Foto: Marek Peters / www.marek-peters.com
Bei demokratischen Parteien ist es sinnvoll und in fast allen Ländern üblich, zwischen Rechts und Links zu unterscheiden. Demokraten und Republikaner, Konservative und Labour Party, Gaullisten und Sozialisten - die großen Volksparteien in den demokratischen Ländern differieren darin, daß sie sich entweder auf der linken oder der rechten Mitte verorten. In Deutschland tun wir uns mit dem Begriff "rechts" etwas schwer; aber auch hier wird kaum jemand bestreiten, daß die SPD links von der Union steht; die Union somit rechts von der SPD.
Bei denjenigen, die gegen die Demokratie arbeiten, macht die Unterscheidung zwischen Links und Rechts hingegen wenig Sinn. Sie sind in ihrer Mehrheit einhellig Sozialisten und also antikapitalistisch; sie sind Feinde der USA und Israels. Sie sind gemeinsam der Auffassung, daß sich Politik krimineller Methoden bedienen sollte.
Der einzige Punkt, in dem sich die feindlichen Brüder unterscheiden, ist der Nationalismus. Aber das ist eher unerheblich; denn sofern nicht der deutsche, sondern beispielsweise der palästinensische Nationalismus betroffen ist, sind auch die linken Feinde des demokratischen Rechtsstaats stramme Nationalisten. Sie machen nur bei Deutschland eine Ausnahme. Umgekehrt sind die rechten Politkriminellen bestens international vernetzt; Teil einer rechtsextremen Internationale.
Es wundert also nicht, daß es einen "Schwarzen Block" bei denen, die sich links nennen, ebenso gibt wie bei denjenigen, die sich der Rechten zuordnen. Die Ziele, die demokratiefeindliche Haltung, das kriminelle Verständnis von Politik sind ja identisch.
In der aktuellen Wochenendausgabe der FAZ ist ein gründlich recherchierter Artikel von Justus Bender zu lesen, der sich bei diesen Extremisten umgesehen hat. Hier die Kernpunkte; so, wie ich sie sehe:
Kriminalität: Menschen Gewalt anzutun, sie schwer, unter Umständen lebensgefährlich zu verletzen, ist aus der Sicht dieser Extremisten Teil politischen Handelns. "Zwischen Bullenhelm und Nasenbein passt immer noch ein Pflasterstein" zitiert Bender einen Slogan aus der Szene. "Die Gewalt, die wir bei Demonstrationen ausüben, ist nur die praktische Entsprechung der Politik", sagte ihm ein Interviewpartner aus der Szene.
Bemäntelung. Von anderen habituellen Gewalttätern unterscheiden sich diese Politkriminellen dadurch, daß sie ihre Gewaltneigung zu rechtfertigen versuchen. Sie tragen meist krause Rechtfertigungsideologien vor; wie beispielsweise ein "Aktivist der Antifaschistischen Initiative Heidelberg", den Bender so zitiert:
Larmoyanz. Es handelt sich also um eine Regression zu vordemokratischem Denken. Politik wird als körperliche Aggression verstanden, als Auseinandersetzung mit dem Ziel, den anderen physisch zu schädigen; so, wie es in der Bandenkriminalität üblich ist. Seltsamerweise billigen diese Politkriminellen ihren Gegnern aber nicht zu, daß sie dieses Politikverständnis ihrerseits übernehmen.
Im Gegenteil wird jede körperliche Gegenwehr von Polizisten, bei der Politkriminelle zu Schaden kommen, mit Larmoyanz quittiert. Bender schreibt über zwei Interviewpartner namens "Tom" und "Hannah":
Überlegenheitsgefühl: Wenn man sich fragt, was Menschen, die überwiegend nicht aus einem kriminellen Milieu stammen, zu Politkriminellen macht, dann dürfte ein Teil der Antwort lauten: Arroganz. Im Kern geht es ja darum, sich über die staatliche Ordnung zu erheben; sich nicht in die Gesellschaft einzufügen, sondern sich über sie zu stellen. Bender:
Kriminalität muß nicht unbedingt dem Ziel dienen, sich zu bereichern. Der Kriminelle kann auch seine Taten begehen, um sich stark zu fühlen, um die Lust an der Gewalt zu befriedigen, um in seiner Gang angesehen zu sein. Von solcher Art ist diese Kriminalität. Die Lust am Verbrechen wird in diesem Fall dadurch gesteigert, daß sie mit Bemäntelung, Larmoyanz und Überlegenheitsgefühl angereichert ist.
