In Ostdeutschland sind die Menschen im Schnitt mit ihrem Leben weniger zufrieden als in den Ländern der alten Bundesrepublik.
Für sich genommen ist das keine erstaunliche Meldung. Was die Kommunisten angerichtet haben, ist eben auch nach mehr als zwanzig Jahren noch nicht völlig repariert. Es gibt deshalb objektive Faktoren, die einen solchen Unterschied begründen könnten - beim Einkommen beispielsweise, bei der altersmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung.
Das erstaunliche Ergebnis einer Untersuchung, die Gallup heute publiziert, ist, daß das West-Ost-Gefälle bestehen bleibt, wenn man solche Faktoren berücksichtigt.
Erhoben wurde die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben mit einem Verfahren, das ich in einem früheren Artikel im Einzelnen beschrieben habe, der Cantril Self-Anchoring Striving Scale (Wo ist die Lebensqualität höher - in Deutschland oder in den USA?; ZR vom 2. 2. 2012): Die Befragten ordnen sich selbst auf einer Skala ein, die vom "besten möglichen Leben" bis zum "schlechtesten möglichen Leben" reicht. Die Ergebnisse werden nach einem Schlüssel so umgerechnet, daß jeder Befragte in eine von drei Kategorien fällt:
In der Kategorie "prächtig" überwiegen die Westdeutschen (43 Prozent gegenüber 29 Prozent). In den beiden anderen Kategorie findet man mehr Ostdeutsche ("durchwachsen": 60 gegenüber 52 Prozent; "leidend": 12 Prozent gegenüber 5 Prozent).
Liegt das schlicht daran, daß im Osten weniger verdient wird als im Westen? Gallup hat die Befragten in drei Einkommensklassen eingeteilt:
Liegt der Unterschied dann vielleicht an der unterschiedlichen Altersstruktur; daran, daß viele Junge aus dem Osten in den Westen abwandern? Generell nimmt - nicht überraschend und in allen Ländern - der Anzahl derer mit einem "prächtigen" Leben mit zunehmendem Alter ab, der Anteil der "leidenden" spiegelbildlich zu.
Auch dieser Faktor erklärt den Ost-West-Unterschied nicht. In allen Altersgruppen liegt ist der Anteil der Westdeutschen in der Kategori "prächtig" um 12 oder 13 Prozentpunkte höher als derjenige der Ostdeutschen. Umgekehrt sieht es bei der Kategorie "leidend" aus: In den Altergruppen ab 45 Jahren ist der Anteil der Ostdeuschen in dieser Kategorie doppelt so hoch wie derjenige der Westdeutschen. Bei den unter 45jährigen fallen sogar prozentual mehr als dreimal so viele (7 Prozent) Ostdeutsche in diese Kategorie wie Westdeutsche (2 Prozent).
Was ist da los? Gallup enthält sich, wie oft bei solchen Untersuchungen, jeder Interpretation und weist nur darauf hin, daß auch hinsichtlich ihrer Gesundheit die Ostdeutschen deutlich hinter den Westdeutschen liegen; zum Teil drastisch. Beispielsweise beträgt die Zahl der Diabetiker laut einer Gallup-Umfrage in Westdeutschland 7,3 Prozent und in Ostdeutschland 12,9 Prozent.
Ich möchte in Bezug auf diese Zahlen diesmal wie Gallup halten und nicht über Gründe spekulieren. In Zettels kleinem Zimmer schreiben Autoren aus Ost- und Westdeutschland (und, in diesem Fall besonders interessant, solche, die in der DDR gelebt haben und jetzt im Westen wohnen). Vielleicht liefert ihre Diskussion zu diesem Artikel Hinweise.
Für sich genommen ist das keine erstaunliche Meldung. Was die Kommunisten angerichtet haben, ist eben auch nach mehr als zwanzig Jahren noch nicht völlig repariert. Es gibt deshalb objektive Faktoren, die einen solchen Unterschied begründen könnten - beim Einkommen beispielsweise, bei der altersmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung.
Das erstaunliche Ergebnis einer Untersuchung, die Gallup heute publiziert, ist, daß das West-Ost-Gefälle bestehen bleibt, wenn man solche Faktoren berücksichtigt.
