30. Mai 2019

Wenn die Realität kommt. Ein Streiflicht zum Schulschwänzen.

Die heilige Greta ist jetzt fast ein Dreiveirtel Jahr, ihre deutschen Jünger jetzt teilweise ein knappes halbes Jahr "im Streik" (mal ab von Ferienunterbrechungen). Und das Ende ist bisher nicht abzusehen.

Das ist gesellschaftlich ein deutliches Ärgernis, denn die Ausbildung der Schüler kostet erhebliches Geld und Ressourcen.Und diese landen natürlich im Nichts, da Lehrer zwar immer noch bezahlt werden, Schulen immer noch beheizt werden, Gebäude immer noch unterhalten werden und Busse immer noch fahren müssen. Es ist eine Ironie, die vermutlich den meisten "Klimaaktivisten" vollkommen unbekannt sein dürfte, dass sie eigentlich nichts anderes tun als massiv Ressourcen verschwenden, da das Geld, dass durch sie verschwendet wird, ja erheblich Energie und Aufwand gekostet hat. Und das durchaus im sprichwörtlichen Sinne. Wenn ich eine Schule heizen muss, die anschließend nur wenige nutzen, ist das böse CO2 vollkommen absurderweise in die Luft geblasen. Und natürlich sind auch die Kosten für Lehrer und Gebäudeabnutzung zu 20% in die selbige gepumpt, wenn man sie nicht nutzt. Da Schule und Lehrer nun einmal da sind, werden am Ende Opportunitätskosten fällig.

Aber auch ab davon entwickelt sich durch die "Streiks" ein ganz neues Problem: Wenn ich ein halbes Jahr nicht richtig zur Schule gehe, dann hat das Folgen. Man bleibt nämlich, ganz simpel, eher dumm. Bei einem einzelnen Termin mag das nicht weh tun, aber inzwischen reden wir ja nicht mehr über einen Tag sondern einen Tag die Woche für die Dauer von inzwischen einem halben Jahr. Das haben inzwischen auch die ersten Schulen gemerkt und weisen ihre Schüler darauf hin, dass sie gerade dabei sind, ihr Schuljahr zu verlieren. Sehr zum Ungemach eben jener Schüler und ihrer politischen Fürsprecher.­

Jetzt hat dieser Autor keinen Zweifel daran, dass gerade in Berlin das Problem eine politische Lösung finden wird. Es wird eine mehr oder minder offizielle Anweisung durch den Schulsenat geben und am Ende wird man diesen Schülern das Fehlen "verzeihen". Es ist politisch derzeit kaum denkbar (mal abgesehen von Bayern), dass einem Schüler durch die Teilnahme an den Demos irgendein direkter Nachteil erwächst. Das Dumme ist, wie so oft: Die Realität pfeift leider auf political correctness und grünes Kuscheln. Die Schüler sind nun einmal real(!) dumm geblieben. Wenn mir akkumuliert der Stoff von einigen Wochen fehlt, dann ist da nun einmal tatsächlich eine Lücke, die nicht wegdiskutiert werden kann. Natürlich könnte sich ein guter Schüler nun hinsetzen und den Stoff (in den Sommerferien vielleicht) nacharbeiten. Aber das dürfte genauso real sein wie die Baerbocksche Energiespeicherung. Da fehlt einfach was (bei Baerbock etwas sehr nahe liegendes, aber das ist ein anderes Thema).

Wenn ich natürlich auf festem Antifa-Kurs bin, ohnehin Kapitalismus und die dafür notwendige Qualifikation für unnötig halte und mich darauf verlasse, dass die Gesellschaft mich irgendwie versorgen wird (im Zweifelsfall mit den Schwesigsschen Steuermillionen im "Kampf gegen Räächts"), dann ist das nicht ganz so dramatisch. Aber für einen normalen Abiturienten ist das schon ein Problem. Nicht nur durch G8, auch durch den zunehmenden internationalen Druck auf Qualifikation sind selbst einige Wochen Unterrichtsverlust ein Nachteil.

Aber was solls: Schulfrei ist ja auch was schönes. Es soll ein jeder nach seiner Facon glücklich werden, so lange er auch die Konsequenzen des eigenen Handelns selber zu tragen bereit ist. Bei den Berliner Schülern sind Zweifel angebracht, sowohl das sie durchschaut haben, was sie da tun, noch das sie bereit sind Konsequenzen des eigenen Handelns hinzunehmen. Das ist auch, wenn diese Endbemerkung noch gestattet sei, was diesen Autor so massiv an den "Freitagen für die Zukunft" so stört: Sie werden im Wesentlichen von Leuten betrieben, die selber bis dato keine Verantwortung für irgendetwas getragen haben, selber nicht bereit sind auch nur die Konsequenzen der eigenen Handlung zu tragen, aber gleichzeitig anderen Verantwortungslosigkeit vorwerfen. Es gibt diesen unglaublich dummen Plakatspruch: Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut. Das diese Zukunft in allererster Linie von Leuten erst ermöglicht wurde, die von den "Demonstranten" im Wesentlichen beschimpft werden, während sie selber nicht einmal bereit sind etwas für eben jene Zukunft zu tun, bzw. diese selber mit Füßen treten, ist eine Absurdität in sich.

Llarian

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