"Die Schule ist kein Schwimmbad, kein Laufsteg und auch keine Disco. Zu
locker gekleidete Mädchen haben eine ablenkende Wirkung auf Jungs."
So der nur noch wenige Tage amtierende Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, im Interview mit WELT-Online in Bezug auf schulische Kleiderordnungen.
Kommentar: Josef Kraus scheint ein Mann dezidierter und - gemessen am Klischee des linken Lehrers - eher konservativer Meinungen zu sein. Darauf lässt jedenfalls die Timeline der Pressemitteilungen auf der DL-Homepage schließen.
Man möchte vielleicht präzisieren: "altkonservativer Meinungen". Denn die Idee, dass leicht geschürzte Personen weiblichen Geschlechts eo ipso Burschen und Männern den Kopf verdrehen, wirkt ziemlich verstaubt. Diese Vorstellung findet sich auch im Islam, wo sie von orthodoxen Kreisen als Rechtfertigung für das Verschleierungsgebot herangezogen wird.
Die Burka möchte freilich auch Kraus an Schulen verboten wissen, dies mit der für jeden, der schon einmal selbst unterrichtet hat, nachvollziehbaren Begründung, dass der Lehrer an der Mimik seiner Schüler ablesen kann, ob sie den zu vermittelnden Stoff auch tatsächlich verstanden haben. Es gibt nämlich tatsächlich einen für den Kenner ohne weiteres zu identifizierenden Fragezeichen- und einen ebenso einfach festzustellenden Heureka-Gesichtsaudruck.
Zwischen der Burka und überwiegender Hautfreiheit liegt freilich ein weites Feld. Und mit seiner Ansicht, dass die Schule nicht eine Filiale des kollektiven Freizeitparks, sondern eben eine Anstalt der Bildung ist, hat Kraus ja vollumfänglich Recht. Warum sollte die Erwartung der Schüler, dass sich ihre Lehrer angemessen kleiden, nicht auch umgekehrt gelten? Und wenn man nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt, ist dann die Erfahrung, dass in der Erwachsenenwelt zumindest in gewissen Berufszweigen ein rigider Dresscode herrscht, der durch seine eher humoristische Herausforderung nur bestätigt wird, nicht auch ein wichtiger Bestandteil der geistig-seelischen Vervollkommnung der Pennäler?
Aber das Thema ist heikel: Denn als gelernter Bundesrepublikaner wittert man die Verbotsspießer in den Startlöchern. Unser Land hat ja bekanntlich keine anderen Probleme als die textilarme Gewandung mancher Pubertantin.
So der nur noch wenige Tage amtierende Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, im Interview mit WELT-Online in Bezug auf schulische Kleiderordnungen.
Kommentar: Josef Kraus scheint ein Mann dezidierter und - gemessen am Klischee des linken Lehrers - eher konservativer Meinungen zu sein. Darauf lässt jedenfalls die Timeline der Pressemitteilungen auf der DL-Homepage schließen.
Man möchte vielleicht präzisieren: "altkonservativer Meinungen". Denn die Idee, dass leicht geschürzte Personen weiblichen Geschlechts eo ipso Burschen und Männern den Kopf verdrehen, wirkt ziemlich verstaubt. Diese Vorstellung findet sich auch im Islam, wo sie von orthodoxen Kreisen als Rechtfertigung für das Verschleierungsgebot herangezogen wird.
Die Burka möchte freilich auch Kraus an Schulen verboten wissen, dies mit der für jeden, der schon einmal selbst unterrichtet hat, nachvollziehbaren Begründung, dass der Lehrer an der Mimik seiner Schüler ablesen kann, ob sie den zu vermittelnden Stoff auch tatsächlich verstanden haben. Es gibt nämlich tatsächlich einen für den Kenner ohne weiteres zu identifizierenden Fragezeichen- und einen ebenso einfach festzustellenden Heureka-Gesichtsaudruck.
Zwischen der Burka und überwiegender Hautfreiheit liegt freilich ein weites Feld. Und mit seiner Ansicht, dass die Schule nicht eine Filiale des kollektiven Freizeitparks, sondern eben eine Anstalt der Bildung ist, hat Kraus ja vollumfänglich Recht. Warum sollte die Erwartung der Schüler, dass sich ihre Lehrer angemessen kleiden, nicht auch umgekehrt gelten? Und wenn man nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt, ist dann die Erfahrung, dass in der Erwachsenenwelt zumindest in gewissen Berufszweigen ein rigider Dresscode herrscht, der durch seine eher humoristische Herausforderung nur bestätigt wird, nicht auch ein wichtiger Bestandteil der geistig-seelischen Vervollkommnung der Pennäler?
Aber das Thema ist heikel: Denn als gelernter Bundesrepublikaner wittert man die Verbotsspießer in den Startlöchern. Unser Land hat ja bekanntlich keine anderen Probleme als die textilarme Gewandung mancher Pubertantin.
Noricus
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