Erhoben wurde die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben mit einem Verfahren, das ich in einem früheren Artikel im Einzelnen beschrieben habe, der Cantril Self-Anchoring Striving Scale (Wo ist die Lebensqualität höher - in Deutschland oder in den USA?; ZR vom 2. 2. 2012): Die Befragten ordnen sich selbst auf einer Skala ein, die vom "besten möglichen Leben" bis zum "schlechtesten möglichen Leben" reicht. Die Ergebnisse werden nach einem Schlüssel so umgerechnet, daß jeder Befragte in eine von drei Kategorien fällt:
Von allen Deutschen fallen 41 Prozent in die Kategorie "prächtig", 53 Prozent in die Kategorie "durchwachsen" und 6 Prozent in die Kategorie "leidend".Thriving (etwa: ein rundum gutes Leben; "prächtig") Struggling (etwa: man schlägt sich durch; "durchwachsen"). Suffering (etwa: ein schlechtes Leben; "leidend").
In der Kategorie "prächtig" überwiegen die Westdeutschen (43 Prozent gegenüber 29 Prozent). In den beiden anderen Kategorie findet man mehr Ostdeutsche ("durchwachsen": 60 gegenüber 52 Prozent; "leidend": 12 Prozent gegenüber 5 Prozent).
Liegt das schlicht daran, daß im Osten weniger verdient wird als im Westen? Gallup hat die Befragten in drei Einkommensklassen eingeteilt:
Das ist umso interessanter, als die Lebenshaltungskosten im Osten noch immer niedriger sind als im Westen. Ein gleiches Einkommen bedeutet dort also höhere Kaufkraft.In der obersten Einkommensklasse (ein Haushaltseinkommen von mehr als 3650 Euro/Monat) verschwindet in der Tat der Unterschied fast: 63 Prozent "prächtig" im Westen; 61 Prozent im Osten. Bei den mittleren Einkommen (1851 bis 3650 Euro) bleibt der Unterschied aber voll bestehen: 40 Prozent der Westdeutschen in dieser Kategorie sehen ihr Leben als "prächtig"; aber nur 30 Prozent der Ostdeutschen. Und prozentual doppelt so viele Ostdeutsche wie Westdeutsche mit mittlerem Einkommen betrachten sich als "leidend": 6 Prozent; gegenüber nur 3 Prozent in Westdeutschland. Ähnlich sieht es in der unteren Einkommensklasse mit bis zu 1850 Euro Haushaltseinkommen aus. Bei "prächtig" liegen die Westdeutschen vorn (24 gegenüber 13 Prozent), bei "leidend" die Ostdeutschen (21 Prozent gegenüber 13 Prozent).
Liegt der Unterschied dann vielleicht an der unterschiedlichen Altersstruktur; daran, daß viele Junge aus dem Osten in den Westen abwandern? Generell nimmt - nicht überraschend und in allen Ländern - der Anzahl derer mit einem "prächtigen" Leben mit zunehmendem Alter ab, der Anteil der "leidenden" spiegelbildlich zu.
Auch dieser Faktor erklärt den Ost-West-Unterschied nicht. In allen Altersgruppen liegt ist der Anteil der Westdeutschen in der Kategori "prächtig" um 12 oder 13 Prozentpunkte höher als derjenige der Ostdeutschen. Umgekehrt sieht es bei der Kategorie "leidend" aus: In den Altergruppen ab 45 Jahren ist der Anteil der Ostdeuschen in dieser Kategorie doppelt so hoch wie derjenige der Westdeutschen. Bei den unter 45jährigen fallen sogar prozentual mehr als dreimal so viele (7 Prozent) Ostdeutsche in diese Kategorie wie Westdeutsche (2 Prozent).
Was ist da los? Gallup enthält sich, wie oft bei solchen Untersuchungen, jeder Interpretation und weist nur darauf hin, daß auch hinsichtlich ihrer Gesundheit die Ostdeutschen deutlich hinter den Westdeutschen liegen; zum Teil drastisch. Beispielsweise beträgt die Zahl der Diabetiker laut einer Gallup-Umfrage in Westdeutschland 7,3 Prozent und in Ostdeutschland 12,9 Prozent.
Ich möchte in Bezug auf diese Zahlen diesmal wie Gallup halten und nicht über Gründe spekulieren. In Zettels kleinem Zimmer schreiben Autoren aus Ost- und Westdeutschland (und, in diesem Fall besonders interessant, solche, die in der DDR gelebt haben und jetzt im Westen wohnen). Vielleicht liefert ihre Diskussion zu diesem Artikel Hinweise.
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