Am 22. März diesen Jahres, also vor knapp sechs Monaten, beschloss die deutsche Regierung in direkter Zusammenarbeit mit den Bundesländern den Lockdown, die wohl massivste Freiheitseinschränkung der Nachkriegsgeschichte auf dem Boden der BRD. Und damit einen epischen Fehlschlag mit gigantischen Proportionen.
Die Folgen spüren wir nicht nur "noch heute", sie werden noch jahrelang zu spüren sein: Die größte Rezession der Nachkriegsgeschichte, mal ab vom zweiten Weltkrieg selber, die größte Wirtschaftskrise seit 1926, weit stärker als selbst die Kreditkrise 2008 oder die Ölkrise in den siebziger Jahren. Hunderttausende verloren ihre Arbeit, viele hunderttausend Jobs liegen nach wie vor in der Schwebe, sie werden von Kurzarbeitergehältern gefedert, genauso wie durch die Aussetzung der Konkursanmeldung. Ebenso beschloss der Bund Linderungsmaßnahmen zur Krisenbewältigung von annähernd 500 Milliarden Euro, das meiste Geld fürs Ausland bestimmt, alles in allem mehr als 6000 Euro pro Bundesbürger an neuen Schulden, eine Summe, die zurückzuzahlen, sollte man überhaupt die Absicht haben, etliche Jahre dauern würde.
Der Gewinn, so man überhaupt davon sprechen konnte, war am Ende übersichtlich. In Schweden, dem bis heute gescholtenen "Land der Altenmörder" starben bis dato zwar deutlich mehr Menschen als in Deutschland, die große Katastrophe blieb aber ebenso aus und am Ende sieht es so aus, als würde dort Covid nur eine kleine Beule in den Sterbezahlen verursachen, kaum bedeutender als eine Grippewelle vom Schlage der asiatischen oder der Hong Kong Grippe in den sechziger Jahren.
Wenn man nur halbwegs die Tränendrüse beiseite lässt und harte Zahlen auf den Tisch legt, dann ist die Corona-Politik Deutschlands ein kapitaler Fehlschlag, durchaus in einer Liga mit dem Energieirrsinn oder Merkels Flüchtlingskatastrophe. Man hat eine kleine Zahl von Leben vorübergehend gerettet (im Wesentlichen Menschen, die an der nächsten Grippe sterben werden) und dafür einer großen Zahl massiven Schaden zugefügt, am Ende mit aller Sicherheit sogar soviel Schaden, dass selbst die Bilanz der verlorenen Lebensjahre, ohne finanzielle Betrachtung, am Ende deutlich negativ ausfällt. Mit der einzige, aber entscheidende, Grund für den scheinbaren "Erfolg" des deutschen Weges liegt vor allem darin, dass wir inzwischen über eine nahezu geschlossene Medienlandschaft verfügen, die sich nur noch der Hofberichterstattung widmet und eine Kritik an der Politik nur noch in einer Form gestattet wie es in der DDR den Blockparteien gestattet war die SED zu kritisieren.
Der Gewinn, so man überhaupt davon sprechen konnte, war am Ende übersichtlich. In Schweden, dem bis heute gescholtenen "Land der Altenmörder" starben bis dato zwar deutlich mehr Menschen als in Deutschland, die große Katastrophe blieb aber ebenso aus und am Ende sieht es so aus, als würde dort Covid nur eine kleine Beule in den Sterbezahlen verursachen, kaum bedeutender als eine Grippewelle vom Schlage der asiatischen oder der Hong Kong Grippe in den sechziger Jahren.
Wenn man nur halbwegs die Tränendrüse beiseite lässt und harte Zahlen auf den Tisch legt, dann ist die Corona-Politik Deutschlands ein kapitaler Fehlschlag, durchaus in einer Liga mit dem Energieirrsinn oder Merkels Flüchtlingskatastrophe. Man hat eine kleine Zahl von Leben vorübergehend gerettet (im Wesentlichen Menschen, die an der nächsten Grippe sterben werden) und dafür einer großen Zahl massiven Schaden zugefügt, am Ende mit aller Sicherheit sogar soviel Schaden, dass selbst die Bilanz der verlorenen Lebensjahre, ohne finanzielle Betrachtung, am Ende deutlich negativ ausfällt. Mit der einzige, aber entscheidende, Grund für den scheinbaren "Erfolg" des deutschen Weges liegt vor allem darin, dass wir inzwischen über eine nahezu geschlossene Medienlandschaft verfügen, die sich nur noch der Hofberichterstattung widmet und eine Kritik an der Politik nur noch in einer Form gestattet wie es in der DDR den Blockparteien gestattet war die SED zu kritisieren.
Sei dem wie es will, die Milch ist verschüttet, bzw. das Kind liegt im Brunnen. Das Geld ist verbrannt und jetzt muss man die Scherben eben wegräumen. Sollte man meinen. Aber nun passiert das Böse, was halt immer in der Geschichte passiert ist: Wer nichts lernen will, wer sich eine eigene Realität einredet, ist gezwungen die alten Fehler zu wiederholen. Denn im Unterschied zu grünen Parteiprogrammen, ÖR-Propagandasendungen und CDU-Parteitagen gehorcht die Realität eben nicht dem frommen Wunsch sondern folgt eben nur sich selbst. Und genau das sehen wir jetzt gerade.
