleine Anmerkung zu Frauenquote und Mitbestimmung.
25. Oktober 2014
Der Heilige Römische Rechtsstaat und Preußens Gloria
23. Oktober 2014
Arno Schmidt, wieder einmal: Tellingstedt, Oktober 2014
20. Oktober 2014
Die grüne Unzufriedenheit über die mangelhafte Schlagkraft. Nein, nicht der Bundeswehr, sondern der Marktwächter.
Nein. Sie ist unzufrieden. Außer einem "das fordern wir seit langem" und der esoterischen Feststellung mit den Wächtern wäre der "Prokon-Skandal" abgewendet worden, keine Spur von Genugtuung. So sind sie eben. Was nicht identisch kopiert wird, findet keinen grünen Segen.
Da kann sich Union noch so verbiegen - falls das überhaupt noch geht.
19. Oktober 2014
Die Marktwächter
16. Oktober 2014
Das Expertenunwesen. Ein kurzer Gedankensplitter zu Mogelpackungen und Sprachpanscherei.
15. Oktober 2014
Sexualaufklärung abnorm. Eine Meckerecke
14. Oktober 2014
Vertraulichkeit und Journalisten. Eine kleine Anmerkung zu den „Kohl Protokollen“ und der Jämmerlichkeit deutscher Verlage.
11. Oktober 2014
Wie uns die Prohibition abhängig macht
6. Oktober 2014
Zitat des Tages: Die subtile Begriffsverdrehung des Gregor Gysi
Gregor Gysi, als Reaktion auf die Bedingung für eine rotrotgrüne Koalition seitens Bündnis90/Die Grünen, die Linkspartei müsse den unrechtsstaatlichen Charakter DDR anerkennen.
30. September 2014
Warum Distanzierungen nicht genug sind und man doch nicht mehr machen kann.
Vom Versuch zu verstehen, dass Islam nicht Islam ist.
Die politische Türkei, von der Regierung zum neuen Präsidenten Erdogan bis zur AKP, wird gezwungen sich zu positionieren. Die Türkei ist keineswegs so bereit sich gegen den IS zu stellen, wie dies die islamischen Verbände in Deutschland tun. Und das obwohl sie größtenteils von der Türkei bezahlt und gelenkt werden.
Keiner weiß was der andere wirklich denkt. Noch weniger hat der eine Ahnung von einem religiösen Menschen, der eine anderen oder keiner Religion folgt. Das Wort "Opfer" selbst vielfach geopfert. Skepsis ist deshalb durchaus angebracht.
28. September 2014
Strategie auf Neudeutsch
"Weder sind wir gefragt worden, das zu tun, noch werden wir das tun."Das sagte unser Außenminister Frank-Walter Steinmeier am 11.9., dem Jahrestag der Terroranschläge auf New York, dem Pentagon und dem verhinderten Anschlag auf das Weiße Haus.
Deutschlands Beteiligung besteht nun erst einmal darin, Gewehre, Pistolen und Panzerfäuste in den kurdischen Nordirak zu schicken - mit Ausbildern. Die sollen den Kämpfern zeigen, wie man so etwas benutzt.
25. September 2014
Dummes, kurz kommentiert: Siggy Pop und die Programmiersprachen
Es sind zwei schöne, einfache Sätze, die die Technikaffinität unseres Vizekanzlers unterstreichen sollen. Und gleichzeitig sind sie unglaublich dumm und belegen genau das Gegenteil.
24. September 2014
Plädoyer für eine Anpassung des Lebkuchenangebotes gemäß den Gepflogenheiten vor dem Dreißigjährigen Krieg
21. September 2014
Gut, dass wir die industrielle Revolution hinter uns haben. Ein kleiner Gedankensplitter zum Thema Sicherheit, Mündigkeit und selber denken.
19. September 2014
Zitat des Tages: Von Einheit der Parteien zur Einheitspartei
Jakob Augstein
Kommentar:
Man kann Jakob Augstein vieles vorwerfen. Aber zwei Qualitäten sollte man ihm nicht absprechen.
