Die
„Rentenexperten“ der Medien haben das Thema nun auch für sich entdeckt. Und wie
es sich für Medien gehört, erklären sie dem dummen Bürger dann auch ganz genau
warum die Rente nicht funktioniert, bzw. vor allem wie die Rente in Zukunft
funktionieren wird, wenn man nur auf sie hört. Einige der dümmsten Argumente,
die wieder und wieder auf den Tisch kommen, und doch nie tot zu kriegen sind,
sind in einem Artikel der FAZ beschrieben.
Da
wäre als erstes Argument zu nennen, dass man doch bitte die Rente auf eine
breitere Basis zu stellen habe, dann würde sicher alles gut werden. Eine schöne
Idee, schließlich müssen in Deutschland nur Arbeiter und Angestellte in die
staatliche Rentenkasse einzahlen, Selbstständige und Beamte sind ausgenommen.
Das ganze klingt unheimlich gut nach Gerechtigkeit und da weder Selbstständige
(„Reiche“) noch Beamte („Faulpelze“) eine besonders gute Lobby haben, geht das
auch gerne ohne weitere Fragen durch. Funktionieren wird daran selbstredend
nahezu gar nichts. Lassen wir mal die Problematik, dass diese Verbreiterung im
direkten eine deutliche Gehaltskürzung für Beamte ist, mal beiseite und
konzentrieren uns auf die Auswirkungen auf die Rentenkasse selbst: Jedem
eingezahlten Euro stehen ja Ansprüche gegenüber. Und das Problem der deutschen
Rentenversicherung besteht im Wesentlichen darin, dass die Ansprüche, durch das
schlechte Verhältnis zwischen Einzahlerjahren und Entnahmejahren, die
tatsächliche Einzahlung deutlich überschreiten. Oder ganz banal ausgedrückt:
Das Schuldensystem Rente wird durch neue Zahler vor allem eins: Größer. Das heißt
die Lösung dieses Argumentes besteht darin, dass man, um das System einige,
wenige Jahre zu stabilisieren, die Schulden deutlich vergrößert. Das kann man auch
mit einem Kredit erreichen. Und wäre vermutlich auch nicht günstiger oder ungünstiger.
Aber klingt natürlich nicht so schön nach Gerechtigkeit. Unterm Strich ein
sinnloses wie falsches Argument. Aber immer gerne genommen.
Ein zweites Argument, eigentlich noch dümmer, besteht darin das Problem des demographischen Wandels über die Zunahme der Arbeitsproduktivität wegdiskutieren zu wollen. Frei nach dem Motto: Alles kein Problem, wenn jedem Empfänger ein Zahler gegenübersteht, denn der Zahler ist ja viel produktiver als vor 30 Jahren. Und wo ist der Fehler? Der Fehler ist ganz simpel: Woran merken wir denn eine gestiegene Produktivität? Oder noch anders: Woran merkt der einzelne Arbeiter, dass seine Produktivität mehr wert ist? Simpel: Am Gehalt natürlich. Der Arbeiter wird produktiver und damit steigt sein Gehalt. Dann müsste er also unterm Strich weniger für die Rente hergeben. Warum steigt dann der Rentenbeitrag, und zwar der prozentuale Beitrag, von Jahr zu Jahr? Ganz einfach: Weil Renten auch erhöht werden. Und darin liegt der Denkfehler dieses ausgesprochen dummen Argumentes: Die Steigerung der Produktivität ist bereits voll im Rentensystem eingepreist. Wenn in x Jahren jedem Einzahler ein Rentner gegenübersteht, dann wird dieser Rentner nicht bereit sein von 20% dessen zu leben, was der Einzahler verdient. Er will an der Gehaltsentwicklung nämlich voll partizipieren. Und das tut er auch. Und das nennt man Rentenerhöhung. Nimmt man noch das Mantra hinzu, dass man „Altersarmut“ unbedingt vermeiden will, also verhindern will, dass ein Rentner weniger als 60% des Durchschnittseinkommens empfängt, fällt das Argument vollständig in sich zusammen. Es ist leicht (!) zu sehen, dass ein Zahler in diesem Fall mindestens 37,5% seines Einkommens an den Rentner weitergeben muss.
