„Die
Grünen haben ein großes, in diese Welt passendes Narrativ, die FDP hat einen
begnadeten Kommunikator an der Spitze; Jamaika könnte eine grüne Richtung
nehmen, aber mit Methoden, die von der FDP kommen.“
So Bernd Ulrich in seinem
Kommentar „Vielleicht gar nicht so schlecht“, erschienen am
25.09.2017 auf ZEIT-Online.
Kommentar: Was der stellvertretende
Chefredakteur und Ressortleiter Politik des hanseatischen Wochenmagazins in dem
oben angeführten Satz zum Ausdruck bringt, ist besorgniserregend. Noch bevor
die Wunden geleckt sind und die Leitmedien zu verstehen beginnen, was am Sonntag überhaupt passiert ist, wird von einer Edelfeder wie Ulrich bereits Stimmung
für eine sogenannte Schwarze-Ampel-Koalition gemacht. Und dieses
Jamaika-Bündnis soll freilich keinen liberalen oder konservativen oder gar
liberal-konservativen Einschlag haben, nein: Vielmehr wird erwartet, dass die
Partei, die nur knapp 9 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, die
Rolle des Drehbuchschreibers übernimmt. Der Koch im grünen Kittel, der Kellner
in gelber Livree – ließe sich der im Zitat formulierte Gedanke wohl in zugespitzte Worte fassen.