Covid ist im weitesten Sinne eine grippale Erkrankung, sie basiert zwar auf keinem Influenza-Virus, verhält sich aber ganz ähnlich, sie wird durch Tröpfchen, bzw. Aerosole übertragen und ist vor allem dann ansteckend, wenn der Überträger niest und hustet. Sie ist zwar einen Ticken tödlicher als eine normale Grippe (geschwallt ausgedrückt: Sie ist dem Menschen noch nicht so angepasst), und natürlich deutlich tödlicher als eine Erkältung, aber sie zeigt ähnliche Entwicklungen (was auch nicht allzu überraschend ist, wenn man auch nur kurz darüber nachdenkt). Und wann ist Grippe-Saison? Genau, Grippe Saison beginnt im Herbst. Sie geht bis Frühling und über den Sommer ist es ziemlich stille. Und was sehen wir gerade? Genau das. Die Saison beginnt, die Infektionszahlen steigen. Ist das überraschend? Nein, überhaupt nicht. Das ist nur nahe liegend. Die Menschen sitzen nicht mehr draußen, sie treffen sich drinnen, sie treiben Sport drinnen, sie lüften weniger, ihr Vitaminspiegel sinkt, ihre Immunabwehr wird schwächer und die Infektionswahrscheinlichkeit steigt. Das ist keine Folge von "Maske nicht getragen" oder "Covidioten" oder "Party machen", das ist völlig trivial und seit Menschen in Häusern leben zu beobachten. Es wäre extrem überraschend, wenn es auch nur einen Ticken anders wäre. Es sei an dieser Stelle noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass die Infektionszahlen in Deutschland bereits mehr als eine Woche vor dem Lockdown absanken, und das ohne Isolation und Maskenball, was sich einfach geändert hatte war zum einen das Verbot von Großveranstaltungen aber eben auch schlicht das Wetter.
Entsprechend ist es auch ebenso trivial, dass die berüchtigte Grenze, die jetzt überall verkündet wird, auch an fast allen Orten gerissen werden muss, es kann fast nicht anders sein. Die Frage ist damit weit weniger "ob" man die Grenze reißen wird sondern eher "wann" und "was machen wir dann?". Wenn jetzt plötzlich wieder Schul- oder Geschäftsschliessungen diskutiert werden, dann kann man sich schon fragen, ob da mancher den Schuss nicht gehört hat. Wollen wir ernsthaft kollektiven Selbstmord begehen? Der Lockdown im März diesen Jahres dauerte einen knappen Monat und kostete Wirtschaft und Staat zusammen eine Summe von gut einer Billion Euro (dafür kann man die meisten kleineren Ländern der Welt kaufen). Wenn jetzt ernsthaft argumentiert wird, man brauche einen zweiten Lockdown, bis die Zahlen wieder auf dem Sommerniveau liegen, dann muss man sich ernsthaft fragen, ob der Betreffende noch alle an der Waffel hat. Wie lange soll das gehen? Drei Monate? Sechs? In drei Monaten haben wir mit dem Land, dass Deutschland einmal war, nicht mehr viel zu tun, in sechs haben wir kein Land mehr von dem wir noch reden könnten (dann haben sich auch Merkels andere Katastrophen erübrigt).
Und hier rächt sich auch die Einseitigkeit der deutschen Medienöffentlichkeit: Als im Sommer immer offensichtlicher wurde, dass Lockdown und Maßnahmen vollkommen überzogen waren und deren Folgen massiv unterschätzt wurden, war es den Panikern nicht mehr möglich zurück zu rudern (das haben sie übrigens mit den Atomkraftgegnern und Migrationsexperten gemeinsam). Man kann und konnte vor anderen kaum zugeben so massiv falsch gelegen zu haben, bei den meisten dürfte das so weit gehen, dass sie es nicht einmal vor sicher selber können. Und darum musste das Mantra man habe alles richtig gemacht her und man redete sich gegenseitig ein, wie sehr man doch recht gehabt habe und wie gut Deutschland das gemacht habe. Verheerende Folgen wurden (und werden) erfolgreich ausgeblendet, der Erfolg der Maßnahmen überzeichnet, die abgewehrte Katastrophe in schillerndsten Farben an die Wände gemalt. Nun könnte das eine zwar unehrliche, aber am Ende doch akademische Diskussion sein, denn die Uhr kann man ja so oder so nicht zurück drehen.
Das Dumme ist nur: Diese Diskussion ist die Grundlage für das, was jetzt kommt. Wenn der Lockdown aus Sicht der Paniker richtig war, dann ist er auch jetzt richtig. Wenn die wirtschaftliche Katastrophe, die man angerichtet hat, vorher nicht bedeutend war, dann ist sie es auch jetzt nicht. Und wenn man vorher alles richtig gemacht hat, dann muss man es jetzt ja doch genau so machen. Der Paniker sitzt umhin damit in der Falle. Und mit ihm das ganze Land.