Die erste ist die sprachliche Qualität seiner Texte.
Das zweite ist seine politische und historische Bildung.
Wenn also Augstein in einem Text über die anstehende Regierungsbildung in Thüringen nicht von Kooperation, Koalition, Schulterschluss oder einem vergleichbaren Begriff, sondern explizit von "Einheit von Sozialdemokraten und Sozialisten" spricht, passiert das nicht aus Versehen.
Zurück nach West Lothian
For how long will English constituencies and English Honourable members tolerate ... at least 119 Honourable Members from Scotland, Wales and Northern Ireland exercising an important, and probably often decisive, effect on English politics while they themselves have no say in the same matters in Scotland, Wales and Northern Ireland?Wie lange werden es englische Wähler und Abgeordnete hinnehmen ... daß 119 Abgeordnete aus Schottland, Wales und Nordirland einen wichtigen, oft entscheidenden Einfluß auf die englische Politik haben, während sie selber bei den gleichen Themen in Schottland, Wales und Nordirland nichts zu sagen haben?
Denn die "Devolution" genannte Föderalisierung im Vereinigten Königreich erfolgte seltsam unsymmetrisch: Die historischen Länder Schottland, Wales und Nordirland bekamen eigene Parlamente mit weitreichenden Befugnissen, die ihnen deutlich mehr Autonomie ermöglichen als deutsche Bundesländer sie haben.
England dagegen blieb alleine dem gemeinsamen britischen Parlament unterworfen, hat keinerlei Eigenständigkeit, und die Regierung in London regiert mit einem Zentralismus direkt bis in die Gemeinden hinein, der auf dem Kontinent kaum vorstellbar ist.
Mit dem Scheitern des Unabhängigkeits-Referendums in Schottland wird sich diese Frage neu stellen.
16. September 2014
Arbeit lohnt sich nicht
15. September 2014
Die Puppe in der Puppe
Einen weitgehenden Konsens gibt es höchstens noch im Negativen: Es wäre wohl kaum sinnvoll und durchführbar, wenn alle der vielen tausend Völker dieser Erde, die meist bunt gemischt durcheinander leben, nun einen eigenständigen unabhängigen Staat mit klaren Grenzen etablieren würden.
Unklar ist auch, was eigentlich ein "Volk" genau sein soll. Gibt es in Lateinamerika wirklich 20 verschiedene Völker, die alle spanisch sprechen, katholisch geprägt sind und einen gemeinsamen historischen und kulturellen Hintergrund haben? Und in denen indigene Völker leben, von denen keines einen eigenen Staat hat? Nach welchen Kriterien soll eigentlich Österreich ein selbständiges Volk sein?
Ist die Bevölkerung der Krim eigentlich ein eigenes Volk, das über seine Zukunft selber entscheiden darf? Oder sind die Bewohner von Luhansk ein solches Volk?
Wieso eigentlich sollen die Bewohner des historischen Königreichs Schottland ein Volk sein, die Bewohner des historischen Königreichs Kent aber nicht?
Oder mal ganz generell gefragt: Wenn schon die Kriterien für "Volk" so undefiniert sind, wo fängt das Selbstbestimmungsrecht denn an, und wo hört es wieder auf?
14. September 2014
Manipulierte Schuldgefühle
"Nicht mehr zur Wahl zu gehen ist nach meiner Überzeugung nicht viel weniger unmoralisch als die Weigerung, seine Steuern zu zahlen."
10. September 2014
Schottische Schimären
Aber ich finde es erstaunlich, wie diese Inselentscheidung in Deutschland Phantasien beflügelt.
Einige glauben, daß sich hier EU-Ablehnung Bahn bricht und die Eurokraten in Brüssel schon vor dem schottischen Votum zittern würden.
Andere meinen, daß Staatsskepsis dominiert, die Abspaltung Schottlands wäre "kein schlechter Weg, um den leviathanischen Tendenzen unserer Zeit entgegenzuwirken."
