10. Mai 2022

Llarians Welt: Hört endlich auf!

Eine der besten und tiefsten Aussagen von Donald Trump, auch wenn er diese wohl erst nach seiner bis dato ersten Präsidentschaft ausführte, war wohl: Everything woke turns to shit. 

Neben den offensichtlichen Beispielen aus der Wirtschaft, trifft diese tiefe Wahrheit aber vor allem auf Kunst und Unterhaltung zu. Das jüngste Beispiel ist Star Trek: Picard, das am vorigen Freitag dann den Abschluss seiner zweiten Staffel fand. Und Star Trek: Picard (auch als ST:P abgekürzt) war am Ende einer der größten Haufen Exkrement, den Hollywood in den letzten Jahren zusammen gedreht hat. Es ist wie ein Verkehrsunfall: Man will nicht hinsehen, aber die Neugier bringt einen doch dazu und immer wieder der Gedanke im Hinterkopf: Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann. Und es kann nicht nur, es kommt schlimmer.

Mit Logiklöchern durch die ganze Borg-Würfel durchpassen, einer unterirdisch schlecht zusammen geschusterten Story und jeder Menge Anbiederungen an den modernen Woke-Zeitgeist, erfüllt ST:P so ziemlich alles Klischees, die man an modernes Woke-Kino haben kann (Meghan Markle als Cameo-Auftritt hat eigentlich noch gefehlt, aber wenigstens war Whoopi Goldberg dabei). Das wäre, wenn es sich um irgendein neues Produkt handeln würde, nicht wirklich schlimm. Wenn beispielsweise Machwerke wie American Insurrection in die Kinos, oder eher in die Streamingdienste kommen, ist man ja durchaus vorgewarnt. Man muss den Dreck genau sowenig gucken wie Talk-Shows mit Karl Lauterbach. Und sich vorher mal die eine oder andere Bewertung anzusehen, macht eigentlich immer Sinn. 

Was hier aber am meisten weh tut, ist, dass der woke Zeitgeist keinerlei Hemmungen hat, bestehende Vorbilder hemmungslos zu zerstören und genüsslich auszuweiden. Und inzwischen bekommt der Schwachsinn mehr und mehr Methode. Ghostbusterinnen war eben nicht die einmalige Ausnahme sondern eigentlich der Startschuss zum "Verwoken" von erfolgreichen Vorbildern, von Star Wars über James Bond und Marvel bis jetzt eben Star Trek. Und gefühlt jedes mal wird es schlimmer. Denn die woke Gemeinde ist NIE zufrieden. So hat J.K. Rowling sich vermutlich innerlich über ihren "Geniestreich" Dumbledore für schwul zu erklären gefreut, vermutlich hat sie nicht damit gerechnet, dass das nicht reichen würde. Er müsste heute mindestens transsexuell sein, und morgen wird auch das nicht mehr genügen. 

Weitere Entwicklungen sind absehbar: So wird es bald nicht mehr genügen, dass James Bond weiblich werden soll, nein, sie muss auch mindestens schwarz sein. Der nächste Spiderman (Marvel heizt ja schneller durch seine Protagonisten als die CSU durch Generalsekretäre) wird vermutlich dann ein Trans-Mann mit multipler Persönlichkeit. Und Dagobert Duck vermutlich ein Vorkämpfer für mehr soziale Gerechtigkeit und Abtreibung bis zum Schlüpfen des Eis, während uns der Terminator die Notwendigkeit von elektrischen Autos zum Schutz vor dem jüngsten Gericht näher bringt. 

Natürlich muss man nicht hinsehen. Man kann ST:P genauso ignorieren wie den dritten Teil von Alien und einfach so tun als gäbe es das nicht. Aber real guckt man dann doch hin. Zumal man ja auch wissen will "wie es weiter geht". Ich kann nur sagen, dass es mir zunehmend die Laune verhagelt mich überhaupt noch einmal in ein Kino zu verirren oder einen Streamingdienst zu abonnieren. Und wenn man sich ansieht was bei Netflix derzeit passiert, bin ich nicht der einzige. Wenn ich ins Kino gehe, dann wünsche ich mir Heldensagen, Elfen, Orks, Cowboys und Indianer, Zauberer, Geheimagenten, Superhelden und Superschurken, eine Idee von Zukunft, eine Utopie oder Dystopie in einer Erzählung. Ich wünsche mir keine Realität, ich wünsche mir eine gute erzählte Geschichte wie etwas sein könnte und wie sich die Leute dort verhalten. Was ich mir nicht wünsche sind Belehrungen, Erziehung und Beschimpfungen. Dann kann auch auch gleich die Tagesschau gucken oder den Spargel abonnieren. 
 
Aber vielleicht bin ich auch nur zu alt für diese Welt. Aber wenn das die Zukunft ist, dann will ich vielleicht auch zu alt dafür sein. 
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Llarian

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