Als drittes Argument wird gerne das Bild der Altersarmut gezeichnet. Und dann wird ausgerechnet, dass jemand, der nur den Mindestlohn verdient, 63 Jahre in die Altersversorgung einzahlen müsste, um die Grundsicherung zu erhalten. Und das geht ja nicht. Warum eigentlich? Jemand, der den Mindestlohn verdient, kann, je nachdem wie er es mit dem Urlaub nimmt, so zwischen 15.000 und 16.000 Euro im Jahr verdienen. Sein Rentenbeitrag liegt in diesem Fall bei etwa 3.000 Euro (Augenwischanteil „Arbeitgeber“ bereits eingerechnet). Und das auch nur, wenn er sozialversichert ist und nicht als Minijobber arbeitet. Das ist ja unterm Strich nicht viel. Weil von vorneherein nicht viel da war. Mit welcher Absurdität soll denn jemand, der Zeit seines Lebens nur mit der Produktivität eines Mindestlohns bezahlt wurde, im Alter plötzlich einen Anspruch auf mehr haben? Im Alter geht das was man hat zurück und nicht nach oben. Das ist ungefähr genauso clever, wie zu verlangen, dass jemand, der Zeit seines Lebens an einer Straßenecke Obdachlosenzeitungen verkauft hat, mit 65 doch bitte eine Zwei-Zimmer Wohnung gestellt bekommen soll. Das ist doch absurd. Wer Zeit seines produktiven Lebens arm war, der wird im Alter nicht reich sein.
Unterm Strich dienen die meisten Argumente nur der Verschleierung einer ganz simplen Tatsache: Die derzeitige Generation 50+ (und ihre Nachfolger) war einfach zu faul Kinder in die Welt zu setzen und zu erziehen. Wenn es eine Investition in die Zukunft eines Landes gibt, dann ist es die, gutgebildeten Nachwuchs in großer Menge zu erzeugen. Und das hat man in großem Stile versäumt. Und das sind die Zahler die fehlen. Der Staat kann, bei allem noch so großen Getrickse und Geschiebe von Zahlen die Realität nicht ins Gegenteil verkehren: Es ist kein Regelungsproblem, es ist ein logisches Problem. Wo keiner zahlt, kann auch keiner was bekommen. Wo nichts ist, kann auch nichts sein. Und wo keine Kinder sind, sind auch keine Zahler von morgen. Die ganze Arroganz von „wer will in diese Welt noch Kinder setzen?“ über „Ich will mich lieber selbst verwirklichen.“ bis „Dieser Planet hat schon so zu viele Menschen.“ ist es, die dem System den Hals bricht. Es ist egal wie schön man es rechnet, ob man jetzt das Schweizer System nimmt, das Neuseeländische oder das amerikanische, die simple Wahrheit besteht darin: Ihr habt keine Kinder großziehen wollen. Und jetzt kommt die Rechnung.