Und in allen möglichen Zeitungen fallen Journalisten auf die Propaganda des SNP-Chefs herein und spekulieren, daß die Schotten weiterhin das englische Pfund nutzen würden.
Solche Kommentare sagen wohl mehr aus über die Wünsche und Gefühlslage der Autoren als über ihre Kenntnis der schottischen Gegebenheiten.
8. September 2014
Putins Imperialismus
Am 29.8.2014 hörte man von ihm, ein Teil seiner Soldaten hätte sich in der Südukraine verirrt, weil die Grenze nicht eindeutig zu erkennen ist.
Die Ukraine fühlt sich nun genötigt sie bautechnisch sichtbar werden zu lassen.
Das wird aber den Russischen Präsidenten nicht davon abhalten, russische Soldaten zum "Schutz von Russen im Ausland" (seit einer Gesetzesänderung 2009 ohne Zustimmung des Föderationsrates) zu Auslandseinsätzen zu entsenden.
6. September 2014
Und am Ende will es wieder keiner gewesen sein...
Bremsen mit der NATO-Russland-Akte?
Aber es gab auch Skeptiker.
Beides, Deutschlands spezielles Verhältnis und die Bedenken der Frontstaaten aufgrund der veränderten Sicherheitslage in Europa durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, bestimmten den NATO-Gipfel dieser Tage in Wales.
29. August 2014
Der Taxikrieg
Oder ist es nicht doch so, daß eine kartellierte Branche ihre altbackenen Privilegien mit Hilfe des Staats verteidigen will und dabei einen innovativen jungen Startup kaputt macht?
"Sharing Economy" heißt der Modebegriff für eine neue Art Internet-basierter Dienstleistungen, bei denen die Startups als Vermittler auftreten, um freie Ressourcen ihrer Nutzer gegen Geld anderen Nutzern zugänglich zu machen. Vom Gästezimmer bis zum Rasenmäher. Oder eben zum Auto. Bzw. der Mitfahrgelegenheit im Privatauto eines anderen Nutzers.
Die konkrete Diskussion macht sich im wesentlichen an Uber fest. Gegen den machen die Taxifahrer mobil, weil sie verständlicherweise die billigere Konkurrenz fürchten. Und sie scheinen die Rechtslage auf ihrer Seite zu haben. Uber mißachtet bewußt bestehende Regelungen wie das Personenbeförderungsgesetz, und wird die Rechtsstreitigkeiten wohl verlieren.
Aber das muß nicht bedeuten, daß die Taxibetriebe gewinnen werden. Denn die öffentliche Diskussion kann auch dazu führen, daß die bestehende Regulierung reformiert oder abgeschafft wird.
26. August 2014
The Big X
Ich bin kein großer Filmregisseur. Ich bin kein Autorenfilmer.
Ich bin Geschichtenerzähler. Ich bin Handwerker.
Ein vollbärtiger Lord, der mit dem Rolls-Royce zur Labour-Parteiversammlung fährt; ein Veteran der Royal Air Force, der sein Privatvermögen drangibt, um sich seinen pazifistischen Spleen zu erfüllen; ein Mann, der Humor und Understatement in sich vereint: - kurzum: der perfekte Engländer, wenn man sich einen solchen vorstellen will.
In Deutschland wird Richard Attenborough so gut wie ausschließlich mit einem seiner Werke in Verbindung gebracht - mit seinem 191-minütigen Lendenschurzepos Gandhi. Dass dem so ist, ist kein Zufall und hat weniger mit dem Film selbst als mit dem höchst fruchtbaren Boden zu tun, auf den er gefallen ist.
24. August 2014
Ist der Feind meines Feindes mein Freund?
