27. April 2021

Streiflicht: Spaß mit dem Oskar.

In Zettels kleinem Zimmer wird ja dann und wann die These vertreten, dass die Kontrolle über alles Öffentliche inzwischen fest in linker Hand ist und sich eine Mehrheit dem eben irgendwie anschließt, insofern kein Ausweg aus dieser Einseitigkeit besteht. Sieht man sich den deutschen Propagandafunk an, so kann man diesen Eindruck auch durchaus oftmals bestätigen.

Und dennoch.... manchmal, aber nur manchmal, hat man dann doch die Gelegenheit zu sehen wie so etwas mit Anlauf schief geht. Ein schönes Beispiel sind die Oskarverleihungen 2021. Im Prinzip hat die Verleihung des Oskars schon seit Jahren, wenn nicht schon das eine oder andere Jahrzehnt ein großes Problem: Wurden früher Filme, Regisseure und Schauspieler ausgezeichnet, die auch beim Publikum große Erfolge erzielten, so entwickelten sich die Oskars in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem politischen Statement, des ohnehin immer weiter nach links driftenden Hollywood, was dieses Jahr sogar in völlig abstrusen Auszeichnungskriterien kulminierte, die nicht einmal mehr den Versuch machten ein Werk nach seiner Qualität zu beurteilen.

Insofern war die Verleihung und die Ausgezeichneten (mit einer kleinen Ausnahme für Anthony Hopkins) auch nicht wirklich eine Überraschung. Was dagegen in seiner Ausprägung überraschend war, war der Zuschauerverlust. Schon die letzten Jahre durch haben die Verleihungen mehr und mehr an Attraktivität eingebüßt, von ehemals um die 40 Millionen Zuschauern durch die letzten Jahrzehnte, sank die Quote seit 2014 auf ziemlich dramatische 24 Millionen im letzten Jahr, um dann in diesem Jahr nicht einmal mehr 10 Millionen zu erreichen. Oder anders gesagt: Nicht einmal mehr ein Viertel der Zuschauer sieht noch zu.

Offensichtlich wollen die amerikanischen Zuschauer die "Woke-Oskars" nicht mehr sehen, selbst wenn man unterstellte, dass Republikaner ("räächte Amerikaner") das generell nicht mehr schauen, müssen selbst unter eher liberalen Amerikanern die ganzen woke-Reden inzwischen eher abstossend wirken. 

Und das eben zum Thema Marktmacht. Hollywood mag noch so weit nach links driften, der amerikanische Zuschauer folgt dem nicht, nicht einmal die potentielle liberale Klientel. In Deutschland mag das mit der Zwangsfinanzierung der Propaganda noch funktionieren, aber in Hollywood hat man damit ein echtes Problem. 

Nun hängt Hollywood nicht an den Academy Awards. Die Show war mit Sicherheit nicht allzu teuer und die Preise bringen auch niemanden um. Aber die Botschaft ist natürlich dennoch ziemlich eindeutig. Der amerikanische Fernsehzuschauer kann mit der linksradikalen Agenda nichts anfangen und schaltet einfach ab. Bzw. geht nicht mehr ins Kino, bucht nicht mehr den Streamingservice, er wendet sich einfach ab. 

Es ist erstaunlich, dass noch keiner von den üblichen Verdächtigen den amerikanischen Zuschauer des Rassismus bezichtigt hat, schaut er sich doch die BLM Parade nicht an und interessiert sich nicht dafür, welcher woke Regisseur wieder ein so kritisches Thema beleuchtet hat. Die Deutschen sind da mit "wer nicht hüpft ist für Kohle" schon ein bischen weiter. In deutscher Logik müsste man wohl feststellen: "Wer nicht einschaltet ist ein Rassist."

Und wer es doch tut ein Idiot.  
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Llarian

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