Und damit fängt der ganze Irrsinn von vorne an. Restaurants, Hotels, Kneipen, Sporthallen, Fitnessstudios, sie alle haben schon beim ersten Lockdown mit dem Rücken zur Wand gestanden. Viele haben nur weitergemacht in der verzweifelten Hoffnung, dass es nach dem Lockdown wieder normal werden würde und man irgendwie durch käme. Aber auch Eltern sind mit den Nerven zu Fuß: Monatelanges Homeschooling, Doppelbelastung, Angst vor dem Jobverlust. Und das Ganze jetzt noch einmal? Auf Speed?
Vielleicht mal ein paar Zahlen, die die große Katastrophe ein wenig ins Licht rücken. Die magische Grenze liegt ja derzeit bei 35, bzw. 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Und die wird derzeit natürlich gerissen. Und wird weiter gerissen werden, bis der Sommer 2021 sich ankündigt. Aber ist das so viel? Betrachten wir doch mal eine andere Zahl, die Menge der Corona Toten. Diese liegt bei um die 5-15 pro Tag. Viel? Naja, in Deutschland sterben pro Tag über 2000 Menschen. Und von diesen stirbt nicht einmal ein Prozent MIT Corona (nicht an, mit). Aber was ist mit der Zahl der Intensivpatienten? Das sind derzeit gute 600, die Hälfte wird beatmet. Ist das viel? Nein, auch nicht. In Deutschland haben wir derzeit etwa 30.000 Intensivbetten, ein Drittel ist nicht in Benutzung. Das macht alles für sich Corona nicht harmlos, aber es gibt mal einen Blick darauf wie ernst die Situation derzeit tatsächlich ist.
Für das Land ist sie in dem Sinne nämlich nicht ernst. Jedenfalls im Moment nicht. Für die wirtschaftliche Situation ist sie dagegen bitterernst. Das ist auch keine Theorie, das kann jeder in den einschlägigen Zahlen nachlesen. Aber die Paniker können nicht zurück.
Und vielleicht am Ende noch ein paar Seitengedanken, die nicht so recht in den Text passen, aber doch irgendwie dazu gehören: Die Auswirkungen des globalen Lockdowns oder der jetzt lokalen Minilockdowns beschränken sich keinesfalls nur auf wirtschaftliche Werte. Es sind auch jede Menge Leben und Lebensjahre direkt und indirekt betroffen. Menschen, die nicht mehr zum Arzt gehen, weil sie Angst davor haben, Kinder, die nicht geimpft werden, Krebsdiagnosen, die nicht und damit zu spät gestellt werden, Operationen die verschoben werden, Menschen die in psychische Ausnahmesituationen geraten, weil sie vereinsamen und in der Folge depressiv werden. Aber auch ganz banale Sachen: Monatelang fand in Deutschland kein Schwimmunterricht statt und selbst nach dem Ende des Lockdowns ist Schwimmen für viele Kinder ein Luxussport. Es wird viel zu wenig gelernt und trainiert. Jetzt kann man wissen, dass statistisch jedes Jahr in Deutschland gut 400 Leute ertrinken, viele davon Kinder. Wie viele werden es im nächsten Jahr sein? Und wie viele werden es sein, die nicht ertrinken würden, wenn sie Schwimmen gelernt hätten? Oder mal was für die Statistiker, die so gerne ausrechnen wie viele Menschen jedes Jahr durch Feinstaub sterben: Im statistischen Mittel haben wohl die meisten von uns im Lockdown knapp zwei Kilo zugenommen. Im Wesentlichen durch zu wenig Bewegung. Wenn wir jetzt noch einen neuen veranstalten, am besten doppelt so lange (der Sommer ist weit), wie viele Kilo werden es dann? Vier? Fünf? Und jedes dieser Kilos erhöht (statistisch) das Risiko eines Herzinfarktes. Bei fünf Kilo sind das eine ganze Menge und bei 80 Millionen Deutschen ist es nicht allzu schwer dazu zu kommen, dass wir ein paar Millionen Lebensjahre dadurch verlieren. Sieht aber keiner. Weil wir ja Panik vor Corona haben.
Ich finds verheerend. Schlicht und einfach. Im Namen der Angst und vor allem(!) im Namen der politischen Macht werden hunderttausende von weiteren Existenzen in Gefahr gebracht, Millionen massiv beeinträchtigt. Und das vor allem weil ein Markus Söder gerne Kanzler werden möchte und Angela Merkel verzweifelt versucht ihre katastrophale Amtsbilanz noch ein bischen herauszuzögern. Es ist die dem System Merkel inneliegende, ja definierende Impotenz eine fehlerhafte Entscheidung auch nur in Frage stellen zu können ("ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen") und anschließend diese falsche Entscheidung ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste gnadenlos aufrecht zu erhalten. Gut, mit entsprechenden Propagandamedien und einer dysfunktionalen Opposition kann man das machen. Aber das schlimmste an diesem Land, wenn man einen kollektiven Fehler suchen möchte, ist die Bereitschaft einer solchen Person in den Abgrund zu folgen.
Llarian
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