Mit Politik hat das nichts zu tun; so wenig, wie die Kriminalität von Hooligans etwas mit Fußball zu tun hat. Hooligans lassen sich manchmal resozialisieren. Bei Politkriminellen dürfte die Prognose schlecht sein; denn ihnen fehlt in der Regel jede Einsicht in das Asoziale ihres Handelns.
"Die immer recht haben" ist der Artikel von Justus Bender betitelt.
Bei denjenigen, die gegen die Demokratie arbeiten, macht die Unterscheidung zwischen Links und Rechts hingegen wenig Sinn. Sie sind in ihrer Mehrheit einhellig Sozialisten und also antikapitalistisch; sie sind Feinde der USA und Israels. Sie sind gemeinsam der Auffassung, daß sich Politik krimineller Methoden bedienen sollte.
Der einzige Punkt, in dem sich die feindlichen Brüder unterscheiden, ist der Nationalismus. Aber das ist eher unerheblich; denn sofern nicht der deutsche, sondern beispielsweise der palästinensische Nationalismus betroffen ist, sind auch die linken Feinde des demokratischen Rechtsstaats stramme Nationalisten. Sie machen nur bei Deutschland eine Ausnahme. Umgekehrt sind die rechten Politkriminellen bestens international vernetzt; Teil einer rechtsextremen Internationale.
Es wundert also nicht, daß es einen "Schwarzen Block" bei denen, die sich links nennen, ebenso gibt wie bei denjenigen, die sich der Rechten zuordnen. Die Ziele, die demokratiefeindliche Haltung, das kriminelle Verständnis von Politik sind ja identisch.
In der aktuellen Wochenendausgabe der FAZ ist ein gründlich recherchierter Artikel von Justus Bender zu lesen, der sich bei diesen Extremisten umgesehen hat. Hier die Kernpunkte; so, wie ich sie sehe:
Kriminalität: Menschen Gewalt anzutun, sie schwer, unter Umständen lebensgefährlich zu verletzen, ist aus der Sicht dieser Extremisten Teil politischen Handelns. "Zwischen Bullenhelm und Nasenbein passt immer noch ein Pflasterstein" zitiert Bender einen Slogan aus der Szene. "Die Gewalt, die wir bei Demonstrationen ausüben, ist nur die praktische Entsprechung der Politik", sagte ihm ein Interviewpartner aus der Szene.
Bemäntelung. Von anderen habituellen Gewalttätern unterscheiden sich diese Politkriminellen dadurch, daß sie ihre Gewaltneigung zu rechtfertigen versuchen. Sie tragen meist krause Rechtfertigungsideologien vor; wie beispielsweise ein "Aktivist der Antifaschistischen Initiative Heidelberg", den Bender so zitiert:
Dummheit muss mit militanter Aufklärung entgegengetreten werden; funktioniert auch dies nicht, muss dies mit aufklärender Militanz geschehen.Es wird also behauptet, daß man Menschen aufklären kann, indem man anderen Menschen schwerste Verletzungen zufügt. Wie das konkret aussieht, schildert Bender an einem Beispiel:
Steffen Dopichay, ein Abteilungsleiter der Berliner Bereitschaftspolizei, (...) hat gesehen, wie Linksradikale einen Feuerlöscher und eine Gehwegplatte von einem 30 Meter hohen Hausdach in die Menge warfen. (...) Die Steinplatte traf einen Polizisten an der Schulter, der schwer verletzt zusammenbrach. "Hätte der Stein ihn wenige Zentimeter weiter am Kopf getroffen, wäre der Kollege tot gewesen", sagt Dopichay, der auf Demonstrationen den Einsatz mehrerer Hundertschaften leitet.Bei Ausschreitungen am 1. Mai in Berlin
klappte eine 23 Jahre alte Polizistin ihr Visier hoch, um frische Luft zu schnappen. Sie wurde von einer geworfenen Flasche am Kiefer getroffen. Ihr Kiefer brach, sie verlor mehrere Zähne. "Dabei war das, in Anführungszeichen, nur eine Flasche", sagt Dopichay.
