27. Januar 2022

Der verbotene Datensatz, eine Verschwörungstheorie am Wegesrand

Wie der geneigte Leser weiß, ist dieser Autor zwar kein Anhänger aber doch ein interessierter Leser der einen oder anderen unterhaltsamen Verschwörungstheorie. Dieses Interesse ist durch die letzten zwei Jahre deutlich intensiviert worden, in Anbetracht der Tatsache wie viele angebliche Verschwörungstheorien ("Es ist ein Lockdown geplant.", "Nein, Verscwörungstheorie" / "Der Virus stammt aus dem Labor", "Nein, Verschwörungstheorie" / "Nach der Wahl kommt die Impfpflicht", "Nein, Verschwörungstheorie") sich im Nachhinein als korrekte Beschreibung der Realität erwiesen haben.

Da wird es doch höchste Zeit mal eine eigene Verschwörungstheorie zu präsentieren. Anders als bei den eher gängigen Verschwörungen, die sich gerne dadurch auszeichnen, in sich nicht widerlegbar zu sein, möchte ich eine anbieten, die widerlegbar ist. Und die Widerlegung gleich ankündigen. 

Meine Theorie(!) ist: Die Impfstoffe sind ausgesprochen schädlich und es wird alles getan, damit das nicht  heraus kommt. Zugegeben: Der erste Teil selber ist ad hoc schwer zu beweisen, wenn man die Daten nicht hat (und ich habe sie nicht und kann das auch nicht belegen, deswegen ist es eine Theorie und keine Aussage). Aber den zweiten Teil kann man ganz gut zeigen.

Die Lauterbach/Pfizer Fraktion beruft sich darauf, dass die Impfstoffe sehr sicher sind, denn die ans Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten Daten weisen sie zwar als für Impfstoffe extrem schlecht, aber nicht als katastrophal aus. Im Moment dümpelt man wohl bei nicht ganz 2000 gemeldeten Toten mit Verdacht eines Zusammenhangs gegenüber um 60-65 Millionen Geimpften, womit man dann irgendwo bei 1:30.000 rauskommt. Für einen Impfstoff extrem hoch, aber nicht so hoch, als dass damit Panik ausbrechen würde (zum Vergleich: Bei einem herkömmlichen Impfstoff kalkuliert man ungefähr 1:2.000.000, also knappe 2 Zehnerpotenzen weniger). Wenn die Zahl denn stimmt und hier wirds problematisch: Im Rahmen dessen wie man derzeit mit Ärzten umgeht, die sich kritisch äußern, ist es für den gemeinen Arzt nur eine bedingt gute Idee einen Todesfall der Impfung zuzuordnen. Das Risiko ist ganz real damit in gefährliches Fahrwasser zu kommen und womöglich in Regress genommen zu werden. Und Pfizer hat tiefe, sehr tiefe Taschen. Als vor langer Zeit die ersten Ärzte über Mißbildungen im Zusammenhang mit Contergan berichteten, war die erste Reaktion von Grünthal die betreffenden Personen juristisch zu bedrohen. Was auch nahe liegt. Ein Arzt, der wirklich schreibt "Todesursache vermutlich Impfung" muss sich sehr sicher sein. Extrem sicher. Und das bei einem Totenschein, für den er selber kaum seinen Aufwand entschädigt bekommt. Umgekehrt hat er nicht das geringste Problem, wenn er diese Zuordnung, obwohl er es glaubt, nicht hin schreibt. 
Ist es schon eine Verschwörung anzunehmen, dass die Ehrlichkeit hier recht begrenzt ausfallen wird? Dann wäre es schon Teil der ganzen Theorie. Auch wenn man keine Verschwörung braucht, um das nahe liegende anzunehmen.

Aber weiter im Text: Es gäbe prinzipiell mindestens drei Möglichkeiten der Überprüfung (weitere seien dem Leser als Übung überlassen): 

1. Wir könnten jeden Toten autopsieren. Das ist bei 3000 Toten pro Tag in Deutschland logistisch kaum möglich (wäre aber nebenbei auch aus anderen Gründen sinnvoll, denn die meisten Totenscheine sind am Ende Phantasie mit Schneegestöber, man kann äußerlich nur sehr selten beurteilen, woran jemand wirklich gestorben ist. Natürlich ist bei der Oma das Herz stehen geblieben. Alleine das Warum sieht man ihr außen nicht an.) Alleine das per Zufallsprinzip bei meinetwegen jedem 10. zu tun würde aber bereits reichen. Wird nicht gemacht.

2. Wir könnten geimpfte Kohorten mit ungeimpften vergleichen. Das wäre super. Krankt nur leider daran, dass im Moment mit aller Gewalt versucht wird die "Kontrollgruppe" zu beseitigen. Ein Schelm wer böses dabei denken würde. Dennoch wäre es sehr spannend genau diesen Vergleich zu tun. Es wäre ja nicht das geringste Problem dem Todesdatensatz ein kleines Byte anzuhängen, dass den Impfstatus wiedergibt. Logistisch ist dem sehr einfach. Es würde auch der Vertschentscherung von Daten vorbeugen, denn man wüsste endlich wirklich wie viele Ungeimpfte an Corona sterben und wie viele Geimpfte. Wird nicht gemacht. Hier stellt sich eher die Frage warum nicht. Denn das wäre einfach zu erfassen und eigentlich eine ganz wichtige, statistische Größe. 

