19. Juli 2011

Marginalie: Was ist eigentlich mit der "Gaza-Flottille"? Eines der Schiffe befindet sich seit heute vor Gaza

Ein richtiger Propagandaerfolg ist die Sache mit der "Gaza-Flotille" diesmal bisher nicht geworden, anders als im vergangenen Jahr (siehe Ein "Hilfskonvoi" für Gaza; ZR vom 31. 5. 2010 und Wer hat eigentlich die "Hilfsflotte" für Gaza finanziert und ausgerüstet?; ZR vom 2. 6. 2010). Damals war es den Initiatoren gelungen, Israel in der Wahrnehmung der internationalen Öffentlichkeit ins Unrecht zu setzen; Ziel erreicht.

Diesmal hat sich Israel geschickter verhalten und auf diplomatischem Weg schon im Vorfeld erreicht, daß die Schiffe weder aus einem türkischen Hafen noch aus einem griechischen auslaufen durften.

Jedenfalls im Prinzip. Einem französischen Schiff, der "Dignité Al-Karama" war das trotz des Verbots gelungen; ich habe darauf in der Diskussion zu dem Artikel hingewiesen, der sich vor vier Wochen mit der Rechtslage befaßte ("Es dürfen gewaltmäßige Maßnahmen ergriffen werden". Was das Völkerrecht Israel gegen eine erneute Gaza-"Hilfsflotte" erlaubt; ZR vom 18. 6. 2011).

Was ist eigentlich aus dieser Aktion geworden?

Das Schiff hatte einen kretischen Hafen angesteuert, um Proviant aufzunehmen, und war dort vor knapp zwei Wochen von den griechischen Behörden entdeckt und erneut festgesetzt worden.

Erstaunlicherweise ist es ihm aber zum zweiten Mal gelungen, trotz Verbots auszulaufen. (Griechische Behörden scheinen die Zuverlässigsten nicht zu sein). Heute Morgen wurde gemeldet, daß die "Dignité Al-Karama" sich bereits in den internationalen Gewässern vor Gaza befindet und daß sie (Stand: 9.15 Uhr) von israelischen Schiffen eingekreist wird. Die Kommunikation mit der "Dignité Al-Karama" ist inzwischen unterbrochen.
Zettel



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