Nicolas Sarkozy, débouté mercredi 29 octobre, de sa demande d'interdiction de la poupée vaudou à son effigie, commercialisée par la société Tear Prod, a fait appel de cette décision de référé, a-t-on appris auprès de son avocat et de la cour d'appel de Paris.
(Nicolas Sarkozy, dessen Antrag am Mittwoch, dem 29. Oktober, abgewiesen wurde, eine ihn verkörpernde Vodoo- Puppe zu verbieten, die von dem Unternehmen Tear Prod vertrieben wird, hat gegen diese Gerichts- Entscheidung im Eilverfahren Widerspruch eingelegt. Dies verlautete von seinem Rechtsanwalt und dem Pariser Appellationsgericht.)
Aktuell zu lesen auf der WebSite des Nouvel Observateur.
Kommentar: Morgen, am 31. Oktober, ist zwar auch das Reformationsfest (aber wen interessiert das noch?), vor allem aber ist Halloween.
Ein "Fest", das es in Deutschland erst seit zehn, zwanzig Jahren gibt. Nun, warum nicht. Vielleicht tun sich ja die verbliebenen Protestanten und die Neuen Heiden zusammen und betreiben es gemeinsam, daß der 31. Oktober gesetzlicher Feiertag wird. Zusammen mit Allerheiligen, das freilich nur im Katholischen gesetzlich verankert ist, würde das doch schöne Brückentage geben; jedenfalls in diesem Jahr.
Pünktlich zu Halloween nun also hat sich der französische Staatspräsident mit Hilfe einer Vodoo- Puppe lächerlich gemacht. Die Puppe, die er gern verboten sähe, wurde freilich nicht einfach so vertrieben, sondern zusammen mit nicht weniger als zwölf Nadeln, schön verpackt in einer Schatulle, zusammen mit einer Gebrauchsanweisung samt Hintergrund- Material von 56 Seiten.
Man kann sich vorstellen, was Sarkozy alles passieren kann, wenn dieses hübsche Set unter die Leute kommt und wenn sie die Gebrauchsanweisung befolgen, die "invite le lecteur à planter des aiguilles sur la poupée à son effigie pour 'conjurer le mauvais œil'; die den Leser auffordert, Nadeln in die Puppe zu stechen, um "den bösen Blick zu bannen".
Wer weiß, was den Franzosen von ihrem Staatspräsidenten überhaupt noch bleibt, wenn erst einmal sein böser Blick gebannt ist.
Halloween also in Europa. Halloween natürlich erst recht in den USA. AP meldete in der vergangenen Nacht, daß auf dem Campus der University of Kentucky eine Puppe gefunden wurde, die Barack Obama darstellen sollte. Sie trug eine Halloween- Maske, die Obama nachempfunden war. Anders als der Sarkozy- Puppe waren ihr keine Nadeln beigefügt, sondern sie hatte einen Strick um den Hals, und sie war auch bedeutend größer, nämlich lebensgroß.
Zuvor war schon, so heißt es in der Meldung, in West Hollywood (Californien) eine Puppe gefunden worden, die Sarah Palin darstellen sollte; auch sie mit einem Strick um den Hals. Daneben John McCain, er allerdings dabei, auf einer Art Scheiterhaufen verbrannt zu werden.
Kindereien das eine wie das andere. Ein Staatspräsident macht sich lächerlich, indem er, sozusagen prall gefüllt mit der Würde seines Amtes, Anzeige erstattet. Und Barack Obama? Er verhält sich bisher souverän und schweigt. Auch sein Team hat bisher keine Stellungnahme abgegeben.
Umso lauter ist die Betroffenheits- Rhetorik auf dem Campus und in Lexington, wo die Universität von Kentucky liegt. Der Lexington Herald berichtet im Detail, wer alles seiner Empörung Ausdruck verliehen hat. Der Gouverneur von Kentucky und der Bürgermeister von Lexington haben sich bereits bei Obama entschuldigt; ganz so, als steckten sie hinter dem makabren Scherz.