Larmoyanz. Es handelt sich also um eine Regression zu vordemokratischem Denken. Politik wird als körperliche Aggression verstanden, als Auseinandersetzung mit dem Ziel, den anderen physisch zu schädigen; so, wie es in der Bandenkriminalität üblich ist. Seltsamerweise billigen diese Politkriminellen ihren Gegnern aber nicht zu, daß sie dieses Politikverständnis ihrerseits übernehmen.
Im Gegenteil wird jede körperliche Gegenwehr von Polizisten, bei der Politkriminelle zu Schaden kommen, mit Larmoyanz quittiert. Bender schreibt über zwei Interviewpartner namens "Tom" und "Hannah":
Wenn Hannah und Tom an einer Demonstration teilnehmen, auf der es zu Ausschreitungen kommt, empören sie sich, wenn das Pfefferspray der Polizei in ihre Richtung weht oder sie im Gewühl der Schwarzgekleideten fälschlicherweise in Gewahrsam genommen werden – was wiederum als Beleg für die Repressionen der Staatsmacht ausgelegt wird.Man nimmt für sich selbst das Recht auf Gewalt in Anspruch, bejammert aber jede Gegengewalt von Polizisten, die sich verteidigen.
Überlegenheitsgefühl: Wenn man sich fragt, was Menschen, die überwiegend nicht aus einem kriminellen Milieu stammen, zu Politkriminellen macht, dann dürfte ein Teil der Antwort lauten: Arroganz. Im Kern geht es ja darum, sich über die staatliche Ordnung zu erheben; sich nicht in die Gesellschaft einzufügen, sondern sich über sie zu stellen. Bender:
Über Jahrzehnte war der Schwarze Block ein Phänomen der linksradikalen Szene. Mittlerweile gibt es den Schwarzen Block auch unter Rechtsextremisten, die bei Aufmärschen nicht nur im Erscheinungsbild ihren Erzfeinden gleichen, sondern in der Gewaltbereitschaft und im moralischen Überlegenheitsgefühl.Es ist das Überlegenheitsgefühl derer, die intellektuell, die charakterlich eher unterlegen sind. Bender:
Hört man, wie sie ihre Aktionen begründen, wird der autonome Block zur autonomen Naivität. Als Reaktion auf die Finanzkrise, die groß ist, systemisch und, wie man hört, etwas mit Bankgeschäften zu tun hat, haben Aktivisten in Hamburg eine Sparkassenfiliale mit Steinen beworfen.Oder es wurden die Reifen eines Wagens der Post AG zerstochen. Die Begründung der Täter, wie Bender sie nennt:
Weil der Tochterkonzern der Post, die DHL, unter Millionen Kunden auch die Bundeswehr beliefert, die in Afghanistan im Einsatz ist.Politik also auf dem intellektuellen Niveau einer Klippschule.
Kriminalität muß nicht unbedingt dem Ziel dienen, sich zu bereichern. Der Kriminelle kann auch seine Taten begehen, um sich stark zu fühlen, um die Lust an der Gewalt zu befriedigen, um in seiner Gang angesehen zu sein. Von solcher Art ist diese Kriminalität. Die Lust am Verbrechen wird in diesem Fall dadurch gesteigert, daß sie mit Bemäntelung, Larmoyanz und Überlegenheitsgefühl angereichert ist.
Mit Politik hat das nichts zu tun; so wenig, wie die Kriminalität von Hooligans etwas mit Fußball zu tun hat. Hooligans lassen sich manchmal resozialisieren. Bei Politkriminellen dürfte die Prognose schlecht sein; denn ihnen fehlt in der Regel jede Einsicht in das Asoziale ihres Handelns.
"Die immer recht haben" ist der Artikel von Justus Bender betitelt.
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