Wie privat ist es, wenn ein deutscher Ex-Kanzler den amtierenden iranischen Staatschef besucht, der das Existenzrecht Israels und die Existenz des Holocaust in Frage stellt? Völlig privat, befindet das Büro von Altkanzler Schröder. (...) Aus dem Auswärtigen Amt verlautet lediglich, dass Schröders 4-tägige Reise nach Iran rein privaten Charakter habe. Doch allein die Tatsache, dass das Außenministerium in die Reise des Ex-Kanzlers eingebunden ist, zeigt, dass, die Reise sehr wohl eine gehörige Portion politischen Charakters innehat.
Der "Tagesspiegel" über den Besuch Gerhard Schröders im Iran.
German ex-chancellor Gerhard Schroeder, head of Nord Stream AG, operator of the gas pipeline being built from Russia to Germany across the Baltic Sea, arrived in Iran yesterday. His unofficial visit coincided with the beginning of Tehran- EU talks on the possibility of Iran joining the Nabucco project, a pipeline planned to bypass Russia. Schroder, a long-time friend of Russia, may try to convince Iran to opt for Gazprom's South Stream pipeline instead. (...) Mikhail Korchemkin, director of the East European Gas Analysis consultancy, said: "Schroeder as Gazprom's agent of influence will talk about export flexibility in Tehran."
(Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Chef der Nord Stream AG, des Betreibers der Gas- Pipeline, die durch die Ostsee von Rußland nach Deutschland gebaut wird, traf gestern im Iran ein. Sein inoffizieller Besuch traf zusammen mit dem Beginn der Gespräche zwischen Teheran und der EU über die Möglichkeit, daß der Iran sich an dem Projekt Nabucco beteiligt, einer Pipeline, die an Rußland vorbeiführen soll. Schröder, schon seit langem ein Freund Rußlands, dürfte versuchen, den Iran dazu zu bringen, sich stattdessen für die South Stream- Pipeline von Gazprom zu entscheiden. (...) Mikhail Korchemkin, der Direktor der Beratungsfirma East European Gas Analysis, erklärte: "Schröder als Einflußagent der Gazprom wird in Teheran über Flexibilität des Exports sprechen".)
Die russische Zeitung Kommersant, zitiert von der Nachrichten- Agentur RIA Novosti, unter der Überschrift "Gazprom's 'agent of influence' arrives in Tehran" (Gazproms "Einflußagent" trifft in Teheran ein) zum selben Thema.
Kommentar: Er ist schon seltsam, daß man in Deutschland darüber rätselt, ob Schröders Besuch nun "privat" ist oder "politisch". Er ist selbstverständlich weder das eine noch das andere, sondern geschäftlich.
In Deutschland scheinen viele immer noch zu meinen, Gerhard Schröder sei ein deutscher Politiker oder gar Staatsmann; manche titulieren ihn gar noch mit dem Ehrentitel "Altkanzler".
Gerhard Schröder ist aber ein Geschäftsmann, der ein von dem russischen Staatskonzern Gazprom dominiertes Unternehmen leitet. Der Friede im Nahen Osten oder das Thema der Leugnung des Holocausts dürfte ihn ungefähr so sehr interessieren wie die die Ergebnisse der Fußball- Liga von Neuseeland. Und für einen Urlaub dürfte er sich auch ein anderes Land aussuchen als ausgerechnet den Iran.
Wenn dieser Mann nach Teheran reist, dann im Auftrag seines Arbeitgebers. Daß er einmal Politiker war, hilft ihm freilich, diesen Auftrag zu verschleiern. Just wegen dieser Möglichkeit, wegen des Ansehens, das Schröder als ehemalige Kanzler immer noch hier und da genießt, hat man ihn ja eingestellt.
Eben als Einflußagenten. Eine sehr treffende Bezeichnung.
Der "Tagesspiegel" über den Besuch Gerhard Schröders im Iran.
German ex-chancellor Gerhard Schroeder, head of Nord Stream AG, operator of the gas pipeline being built from Russia to Germany across the Baltic Sea, arrived in Iran yesterday. His unofficial visit coincided with the beginning of Tehran- EU talks on the possibility of Iran joining the Nabucco project, a pipeline planned to bypass Russia. Schroder, a long-time friend of Russia, may try to convince Iran to opt for Gazprom's South Stream pipeline instead. (...) Mikhail Korchemkin, director of the East European Gas Analysis consultancy, said: "Schroeder as Gazprom's agent of influence will talk about export flexibility in Tehran."
(Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Chef der Nord Stream AG, des Betreibers der Gas- Pipeline, die durch die Ostsee von Rußland nach Deutschland gebaut wird, traf gestern im Iran ein. Sein inoffizieller Besuch traf zusammen mit dem Beginn der Gespräche zwischen Teheran und der EU über die Möglichkeit, daß der Iran sich an dem Projekt Nabucco beteiligt, einer Pipeline, die an Rußland vorbeiführen soll. Schröder, schon seit langem ein Freund Rußlands, dürfte versuchen, den Iran dazu zu bringen, sich stattdessen für die South Stream- Pipeline von Gazprom zu entscheiden. (...) Mikhail Korchemkin, der Direktor der Beratungsfirma East European Gas Analysis, erklärte: "Schröder als Einflußagent der Gazprom wird in Teheran über Flexibilität des Exports sprechen".)
Die russische Zeitung Kommersant, zitiert von der Nachrichten- Agentur RIA Novosti, unter der Überschrift "Gazprom's 'agent of influence' arrives in Tehran" (Gazproms "Einflußagent" trifft in Teheran ein) zum selben Thema.
Kommentar: Er ist schon seltsam, daß man in Deutschland darüber rätselt, ob Schröders Besuch nun "privat" ist oder "politisch". Er ist selbstverständlich weder das eine noch das andere, sondern geschäftlich.
In Deutschland scheinen viele immer noch zu meinen, Gerhard Schröder sei ein deutscher Politiker oder gar Staatsmann; manche titulieren ihn gar noch mit dem Ehrentitel "Altkanzler".
Gerhard Schröder ist aber ein Geschäftsmann, der ein von dem russischen Staatskonzern Gazprom dominiertes Unternehmen leitet. Der Friede im Nahen Osten oder das Thema der Leugnung des Holocausts dürfte ihn ungefähr so sehr interessieren wie die die Ergebnisse der Fußball- Liga von Neuseeland. Und für einen Urlaub dürfte er sich auch ein anderes Land aussuchen als ausgerechnet den Iran.
Wenn dieser Mann nach Teheran reist, dann im Auftrag seines Arbeitgebers. Daß er einmal Politiker war, hilft ihm freilich, diesen Auftrag zu verschleiern. Just wegen dieser Möglichkeit, wegen des Ansehens, das Schröder als ehemalige Kanzler immer noch hier und da genießt, hat man ihn ja eingestellt.
Eben als Einflußagenten. Eine sehr treffende Bezeichnung.
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