30. Januar 2020

Ab wann ist Terror eigentlich Terror?

Drei Meldungen:

  • In Berlin (3,75 Millionen Einwohner) findet die AfD derzeit keinen geeigneten Ort, respektive eine Halle, um den gesetzlich vorgeschriebenen Parteitag abzuhalten. Der Grund liegt darin, dass die Vermieter eingeschüchtert werden, etwas an die AfD zu vermieten. Die Berliner Regierung sieht sich nicht zuständig und sieht kein Problem.
  • In Leipzig wurde die Mitarbeiterin einer Immobilienfirma in ihrer Wohnung überfallen und mehrfach mit Fäusten attackiert. Zum Abschied bestellen ihr die vermummten Täter einen schönen Gruß aus Connewitz.
  • In Bremen wurde im letzten Jahr der Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz von hinten niedergeschlagen (ob mit oder ohne Waffe ist bis heute umstritten (und wirds wohl auch immer bleiben)). 

29. Januar 2020

Hurra, hurra, wir fliegen mit Picard

Einige Monate hat es nun gedauert, aber am vergangenen Freitag war dann der große Tag: Amazon veröffentlichte den ersten Teil von "Star Trek-Picard", eine aktuelle Star-Trek Auskopplung, die neben der eigentlich aktuellen Serie Discovery so eben nebenbei läuft. Da es sich kaum um die selben Zeitlinien handelt, ist das vom dramaturgischen Standpunkt ziemlich unproblematisch.

Wie der Name schon sagt ist Star-Trek Picard ziemlich auf eine Person herunter gebogen, den früheren Captain Jean-Luc Picard, der die Enterprise (1701-D) sieben Jahre lang kommandierte und damit die zentrale Figur der TNG gewesen ist. Was an sich nicht unbedingt eine schlechte Idee ist, da Patrick Steward (im Unterschied zu einigen seiner Kollegen) durchaus auch schauspielerisches Talent sein eigen nennt. Es könnte also alles sehr schön sein, und prinzipiell wäre die Serie für jeden Star Trek Fan (oder zumindest Sympathisant) eigentlich ein ziemliches Muss sein. Wenn da nicht ...

22. Januar 2020

Donald Trump: Rede beim World Economic Forum in Davos, 21.1.2020

Aus dokumentarischen Gründen scheint es angezeigt, den Text der Rede, die der amerikanische Präsident Donald Trump heute, am Montag, den 21. Januar 2020, auf dem Treffen des World Economic Forum (WEF) gehalten hat, in ganzer Länge textlich zu dokumentieren. Nicht nur, um des Text in Ruhe lesend nachvollziehen zu können; auch weil die Praxis der Sekundenausschnitte in Nachrichtensendungen und Presseberichten oft nicht nur die meisten Passagen beiseite fallen läßt und einzelne Abschnitte so gern aus dem Kontext gerissen werden. Hinzu kommt die seit langer Zeit auffällige Tendenz, daß die negative Reputation, die ein Redner wie Donald Trump in den Medien nun einmal erfährt, hier jede unbeeinflußte Kenntnisnahme von vornherein untergräbt.

Der Protokollant hat dies vor gut sieben Jahren selbst erfahren können, als er die "Star Wars"-Rede von Trumps Amtsvorgänger Ronald Reagan vom Frühjahr 1983 einmal, sine ira et studio, aus Anlaß ihres 30-jährigen Jubiläums, im Original auf der Videodokumentation auf der Netzseite des Weißen Hauses in voller Länger angehört hat: Nichts war dort zu hören von Kriegstreiberei, von Aggressivität, von "Sieg über das Rote Imperium im Osten" - sondern ein behutsam sprechender Präsident, der in klaren Argumenten darlegte, warum ihm die Entwicklung einer hoch-technologischen Abwehr der sowjetischen Bedrohung durch Laser und Abfangraketen geboten und technisch angezeigt schien.