3. Man könnte auch hingehen und sich einfach mal die Todesursachenstatistiken, vor allem bei jüngeren Leuten einmal ansehen. Das habe ich heute versucht, Genesis (das ist die Datenbank des Bundesamtes für Statistik) enthält die Daten (noch) nicht. Naja, 2021 ist ja auch erst drei Wochen her. Und dann könnte man schauen, wie sich die Todesursachen in jüngeren Altersgruppen verhalten haben. Sehen wir eine Häufung von Herzproblemen? Thrombosen? Vor allem bei Kindern und Jugendlichen dürften diese Daten von großem Interesse sein.

Und ich bin wirklich gespannt ob wir diesen Datensatz so sehen werden. Denn auch wenn man in einen Totenschein keinen Zusammenhang mit einer Impfung einträgt, so stirbt man mit 40 Jahren nicht an Altersschwäche. Wenn meine "Theorie" so richtig wäre, dann könnte dieser Datensatz für die Lauterbach Fraktion brennend gefährlich sein. 

So oder so bleibt aber eins übrig: Man tut sich sehr, sehr schwer damit Daten zu erheben und alleine das erfüllt auf jeden Fall(!) das Krtiterium der Fahrlässigkeit. Ob die Impfstoffe so sicher sind wie Klabauterbach permanent wiederholt: Man weiß es nicht. Warum? Weil es nie jemand überprüfen konnte. Und man versucht alles, um es nicht zu wissen. Am Rande bemerkt: Ich kenne dieses Verhalten aus der Industrie. Einige Meßdaten werden ganz bewusst nicht erfasst. Warum? Weil man, wenn man sie kennen würde und sie ein (in der Regel Umwelt-)Problem aufzeigen, man handeln müsste. Kennt man sie dagegen nicht, muss man nicht handeln. Also werden sie nicht erfasst. Doch zurück zum Thema: Die einzige Basis für die Sicherheit ist die Studie von Pfizer. Und meint irgendjemand ein Großkonzern sei über das .... kreative Interpretieren von Daten erhaben, wenn ein Geschäft mit mehreren 10 Milliarden Euro Gewinn(!) winkt? Warum traut man Pfizer? Meint jemand Grünthal hat die Ungefährlichkeit von Contergan nicht nachweisen müssen? Oder GlaxoSmithKline die Sicherheit von Pandemrix? Oder Bayer die Sicherheit von Lipobay? Wenn man in einem Großversuch (ich verwende nur die Worte von Olaf Scholz) knapp 80 Millionen Menschen mit einem neuartigen Medikament behandelt, gar zwangsbehandeln will, dann MUSS man doch alles tun, um die Sicherheit zu prüfen. Nicht zu glauben, zu prüfen. In einer großen Firma darf man ein Elektrogerät nicht verwenden, bevor es geprüft worden ist. Alleine das Glauben an die Sicherheit durch den Hersteller genügt explizit nicht. 

Die beiden oben unter 1 und 2 genannten Erhebungen MUSS man eigentlich durchführen, alleine um aus der Fahrlässigkeit raus zu kommen. Denn wenn Punkt 3 sich als entscheidend erweist, dann hat man nicht nur zwei Jahre gepennt, man hat auch tausende Menschen umgebracht, weil man zu faul war, ein paar Daten zu erheben. Und gut gemeint reicht nicht. 

Und jetzt muss ich zurück rudern: Ich glaube nicht an den großen Massentod durch die Impfung (ich heiße auch nicht Wendler). Ich glaube, dass die Impfstoffe extrem schlecht sind, und für ein Medikament auch sehr gefährlich, aber Gefährlichkeit beginnt eben nicht bei russischem Roulette. Wenn einer von 10.000 über die Klinge springt, dann ist das als Medikament kaum tragbar, aber statistisch erst einmal nicht so leicht zu fassen, vor allem dann, wenn man alles tut, um wirklich sensible Rohdaten nicht zu erfassen. Aber alleine das ist, wenn man schon das permanent missbrauchte Wort Skandal nicht nutzen will, ein absolutes Unding und eine Verantwortungslosigkeit, die an Mordversuch durch Unterlassung grenzt. 

Gegen die Punkte 1 und 2 kann man sich wehren, indem man die Daten bewusst oder unbewusst nicht erhebt. Punkt 3 kann man nicht verhindern, zumindest nicht langfristig. Sollte ich recht haben, wird man jetzt schon an den Erklärungen arbeiten. Ich bin gespannt ob da noch was nachkommt. Ich kann mich ja auch irren. Aber ich wollte das mal zu Papier, pardon, Bytes bringen, bevor die Daten da sind und das richtige Framing bekommen haben. 
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Und einer solch langen Theorie muss natürlich auch ein Disclaimer folgen: Das ist eine Theorie, ich habe keinen Beweis dafür, dass die Impfstoffe wirklich schädlich sind und ich behaupte das auch nicht. Was ich behaupte ist, dass die Prüfung über diese Frage extrem fahrlässig durchgeführt wird und man den Eindruck haben muss, dass dies so gewollt ist.

Llarian

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