Ein zweites Argument, eigentlich noch dümmer, besteht darin das Problem des demographischen Wandels über die Zunahme der Arbeitsproduktivität wegdiskutieren zu wollen. Frei nach dem Motto: Alles kein Problem, wenn jedem Empfänger ein Zahler gegenübersteht, denn der Zahler ist ja viel produktiver als vor 30 Jahren. Und wo ist der Fehler? Der Fehler ist ganz simpel: Woran merken wir denn eine gestiegene Produktivität? Oder noch anders: Woran merkt der einzelne Arbeiter, dass seine Produktivität mehr wert ist? Simpel: Am Gehalt natürlich. Der Arbeiter wird produktiver und damit steigt sein Gehalt. Dann müsste er also unterm Strich weniger für die Rente hergeben. Warum steigt dann der Rentenbeitrag, und zwar der prozentuale Beitrag, von Jahr zu Jahr? Ganz einfach: Weil Renten auch erhöht werden. Und darin liegt der Denkfehler dieses ausgesprochen dummen Argumentes: Die Steigerung der Produktivität ist bereits voll im Rentensystem eingepreist. Wenn in x Jahren jedem Einzahler ein Rentner gegenübersteht, dann wird dieser Rentner nicht bereit sein von 20% dessen zu leben, was der Einzahler verdient. Er will an der Gehaltsentwicklung nämlich voll partizipieren. Und das tut er auch. Und das nennt man Rentenerhöhung. Nimmt man noch das Mantra hinzu, dass man „Altersarmut“ unbedingt vermeiden will, also verhindern will, dass ein Rentner weniger als 60% des Durchschnittseinkommens empfängt, fällt das Argument vollständig in sich zusammen. Es ist leicht (!) zu sehen, dass ein Zahler in diesem Fall mindestens 37,5% seines Einkommens an den Rentner weitergeben muss.
Als drittes Argument wird gerne das Bild der Altersarmut gezeichnet. Und dann wird ausgerechnet, dass jemand, der nur den Mindestlohn verdient, 63 Jahre in die Altersversorgung einzahlen müsste, um die Grundsicherung zu erhalten. Und das geht ja nicht. Warum eigentlich? Jemand, der den Mindestlohn verdient, kann, je nachdem wie er es mit dem Urlaub nimmt, so zwischen 15.000 und 16.000 Euro im Jahr verdienen. Sein Rentenbeitrag liegt in diesem Fall bei etwa 3.000 Euro (Augenwischanteil „Arbeitgeber“ bereits eingerechnet). Und das auch nur, wenn er sozialversichert ist und nicht als Minijobber arbeitet. Das ist ja unterm Strich nicht viel. Weil von vorneherein nicht viel da war. Mit welcher Absurdität soll denn jemand, der Zeit seines Lebens nur mit der Produktivität eines Mindestlohns bezahlt wurde, im Alter plötzlich einen Anspruch auf mehr haben? Im Alter geht das was man hat zurück und nicht nach oben. Das ist ungefähr genauso clever, wie zu verlangen, dass jemand, der Zeit seines Lebens an einer Straßenecke Obdachlosenzeitungen verkauft hat, mit 65 doch bitte eine Zwei-Zimmer Wohnung gestellt bekommen soll. Das ist doch absurd. Wer Zeit seines produktiven Lebens arm war, der wird im Alter nicht reich sein.
Unterm Strich dienen die meisten Argumente nur der Verschleierung einer ganz simplen Tatsache: Die derzeitige Generation 50+ (und ihre Nachfolger) war einfach zu faul Kinder in die Welt zu setzen und zu erziehen. Wenn es eine Investition in die Zukunft eines Landes gibt, dann ist es die, gutgebildeten Nachwuchs in großer Menge zu erzeugen. Und das hat man in großem Stile versäumt. Und das sind die Zahler die fehlen. Der Staat kann, bei allem noch so großen Getrickse und Geschiebe von Zahlen die Realität nicht ins Gegenteil verkehren: Es ist kein Regelungsproblem, es ist ein logisches Problem. Wo keiner zahlt, kann auch keiner was bekommen. Wo nichts ist, kann auch nichts sein. Und wo keine Kinder sind, sind auch keine Zahler von morgen. Die ganze Arroganz von „wer will in diese Welt noch Kinder setzen?“ über „Ich will mich lieber selbst verwirklichen.“ bis „Dieser Planet hat schon so zu viele Menschen.“ ist es, die dem System den Hals bricht. Es ist egal wie schön man es rechnet, ob man jetzt das Schweizer System nimmt, das Neuseeländische oder das amerikanische, die simple Wahrheit besteht darin: Ihr habt keine Kinder großziehen wollen. Und jetzt kommt die Rechnung.
Llarian
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