In den letzten Stunden haben die Arbeiten zur Instandsetzung des KKW Fukushima Daiichi recht erstaunliche Fortschritte gemacht. Man kann jetzt sagen, daß mit großer Wahrscheinlichkeit kein schweres Unglück mehr eintreten wird. Die Katastrophe, von der unsere Zeitungen und TV-Nachrichten voll gewesen waren, wird nicht stattfinden.
Interessant an den Meldungen der letzten Stunden ist das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Maßnahmen, die einander teils bedingen, die sich teils aber auch gegenseitig ausschließen.
Solche Wechselwirkungen gab es seit Beginn des Störfalls:
In den ersten Tagen war es hauptsächlich darum gegangen, die Gefahr einer "Kernschmelze" zu bannen (die Gefahr also des Zusammenschmelzens der Brennstäbe in einem der Reaktorkerne zu einer nicht mehr kontrollierbaren heißen Masse, die dann möglicherweise noch in den Boden hätte eindringen können). Dazu mußte vor allem der Druck im Inneren der Containments gesenkt werden; und zwar dadurch, daß man Luft aus diesen in das Reaktorgebäude außerhalb des Containments abließ.
Das hatte hauptsächlich zwei Folgen:
Zum einen war diese Luft radioaktiv belastet und gelangte durch das Ablassen in die Umgebung. Die Maßnahme, die man zur Besserung der Lage vornahm, erbrachte also andererseits diese Verschlechterung. Den betreffenden Entscheidungen lag deshalb immer eine schwierige Abwägung zugrunde.
Zum anderen sammelte sich durch das Öffnen von Ventilen in dem Raum zwischen dem Containment und dem Gebäudedach Wasserstoff an, was zu Knallgas-Explosionen führte.
Zusammen mit wahrscheinlich harmlosen Bränden außerhalb der Containments brachte dies jene Bilder hervor, die immer wieder im TV gezeigt wurden und die dem Publikum suggerieren sollten, daß das KKW "in Schutt und Asche" liege; so zum Beispiel wörtlich die "Tagesschau" am vergangenen Donnerstag (siehe Die "Tagesschau" gestern über Fukushima: Vierzehn sachliche Fehler; ZR vom 18. 3. 2011).
Tatsächlich ist die Anlage nur so geringfügig beschädigt, daß man - siehe unten - jetzt dabei ist, alle Systeme wieder in Gang zu bringen.
Die Explosionen außerhalb der Containments hatten aber auch ihre positive Seite: Durch die entstandenen Lücken konnte von außen Wasser zur Kühlung des Containments und vor allem auch der Abklingbecken eingebracht werden; diese liegen nämlich just unter dem Dach des Reaktorgebäudes.
Solche Wechselwirkungen gibt es auch jetzt.
Auch die Blöcke 3 und 4 sind inzwischen an das Stromnetz angeschlossen. Dies ermöglicht es, daß die dortigen Kontrollräume wieder in Betrieb genommen werden können. Wichtig ist vor allem auch, daß wieder elektrisches Licht zur Verfügung steht, so daß dort jetzt rund um die Uhr gearbeitet werden kann.
Aber die Einschaltung des elektrischen Stroms ist nicht möglich, solange zur externen Kühlung große Mengen an Wasser auf und in ein Reaktorgebäude gespritzt werden. Die Verantwortlichen stehen deshalb auch jetzt wieder vor einer schwierigen Entscheidung: Ab wann kann man es risikieren, diese externe Kühlung - jedenfalls vorübergehend - zu beenden, um den Strom wieder einschalten und damit zur normalen Kühlung mittels Pumpen übergehen zu können?
Wie NHK heute um 18.01 Uhr MEZ meldete, soll morgen die normale Kühlung von Block 3 wieder aufgenommen werden. Das setzt, wie aus einer anderen Meldung hervorgeht, voraus, daß die externe Kühlung dieses Blocks beendet wird. Es vollzieht sich also jetzt der Übergang von einer Notkühlung zum Normalbetrieb; und das muß so koordiniert werden, daß es nicht eine Phase gibt, in der überhaupt keine ausreichende Kühlung zur Verfügung steht.