21. August 2014
Das Land ohne Außenpolitik (3)
In dieser neuen Staatenwelt wurde nun über ein Jahrhundert lang um Provinzen und Prestige gekämpft, in immer neuen Koalitionen, mit Versprechungen, Verrat, Bündniswechsel, Krieg und Friedensverhandlungen. Und das deutsche Reich mußte feststellen, daß die traditionelle Binnenbezogenheit nicht mehr ausreichte. Die erste Bedrohung seit 700 Jahren, die durch die Türken, konnte noch rein militärisch zurückgeschlagen werden. Militärisch waren die Deutschen durch ihre internen Kriege gut vorbereitet. Aber für die Bedrohung durch die französische Expansion reichte es nicht, nur Truppen zu stellen. Da brauchte man auch europäische Bündnispartner.
Ein starkes Stück. Ein Gastbeitrag von Stefan Sasse.
18. August 2014
Das Land ohne Außenpolitik (2)
Mit vielen Völkern, Sprachen und religiösen Bekenntnissen. Auf dem Reichstag gab es Vertreter mit tschechischer, französischer, dänischer, polnischer oder italienischer Herkunft. Und die Unterschiede zwischen den deutschen Vertretern waren fast so groß: Für einen Schwaben war ein Pommer oder Sachse ähnlich fremd wie ein Däne oder Holländer. Entsprechend unterschiedlich waren auch die Gebräuche und lokalen Rechtsformen.
Aber damit konnten die Reichsangehörigen umgehen. Sie hatten Latein und später Hochdeutsch als gemeinsame Verkehrssprache. Sie gewöhnten sich eine gewisse Toleranz im Umgang mit fremden Sitten an. Und vor allem teilten sie ein im Grundsatz gemeinsames Rechtssystem.
17. August 2014
Das Land ohne Außenpolitik (1)
Das war ein ganz wesentlicher historischer Wendepunkt – auch wenn er den Zeitgenossen nicht bewußt war. Keiner von ihnen konnte ahnen, daß der Frieden nach außen über viele Jahrhunderte halten würde.
Eine völlige Anomalie in der Weltgeschichte – kein anderes großes Land hat Ähnliches erlebt. Und Deutschland ist bis heute von dieser historischen Erfahrung geprägt.
15. August 2014
Der Captain
Aber offenbar hat insbesondere sein „Club der toten Dichter“ ganze Generationen deutscher Teenager schwer beeindruckt.
12. August 2014
Kulturfalter und Zitronenschaffende im Dienst der richtigen Sache
3. August 2014
Wirkungen der Raumplanung. Ein Gedankensplitter zu Bauland, Häusern und Mietwohnungen.
31. Juli 2014
Über freie Assoziation, reale Taten und die deutsche Geschichte. Ein Gastbeitrag als Meckerecke von nachdenken_schmerzt_nicht.
Zu der in anderem Zusammenhang schon oft gestellten Frage unseres Zeitgeistes, ob "wir denn als Deutsche" nichts aus unserer Geschichte gelernt hätten, erschließt sich mir dabei, vor diesem Hintergrund, überraschend klar eine Antwort:
27. Juli 2014
Israel hat keine Lobby
26. Juli 2014
Danke für den gedeckten Tisch. Ein kleines Dankeschön an zwei verstorbene Brüder samt einer Bemerkung zum deutschen Neidimpuls.
24. Juli 2014
Dallas, Schleswig-Holstein
Der wilde, wilde Westen
Fängt gleich hinter Hamburg an.
Truck Stop, 1980
Die großen Straßenfeger-Seifenopern der 80er Jahre, Dallas und Dynasty, handelten vom Kampf über die Kontrolle großer Ölkonzerne. Millionen deutscher Zuschauer in den Wohnstuben (TM: Harald Schmidt) verfolgten gespannt die fiesen Tricks von J.R. oder Alexis und schliefen mit der wohligen Befriedigung ein, dass das große Geld ja sowieso nur Ärger bringt und den Charakter verdirbt.
Die Seifenoper des Energiewende-Zeitalters erleben wir gerade. Gestern kam es in Hamburg zum Showdown bei der Prokon-Gläubigerversammlung, der zahlenmäßig am stärksten besuchten in der Geschichte des deutschen Insolvenzrechts.