Deswegen im Folgenden, ohne Auslassungen und Kürzungen, das Transkript des "Keynote Speeches". Bei Zahlenangaben wurden gemäß der englischen Zeichensetzungs-Konvention, die Verwendung des Kommas als Markierung dreier Zehnerpotenzen und das Komma als Markierung der Nachkommastellen, beibehalten. Die Passagen in den Schlußabsätzen wurden farblich hervorgehoben, weil sie ein Credo darstellen: eines gegen den überbordenden Klima-Alarmismus, den Pessimismus, die schiere Negativität, die seit geraumer die "Alte Welt" mit nur wie ein Gespenst, sondern realiter heimsucht, eine Erinnerung, daß der menschliche Geist und der menschliche Optimismus keinen Grund hat, sich von allfälligen Drohungen von unmittelbar bevorstehenden Weltende schrecken zu lassen. Daß das, was sich in dem hysterischen Gelärme um eine "Klimakrise" zeigt, diesem menschlichen Geist und Ingenium, allen punktuellen Blindheiten und Mängeln, schlicht nicht WÜRDIG ist.

Ein Abschnitt wie "This is not a time for pessimism. This is a time for ... optimism. Fear and doubt is not a good thought process - because this is a time for tremendous hope and joy and optimism and action. But to embrace the possibilities of tomorrow we must reject the perennial prophets of doom and their predictions of the Apocalypse. They are the heirs of yesterday's foolish fortune-tellers, and I have them, and you have them, and we all have them - and they want to see us do badly. But we won't let that happen. They predicted an overpopulation crisis in the 1960s; mass starvation in the '70s; and an "end of oil" in the 1990s. These alarmists always demand the same thing: Absolute power to dominate, transform and control every aspect of our lives. We will never let radical socialists destroy our economy, wreck our country, or eradicate our liberty. America will always be the proud, strong, and unyielding bastion of freedom. In America we understand what the pessimists refused to see: that a growing and vibrant market economy, focused on the future, lifts the human spirit and excites creativity strong enough to overcome any challenge - any challenge by far" - gehört in Stein gemeißelt gegen die Hysterie und die tyrannischen Ansprüche aller grünen, malthusianischen, kollektivistischen Vortänzer des vermeintlichen Zeitgeistes.

9. Januar 2020

Same procedure as every year ...

Eben noch groß in den Schlagzeilen, ist die Nahostkrise schon wieder vorbei. Entgegen der hysterischen Kommentare gibt es allgemeine Deeskalation und Übergang zum Tagesgeschäft.
Überraschend nur für die, die sich nur aus deutschen "Qualitätsmedien" informieren und den dort auftretenden "Experten" à la Islamismus-Lüders glauben.

Dabei folgte die ganze Krise dem ganz normalen Schema, wie es seit vielen Jahren in Nahost zu beobachten ist. Nur üblicherweise mit Israel und Irans Terrortruppen Hamas und Hisbollah als Akteuren, nicht wie diesmal mit den USA und dem Iran selber.

5. Januar 2020

Zettels Raums Hynme 2020

Was der Achse des Guten recht ist, soll uns hier im Parkett, im kleinen Vestibül von ZR, nur billig sein. Dort drüben wurde am letzten Tag des verflossenen Jahrzehnts der Song "Bakerman" des dänischen Popduos Laid Back zum Handlungsmotto des hereinbrechenden Auftaktjahrs der Zwanziger Jahre gekürt, mit seiner relaxten Aufforderung, "das Ganze" ein wenig entspannter, lockerer, eben laid back anzugehen.

Diese Einstellung aufgreifend, sei dem hier ein anderer Rückgriff über die Jahrzehnte hinweg in das "goldene Zeitalter des Popmusik" empfohlen, diesmal nicht über 31 Jahre in den Sommer 1989, als Laid Back damit ihren ersten großen Hit außerhalb ihrer dänischen Heimat verbuchen konnten, sondern über 41 Jahre, ins Jahr 1979, als sie ihre ersten Aufnahmen einspielten. Und es soll kein Hit sein, der schon einmal an der Pole Position der deutschen Charts stand, sondern ein hierzulande völlig unbekanntes Stück - was aber der Atmosphäre von Sand und Strand, mit einem schwebenden melancholischen Unterton, keinen Abbruch tut. Und mit einem Video von Lars von Trier können wir auch nicht dienen.



