4. März 2010

Zitat des Tages: Statt Bundesschatzbriefe die Rendite vom Dach. Das gigantische Geschäft mit dem Solarstrom. Über "Nachhaltigkeit"

Mit einem zweistelligen Milliardenbetrag fördern die Verbraucher in diesem Jahr "grünen" Strom. Selbst wenn man die Kosten abzieht, die für den Kauf "klassischen" Stroms entstanden wären, bleibt eine hohe Summe übrig. Die fünf Milliarden Euro für die Autoabwrackprämie des vergangenen Jahres könnten davon locker bezahlt werden. Jedes Jahr. (...)

Auch nach der von Umweltminister Röttgen geplanten Senkung der Subventionen werden Investoren ihr Geld wohl nicht in Bundesschatzbriefe stecken. Die auf dem Dach erzielte Rendite bleibt höher.


Andreas Mihm heute in der FAZ über die Subventionen für Solarstrom.


Kommentar: Der Solarstrom verspricht das Geschäft des Jahrhunderts in Deutschland zu werden. In einer gigantischen Umverteilungsaktion wird das Geld der Steuerzahler an diejenigen transferiert, die in diesem Bereich investieren.

Durch welche erfolgreiche Lobbyarbeit das möglich wurde, konnte man gestern in der "Financial Times Deutschland" lesen:
"Ich war schon überrascht, wie groß die Leidenschaft bei dem Thema ist", sagt der zuständige Unions-Fraktionsvize Christian Ruck, ein Solarstrom-Neuling. Auch Umweltminister Röttgen staunte nach seinem Amtsantritt, wie viele seiner Kollegen sich mit Solarenergie beschäftigen. Statt mit Argumenten sah er sich vor allem mit Interessen konfrontiert. (...)

Viele Abgeordnete haben eigene Anlagen zu Hause, quer durch die Fraktionen. Andere sitzen in Aufsichtsräten von Solarfirmen. Viele wurden in ihrem Wahlkampf von Unternehmen aus der Branche unterstützt. (...)

"Die Solarlobby agiert höchst professionell. Dagegen sind die Energiekonzerne Waisenknaben", sagt Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion.
Und hier als Schmankerl noch Zitate aus einer Pressemitteilung von SolarWorld vom 25. 2. 2010:
Die SolarWorld AG konnte im Geschäftsjahr 2009 die Umsatzprognose übertreffen: Der Konzernumsatz wuchs durch Vollauslastung der Produktionskapazitäten auf 1.012,6 (Vorjahr: 900,3) Mio. Euro. (...)

Der bereinigte Konzerngewinn belief sich für das Geschäftsjahr 2009 auf 91,4 (Vorjahr: 135,2) Mio. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 hat die SolarWorld AG aufgrund konservativer Bilanzierung 32,4 Mio. Euro an latenten Steuern bereinigt. Der Konzerngewinn betrug somit 59,0 (Vorjahr: 148,7) Mio. Euro. (...)

Es ist geplant, 2010 das Umsatzniveau des Vorjahres von 1 Mrd. Euro weiter nachhaltig zu überschreiten.
Jetzt endlich verstehe ich, was mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" gemeint ist: Die nachhaltige Alimentierung von Deutschlands vermutlich reichstem Transfer-Empfänger, dem "Sonnenkönig" Frank Asbeck, laut "Bonner General-Anzeiger" "Chef von Solarworld, Börsenstar, Lebemann und Kumpel".



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