Interessant an den Meldungen der letzten Stunden ist das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Maßnahmen, die einander teils bedingen, die sich teils aber auch gegenseitig ausschließen.
Solche Wechselwirkungen gab es seit Beginn des Störfalls:
In den ersten Tagen war es hauptsächlich darum gegangen, die Gefahr einer "Kernschmelze" zu bannen (die Gefahr also des Zusammenschmelzens der Brennstäbe in einem der Reaktorkerne zu einer nicht mehr kontrollierbaren heißen Masse, die dann möglicherweise noch in den Boden hätte eindringen können). Dazu mußte vor allem der Druck im Inneren der Containments gesenkt werden; und zwar dadurch, daß man Luft aus diesen in das Reaktorgebäude außerhalb des Containments abließ.
Das hatte hauptsächlich zwei Folgen:
Zum einen war diese Luft radioaktiv belastet und gelangte durch das Ablassen in die Umgebung. Die Maßnahme, die man zur Besserung der Lage vornahm, erbrachte also andererseits diese Verschlechterung. Den betreffenden Entscheidungen lag deshalb immer eine schwierige Abwägung zugrunde.
Zum anderen sammelte sich durch das Öffnen von Ventilen in dem Raum zwischen dem Containment und dem Gebäudedach Wasserstoff an, was zu Knallgas-Explosionen führte.
Zusammen mit wahrscheinlich harmlosen Bränden außerhalb der Containments brachte dies jene Bilder hervor, die immer wieder im TV gezeigt wurden und die dem Publikum suggerieren sollten, daß das KKW "in Schutt und Asche" liege; so zum Beispiel wörtlich die "Tagesschau" am vergangenen Donnerstag (siehe Die "Tagesschau" gestern über Fukushima: Vierzehn sachliche Fehler; ZR vom 18. 3. 2011).
Tatsächlich ist die Anlage nur so geringfügig beschädigt, daß man - siehe unten - jetzt dabei ist, alle Systeme wieder in Gang zu bringen.
Die Explosionen außerhalb der Containments hatten aber auch ihre positive Seite: Durch die entstandenen Lücken konnte von außen Wasser zur Kühlung des Containments und vor allem auch der Abklingbecken eingebracht werden; diese liegen nämlich just unter dem Dach des Reaktorgebäudes.
Solche Wechselwirkungen gibt es auch jetzt.
Auch die Blöcke 3 und 4 sind inzwischen an das Stromnetz angeschlossen. Dies ermöglicht es, daß die dortigen Kontrollräume wieder in Betrieb genommen werden können. Wichtig ist vor allem auch, daß wieder elektrisches Licht zur Verfügung steht, so daß dort jetzt rund um die Uhr gearbeitet werden kann.
Aber die Einschaltung des elektrischen Stroms ist nicht möglich, solange zur externen Kühlung große Mengen an Wasser auf und in ein Reaktorgebäude gespritzt werden. Die Verantwortlichen stehen deshalb auch jetzt wieder vor einer schwierigen Entscheidung: Ab wann kann man es risikieren, diese externe Kühlung - jedenfalls vorübergehend - zu beenden, um den Strom wieder einschalten und damit zur normalen Kühlung mittels Pumpen übergehen zu können?
Wie NHK heute um 18.01 Uhr MEZ meldete, soll morgen die normale Kühlung von Block 3 wieder aufgenommen werden. Das setzt, wie aus einer anderen Meldung hervorgeht, voraus, daß die externe Kühlung dieses Blocks beendet wird. Es vollzieht sich also jetzt der Übergang von einer Notkühlung zum Normalbetrieb; und das muß so koordiniert werden, daß es nicht eine Phase gibt, in der überhaupt keine ausreichende Kühlung zur Verfügung steht.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Die Titelvignette zeigt ein von Tungsten in die Public Domain gestelltes Schema der fünf "Verteidigungslinien", die einen Reaktor schützen. Näheres finden Sie hier.