江玲 - "女郎"

Beteigeuze



"Eine magere Sternschnuppe zog eine Silberbraue über Beteigeuze" (an dem zornigen Namen besoff sich mein Vater einmal, so um '22: "Beteigeuze, die Riesensonne", Artikel im Fremdenblatt). 
- Arno Schmidt, Leviathan oder W.I.E.H. (1949) S. 52.

Tree-tangled still, autumn Orion climbs
Up from among the North Wind's shuddering emblems
Into the torrent void
And dark abstraction of invisible power,
The heart and boreal substance of the night.

Pleione flees before him, and behind,
Still sunken, but prophetically near,
Death in the Scorpion hunts him up the sky
And round the vault of time, round the slow-curving year,
Follows inescapably
And to the end, aye, and beyond the end
Will follow, follow; for of all the gods
Death only cannot die.

Aldous Huxley, "Orion" (1931)


(Beteigeuze im Verhältnis zum Sonnensystem dargestellt. "Astronomy Picture of the Day" der NASA für den 1. Januar 2020)


Zu den spektakulärsten Ereignissen, die das Universum zu bieten hat, zählt die Explosion eines massereichen Sterns als Supernova. Es ist nicht ausgeschlossen – nicht wahrscheinlich, aber durchaus möglich - daß wir in kurzer Zeit (und hiermit ist nicht eine kurze Zeit im Sinne der Astronomie, die eher in Jahrmillionen als in Jahren rechnet, gemeint, sondern „innerhalb der nächsten Wochen“) Zeugen eines solchen kosmischen Infernos in unserer Nachbarschaft in unserer Heimatgalaxis, der Milchstraße werden, wenn ein Stern, dessen Masse das Mehrfache unserer Sonne beträgt, seine Existenz in einem Materie- und Lichtausbrauch beendet, der ihn für Tage oder Wochen heller leuchten läßt als die gesamte Galaxie, deren Teil er darstellt.

4. Januar 2020

Merkels Kanzlerschaft. Ein Gastbeitrag.

Ein Gastbeitrag von Frank2000.

Merkel ist noch Kanzler und schon der erste Nachruf?
Als Zyniker könnte man antworten, dass Merkels Nachruf geschrieben werden sollte, so lange es noch Menschen in Deutschland gibt, die der deutschen Sprache mächtig sind.
Als Satiriker könnte man antworten, dass man schnell sein müsse mit einem Merkel-Nachruf, bevor die NetzDG-basierten Filter nicht hilfreiche Beiträge erfolgreich entöffentlichen.
Als Mitglied des öffentlich-rechtlichen Fernsehens würde man antworten, dass ein Nachruf weder jetzt noch in Zukunft sinnvoll sei, weil Merkel ihren Nachruf selbst schreiben wird.
Wie auch immer: Erster! ;-)

3. Januar 2020

Diäten und Bewegung: Die guten Vorsätze

Dies ist ein, wie er ab und zu mal vorkommt, persönlicher Artikel, der sich eher um die Banalitäten des Lebens und die nicht immer ganz unendliche Leichtigkeit des Seins dreht, also leider von vernünftigen Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen nur am Rande handelt. Wenn Sie derlei belanglose Dinge nicht wirklich interessieren, lieber Leser, dann kehren Sie in den kommenden Tagen wieder und suchen Sie erneut nach neuen Beiträgen und überlesen diesen.

Sie sind noch da? Sehr gut. Pünktlich zum neuen Jahr nehmen sich manche Leute viel vor: Sie wollen mehr arbeiten (ja, das gibts), sie wollen weniger arbeiten (das gibts auch), sie wollen endlich den Garten bepflanzen, das Haus streichen, ein Kind zeugen oder eine Bank ausrauben (okay, das nehmen sich jetzt dann nicht so viele vor). Und ganz, ganz viele wollen ihr Gewicht reduzieren. Passenderweise hat die Achse des Guten vorgestern einen zeitlich wie thematisch dazu sehr gut passenden Artikel veröffentlicht, der sich mit der Wirkung von Diäten an sich und der Idee beschäftigt, dass eine Diät kein allzu guter Vorsatz sein soll.