5. April 2021

Osterbotschaft 2021



Ein Bild und zwei Zitate.



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Netzfund:

"Dieses Plakat fängt den geistigen Zustand dieses Landes, dieser Bundesrepublik Deutschland treffend ein: Grinsende, missionarische Erwachsene mit Kindergartensymbolik, die sich an der gutmenschlich debilen und infantilen Taka-Tuka-Land-Idylle erfreuen, ja sich in ihr suhlen.

Heute bleiben sie zu Hause, gestern trommelten sie für das Klima, vorgestern waren sie mehr, vorvorgestern tanzten sie geschlechtersensibel und meditativ auf einem Kirchentag in Bequemschuhen, davor ließen sie beim DGB-Tag bunte Luftballons für soziale Gerechtigkeit aufsteigen, davor bewarfen sie junge Männer aus der dritten Welt auf Bahnhöfen mit Kuscheltieren, davor...

Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieser gutgelaunte geistige Schwachsinn in ALDI-Ästhetik, der förmlich nach Verachtung schreit, anwidert. Dieser geistige Schwachsinnszustand ist das verdiente Ende jeder Zivilisation."


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"Denn man täusche sich hierüber nicht: was das eigentlichste Merkmal moderner Seelen, moderner Bücher ausmacht, das ist nicht die Lüge, sondern die eingefleischte Unschuld in der moralistischen Verlogenheit. (...) Unsre Gebildeten von heute, unsre »Guten« lügen nicht – das ist wahr; aber es gereicht ihnen nicht zur Ehre! Die eigentliche Lüge, die echte resolute »ehrliche« Lüge (über deren Wert man Plato hören möge) wäre für sie etwas bei weitem zu Strenges, zu Starkes; es würde verlangen, was man von ihnen nicht verlangen darf, daß sie die Augen gegen sich selbst aufmachten, daß sie zwischen »wahr« und »falsch« bei sich selber zu unterscheiden wüßten. Ihnen geziemt allein die unehrliche Lüge; alles, was sich heute als »guter Mensch« fühlt, ist vollkommen unfähig, zu irgendeiner Sache anders zu stehn als unehrlich-verlogen, abgründlich-verlogen, aber unschuldig-verlogen, treuherzig-verlogen, blauäugig-verlogen, tugendhaft-verlogen. Diese »guten Menschen« – sie sind allesamt jetzt in Grund und Boden vermoralisiert und in Hinsicht auf Ehrlichkeit zuschanden gemacht und verhunzt für alle Ewigkeit."


- Friedrich Nietzsche, "Zur Genealogie der Moral" (1887), 3.19

PS. Jemand prägte heute für diese Geste das Wort "Dachschadensymbol."

U.E.

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