22. September 2020

Die amerikanische Wahl

Es sind noch sechs Wochen bis zur amerikanischen Wahl, einer ziemlich wichtigen Wahl in Anbetracht der Tatsache wie gegensätzlich die Standpunkte sind, die von den beiden großen Parteien derzeit eingenommen werden. Die deutsche Presse beschäftigt sich derzeit lieber mit wichtigeren Themen, beispielsweise der "Hochzeit von Sylvie" (Bild), den letzten Ausfällen von Jan Böhmermann (Welt) oder den letzten Eskapaden der aktuellen Sea-Watch-Weltenretter (Focus). Die reinen Fiktionsmaschinen wie Spargel, Prantlhausener Zeitung und Kinderstürmer nicht einmal erwähnt. 

Dabei wäre zur amerikanischen Wahl sehr viel zu sagen, denn wenn man die letzten Wochen in den USA nicht gerade durch das Kaleidoskop eines ARD-Faktenverdrehers wahrgenommen hat, so bahnt sich in den USA eine sehr seltsame Wahl an, die leider sehr dunkle Schatten auf das wirft, was die Amerikaner (und damit indirekt auch Europa) in den nächsten Jahren so erwartet.

Ein paar einzelne Notizen:

- Die amerikanische Linke, die traditionsgemäß als Demokraten oder auch "Liberals" bezeichnet wird, hat sich inzwischen derart nach links bewegt, dass sie inzwischen die deutschen Grünen überholt haben dürfte und irgendwo zwischen SPD und SED einzuordnen wäre, mit einer ziemlich deutlich Tendenz zur SED. Die (zumindest vom linken Mainstream) völlig unerwartete Wahl von Donald Trump 2016 hat einen derart unheimlichen Linksrutsch bei den Demokraten verursacht, dass diese inzwischen sogar bereit sind mit offenen Gewaltdrohungen Politik zu machen. Einige der großen Städte, insbesondere Portland und Chicago, aber auch New York, Seattle oder Minneapolis versinken in einer seit Jahrzehnten nicht dagewesenen Gewaltwelle, Mit klarer Rückdeckung durch etliche demokratische Politiker und der ebenso klaren Ansage, dass sich diese intensivieren werden, sollte Donald Trump wiedergewählt werden.

- Aus nahezu den selben Gründen, vielleicht sogar noch deutlicher, haben die großen Medien (CNN, ABC, MSNBC, NY-Times, Guardian, Washington Post, etc.) beschlossen nicht einmal mehr so zu tun, als würden sie politisch neutral berichten. Die Einseitigkeit der Berichterstattung ist inzwischen mit den deutschen Medien vergleichbar, vielleicht sogar noch extremer. Mit Donald Trump in der Rolle des Björn Höcke. 

- Doch nicht nur die Presse hat inzwischen einen klaren Feind ausgemacht,  die "Internet-Industrie" (im amerikanischen "Big-Tech") hat ebenso deutlich gemacht, wer ihr Favorit ist, bzw. nicht ist. Facebook, Google, Twitter, sie alle machen klaren Wahlkampf, im Wesentlichen mit dem Mittel der Zensur. Und während sich Facebook noch hinter Fact-Checkern verbirgt (die ähnliche Qualität aufweisen wie die deutschen), so zensiert Twitter inzwischen recht offen, was nicht so recht ins linke Weltbild passt. Die inzwischen von links massiv favorisierte Cancel-Kultur funktioniert in den offenen Medien durch einige "Geisterfahrer" (bestes Beispiel "Fox-News") nicht vollständig, dafür aber in den Netzmedien umso besser.

- Joe Biden, sollte er gewählt werden, wird wohl der erste Präsident sein, den man zu seinem Amtseid wird geleiten müssen. Die Medien versuchen es zu verbergen, aber man muss kein Fachkundiger sein, um zu sehen, dass Joe Biden inzwischen an deutlich fortgeschrittener Demenz erkrankt ist. Er ist kaum noch in der Lage eine auch nur zehnminütige Rede zu halten, ohne den Faden zu verlieren, geschweige denn einer echten Debatte zu folgen (wie er die drei Debatten mit Donald Trump ohne massivste Unterstützung durch die Medien überstehen soll, ist derzeit das große Rätsel). Es ist vergleichsweise offenkundig, dass nicht Joe Biden der Kandidat ist sondern Kamala Harris. Dieser Autor sieht sich nicht in der Lage das Wahlergebnis vorherzusagen, aber er bietet die Wette an, dass in zwei Jahren Joe Biden nicht Präsident der USA sein wird. 

 - Die anstehende Wahl wird vermutlich die undemokratischste, bzw. die manipulierteste Präsidentenwahl seit der letzten 100 Jahre werden. Im Wesentlichen durch Corona. Da die amerikanische Wirtschaft sich derzeit (massiv) erholt und die Corona-Zahlen sich positiv entwickeln (und bis zum November vermutlich weiter erholen werden), besteht derzeit ein sehr unterschiedliches Interesse am Zeitpunkt der Abstimmung. Während die Republikaner auf den 3. November warten (an dem sie aller Wahrscheinlichkeit nach besser dastehen werden als heute), liegt es im Interesse der Demokraten möglichst sofort abstimmen zu lassen. Deshalb fahren sie seit Wochen eine Kampagne per Post, möglichst sofort, seine Stimme abzugeben. Diese Idee wird -natürlich- nicht nur mit Corona begründet sondern dadurch deutlich verstärkt. Leider ist, unabhängig von diesem Interesse der beiden Parteien, die Briefwahl, gerade unter amerikanischen Bedingungen ein Eldorado der Wahlmanipulation. Ballot-Harvesting wie es gerne umschrieben wird. Grob kann man sagen, umso mehr Briefwahlstimmen, umso einfacher die Manipulation.

