31. Mai 2024

Streiflicht: Watch it unfold!

Unser geschätzter Zimmermann HR2 hat ein Video geteilt, dass den Angriff auf den Islamkritiker Michael Stürzenberger am heutigen Mittag zeigt. Auch wenn ich seine Einschätzung über das Verhalten der Polizei nicht teile, so sind die bisherigen Presseartikel schon recht vielsagend. Der beste ist dabei noch der von der Bild Zeitung, die sich wenigstens nicht zu schade ist, das Bild des Angreifers zu zeigen, woraus der gemeine Leser wenigstens den Kontext herstellen kann, wer da zugestochen hat.

In der ansonsten gemeinhin bekannten deutschen Presse spielt sich das übliche Spiel ab: Ablenkung von der Tat, Umkehr der Opferbeziehung. T-Online als Paradebeispiel des deutschen Gossenjournalismus, feuert schon gleich einen ganzen Artikel ab, um das Opfer dann auch so richtig gleich zum Täter oder wenigstens zu jemandem, der es doch verdient hat, aufzuschwingen. 

Auch die Politik ist direkt auf dem richtigen Zug: Schon der Oberbürgermeister von Mannheim, Specht, drückte aus, dass seine Gedanken bei dem Beamten und den anderen Verletzten sind. Nun, natürlich kann man Herrn Specht etwas entschuldigen, denn nach dem Stand der Dinge ist der Beamte tatsächlich in Lebensgefahr, während Herr Stürzenberger zwar an Gesicht und Bein getroffen wurde, aber dafür nicht in Lebensgefahr schwebt. Dennoch ist ziemlich klar, dass der Anschlag Herr Stürzenberger galt. Und man darf sich fragen wie die Politik wohl reagieren würde, wenn das Opfer einer der ihren gewesen wäre. Wäre es immer noch der "Beamte und die anderen Verletzten", wenn beispielsweise Annalena Baerbock oder gar Robert Habeck das Ziel des Anschlages gewesen wären? Wir haben leider nicht die Möglichkeit es nachzuprüfen, aber ich glaube nicht dass dann die Rede von "dem Beamten und den anderen Verletzten" wäre.

In den nächsten Stunden lohnt es sich durchaus auf das deutsche Establishment zu schauen: Wir werden Relativierung sehen, wir werden Abwarteparolen hören, wir werden erfahren, dass der Täter psychisch krank ist. Was wir NICHT hören werden sind Solidaritätsbekundungen für Herrn Stürzenberger, wir werden nicht hören, dass man Kritik nicht mit Gewalt begegnen kann, wir werden keine Beleids- und Genesungswünsche an Herrn Stürzenberger hören.

Unterm Strich werden wir hören, dass Stürzenberger an dem Anschlag selber schuld ist, wobei der Anschlag kein Anschlag ist, sondern die Tat eines Irren, das das Ganze nix mit nix zu tun hat und irgendwie Stürzenberger eigentlich daran schuld ist, dass der Beamte verletzt wurde. 

Watch it!
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Llarian

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