Die Sache ist die, daß man kein einzelnes [Wetter-]Ereignis wirklich auf irgend etwas zurückführen kann, ob es Klimawandel oder El Nino ist oder daß Ihrer Großmutter heute Morgen die Zähne gezogen wurden. Es geht bei einem einzelnen Ereignis einfach nicht. Das ist nun einmal so.
Nun ist Sandy ein Beispiel für das, was wir einen hybriden Sturm nennen. Er funktioniert nach einigen derselben Prinzipien wie Hurrikane, aber er funktioniert auch nach einigen derselben Prinzipien wie Winterstürme. (...)
Darüber, was man erwarten könnte, wie hybride Stürme sich möglicherweise mit dem Klima ändern, geben unsere Theorien oder Modelle keine sehr gute Orientierung. So kann man auf umständliche Weise ausdrücken, daß meine Wissenschaft nicht weiß, wie hybride Stürme auf das Klima reagieren. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig. Ich glaube, daß jeder, der behauptet, daß wir es wüßten, Ihnen keine ehrliche Anwort gibt. Wir wissen es nicht.
Kommentar: "Wir wissen es nicht" ist sehr oft das, was Wissenschaftler auf eine Frage antworten müßten, wenn sie ehrlich wären. Aber wenn sie ehrlich antworten, dann genügen sie in der Regel nicht den Erwartungen der Fragenden, die überzeugt sind, daß die Wissenschft auf alles eine Antwort weiß.
Zumal dann, wenn es um die globale Ewärmung geht, von der doch jedes Schulkind weiß, daß sie extreme Wetterereignisse zur Folge hat.
Oder jeder Leser der taz, die gestern schrieb:
Zu der Neigung von Klimatologen, ein ehrliches "Wir wissen es nicht" zu vermeiden, siehe die Serie Kleines Klima-Kaleidoskop; insbesondere Folge 25 und die zweiteilige Folge 26.
Die zitierte Passage im Original:
It is correct to say that in no individual [weather] event can you really make an attribution to anything, whether it is climate change or El Nino or your grandmother had her tooth pulled this morning. You just can't do it for a single event. It is just the nature of the game.
Now, Sandy is an example of what we call a hybrid storm. It works on some of the same principles as the way hurricanes work but it also works on the same principles as winter storms work. (...)
We don't have very good theoretical or modeling guidance on how hybrid storms might be expected to change with climate. So this is a fancy way of saying my profession doesn't know how hybrid storms will respond to climate. I feel strongly about that. I think that anyone who says we do know that is not giving you a straight answer. We don't know.
Nun ist Sandy ein Beispiel für das, was wir einen hybriden Sturm nennen. Er funktioniert nach einigen derselben Prinzipien wie Hurrikane, aber er funktioniert auch nach einigen derselben Prinzipien wie Winterstürme. (...)
Darüber, was man erwarten könnte, wie hybride Stürme sich möglicherweise mit dem Klima ändern, geben unsere Theorien oder Modelle keine sehr gute Orientierung. So kann man auf umständliche Weise ausdrücken, daß meine Wissenschaft nicht weiß, wie hybride Stürme auf das Klima reagieren. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig. Ich glaube, daß jeder, der behauptet, daß wir es wüßten, Ihnen keine ehrliche Anwort gibt. Wir wissen es nicht.
Der Meteorologe Kerry Emanuel in einem Interview mit dem Internet-Magazin Slate. (Meine Übersetzung; das Original finden Sie unten).
Kommentar: "Wir wissen es nicht" ist sehr oft das, was Wissenschaftler auf eine Frage antworten müßten, wenn sie ehrlich wären. Aber wenn sie ehrlich antworten, dann genügen sie in der Regel nicht den Erwartungen der Fragenden, die überzeugt sind, daß die Wissenschft auf alles eine Antwort weiß.
Zumal dann, wenn es um die globale Ewärmung geht, von der doch jedes Schulkind weiß, daß sie extreme Wetterereignisse zur Folge hat.
Oder jeder Leser der taz, die gestern schrieb:
Hat die Klima-Apokalypse begonnen? Forscher gehen davon aus, dass erst der Klimawandel den Sturm "Sandy" zur Katastrophe machte.Diese Forscher wissen augenscheinlich mehr als der Experte Kerry Emanuel, Professor am Massachusetts Institut of Technology (MIT) mit Schwerpunkt Erforschung von Hurrikanen, seit 2007 Mitglied der U.S. National Academy of Sciences. Als einer der führenden Klimaforscher weltweit wurde er von Time Magazine im Jahr 2006 unter die 100 einflußreichsten Menschen der Welt gewählt.
Zu der Neigung von Klimatologen, ein ehrliches "Wir wissen es nicht" zu vermeiden, siehe die Serie Kleines Klima-Kaleidoskop; insbesondere Folge 25 und die zweiteilige Folge 26.
Die zitierte Passage im Original:
It is correct to say that in no individual [weather] event can you really make an attribution to anything, whether it is climate change or El Nino or your grandmother had her tooth pulled this morning. You just can't do it for a single event. It is just the nature of the game.
Now, Sandy is an example of what we call a hybrid storm. It works on some of the same principles as the way hurricanes work but it also works on the same principles as winter storms work. (...)
We don't have very good theoretical or modeling guidance on how hybrid storms might be expected to change with climate. So this is a fancy way of saying my profession doesn't know how hybrid storms will respond to climate. I feel strongly about that. I think that anyone who says we do know that is not giving you a straight answer. We don't know.
Zettel
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