Das ist schon ein ziemlich wildes Gemenge. Obschon Donald Trump real betrachtet sehr mittige Positionen umsetzt (er hat keinen Krieg oder internationalen Konflikt begonnen (damit ist der erste US-Präsident seit Jimmy Carter), er hat keine Minderheitenrechte beschnitten und auch die Sozialgesetzgebung nicht eingestampft) ist die Linke, vor allem repräsentiert durch die Medien, wie von Sinnen und redet sich selber ein Verhalten schön, dass sie noch vor wenigen Jahren als zutiefst abstoßend definiert hätte (und damit Recht gehabt hätte). Was eine erstaunliche(?) Parallele zur deutschen Situation darstellt: Medien- und Kulturschaffende, befreit von jeder Verantwortung für ihr eigenes Handeln, führen einen selbst in der eigenen Empfindung herorischen Kampf gegen das Böse, mit verheerenden Folgen für die Bürger des Landes. Denn wie auch immer die Wahl im November ausgehen mag, die inneren Spannungen können dadurch nicht nur nicht aufgelöst, sie können nur intensiviert werden. 

Sollte Trump gewinnen stehen die USA vor einer inneren Gewaltwelle, wie sie diese vermutlich noch nicht erlebt haben und gegen die der deutsche Herbst wohl eher harmlos anmuten dürfte. Die Linke ist nicht bereit zu ertragen noch einmal zu verlieren, sie hat ihr volles Gewicht in die Wahl geworfen und ihren Anhängern und ihren Rollkommandos versprochen, dass Donald Trump in diesem Jahr "besiegt" wird. Es gibt keinen gesichtswahrenden Weg dort wieder raus zu kommen, Reflektion war schon 2016, als weniger Donald Trump gewählt, als Hillary Clinton nicht gewählt wurde, nicht das große Ding. Es dauerte keine paar Wochen bis die Legende der "russian collusion" fester Teil der linken DNA wurde, eine Verschwörungstheorie, die inzwischen deutlich widerlegt ist, aber fest eingeprägt wurde.

Darauf sollte man meinen, dass es vielleicht besser wäre, wenn Joe Biden gewählt würde. Doch weit gefehlt: Das ist mit aller Sicherheit die deutlich schlimmere Variante. Simpel gesagt: Der Mob will Blut sehen. Die BLM "Bewegung" hat sich selber eingeredet, dass sie Anspruch auf alle möglichen Dinge haben, die schlicht anderen gehören. Und sie erwartet von "ihrer" Präsidentin nicht weniger, als dass diese liefert (was diese auch tun wird). Die Abschaffung, bzw. Verkrüppelung der Polizei, inzwischen festes Programm der Demokraten, ist dabei das direkte Werkzeug. In den Großstädten ist die Polizei bereits heute nicht mehr in der Lage der Situation Herr zu werden, mit weiterer staatlicher Einschränkung wird sich das noch erweitern. Umgekehrt haben die allerwenigsten "habenden" Amerikaner Lust sich ihren Besitz wegnehmen zu lassen. Und wenn die Polizei einen nicht mehr schützt, dann tut der Amerikaner das am Ende selber. Und zwar mit Waffen. In Deutschland weniger bekannt (hat irgendjemand Journalismus oder Recherche gesagt?) , aber in den Staatem nicht wirklich geheim: In den USA hat in den letzten Monaten vor allem die Nachfrage nach einem Produkt explosionsartig zugenommen: Waffen. Bzw. Waffen & Munition. Machen Sie den Test ruhiig selber, lieber Leser: Versuchen Sie mal in einem amerikanischen online-shop Munition zu bestellen. Sie werden beeindruckt sein wie viele "out of stock" Felder sie sehen werden. Die Amerikaner kaufen derzeit nahezu alles was knallt und Löcher macht. Wer will es ihnen verdenken? 

Nun wird am Ende nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das die Amerikaner in einem wirklichen Bürgerkrieg versinken, wie schon der eine oder andere geäussert hat, hält zumindest dieser Autor nicht für extrem wahrscheinlich. Denn auch wenn Antifa und BLM durch Medien und Demokraten gehätschelt werden, stellen diese immer noch eine deutliche Minderheit da und es ist etwas völlig anderes nachts unbewachte Läden zu plündern und anzustecken als sich einer bewaffneten Bürgerwehr gegenüber zu sehen, die nicht die selben Restriktionen hat wie eine zunehmend kastrierte Polizei. Dennoch wird die Welle der Gewalt wohl noch ein wenig anschwillen und das größte Problem erscheint, dass niemand auf weiter Flur in der Lage ist, die Lage wirklich zu beruhigen. Donald Trump ist für die Millitanten ein rotes Tuch und Joe Biden würde man nicht einmal zutrauen einen Streit im Monatsbingo eines Altersheimes zu beenden. Kamala Harris wäre vermutlich jemand, der noch Öl ins Feuer schütten würde. Es stehen schwierige Zeiten ins Haus. 

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Llarian

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