Der stellvertretene Sicherheitschef von Lexington, Anthony Beatty, erklärte, die Polizei ermittle und untersuche, ob die ruchlose Tat vielleicht von Überwachungs- Kameras erfaßt worden sei. Es gebe noch keine Verdächtigen.
Und es sei auch noch unklar, welchen Gesetzesbruchs man eigentlich die Täter beschuldigen werde, wenn sie gefaßt seien ("It's difficult to say what type of charges the culprits may face until police can interview whoever did it").
Die für den Schutz der Kandidaten Obama und McCain zuständige Bundesbehörde ist eingeschaltet und ermittelt ebenfalls.
"Tiefer hängen", soll der Alte Fritz gesagt haben, als er an einer Schmähschrift gegen ihn vorbeiritt, die man an einer Wand aufgehängt hatte. Tiefer, damit alle sie lesen können.
Das war freilich noch zur Zeit des Feudalismus.
(Nicolas Sarkozy, dessen Antrag am Mittwoch, dem 29. Oktober, abgewiesen wurde, eine ihn verkörpernde Vodoo- Puppe zu verbieten, die von dem Unternehmen Tear Prod vertrieben wird, hat gegen diese Gerichts- Entscheidung im Eilverfahren Widerspruch eingelegt. Dies verlautete von seinem Rechtsanwalt und dem Pariser Appellationsgericht.)
Aktuell zu lesen auf der WebSite des Nouvel Observateur.
Kommentar: Morgen, am 31. Oktober, ist zwar auch das Reformationsfest (aber wen interessiert das noch?), vor allem aber ist Halloween.
Ein "Fest", das es in Deutschland erst seit zehn, zwanzig Jahren gibt. Nun, warum nicht. Vielleicht tun sich ja die verbliebenen Protestanten und die Neuen Heiden zusammen und betreiben es gemeinsam, daß der 31. Oktober gesetzlicher Feiertag wird. Zusammen mit Allerheiligen, das freilich nur im Katholischen gesetzlich verankert ist, würde das doch schöne Brückentage geben; jedenfalls in diesem Jahr.
Pünktlich zu Halloween nun also hat sich der französische Staatspräsident mit Hilfe einer Vodoo- Puppe lächerlich gemacht. Die Puppe, die er gern verboten sähe, wurde freilich nicht einfach so vertrieben, sondern zusammen mit nicht weniger als zwölf Nadeln, schön verpackt in einer Schatulle, zusammen mit einer Gebrauchsanweisung samt Hintergrund- Material von 56 Seiten.
Man kann sich vorstellen, was Sarkozy alles passieren kann, wenn dieses hübsche Set unter die Leute kommt und wenn sie die Gebrauchsanweisung befolgen, die "invite le lecteur à planter des aiguilles sur la poupée à son effigie pour 'conjurer le mauvais œil'; die den Leser auffordert, Nadeln in die Puppe zu stechen, um "den bösen Blick zu bannen".
Wer weiß, was den Franzosen von ihrem Staatspräsidenten überhaupt noch bleibt, wenn erst einmal sein böser Blick gebannt ist.
Halloween also in Europa. Halloween natürlich erst recht in den USA. AP meldete in der vergangenen Nacht, daß auf dem Campus der University of Kentucky eine Puppe gefunden wurde, die Barack Obama darstellen sollte. Sie trug eine Halloween- Maske, die Obama nachempfunden war. Anders als der Sarkozy- Puppe waren ihr keine Nadeln beigefügt, sondern sie hatte einen Strick um den Hals, und sie war auch bedeutend größer, nämlich lebensgroß.
Zuvor war schon, so heißt es in der Meldung, in West Hollywood (Californien) eine Puppe gefunden worden, die Sarah Palin darstellen sollte; auch sie mit einem Strick um den Hals. Daneben John McCain, er allerdings dabei, auf einer Art Scheiterhaufen verbrannt zu werden.
Kindereien das eine wie das andere. Ein Staatspräsident macht sich lächerlich, indem er, sozusagen prall gefüllt mit der Würde seines Amtes, Anzeige erstattet. Und Barack Obama? Er verhält sich bisher souverän und schweigt. Auch sein Team hat bisher keine Stellungnahme abgegeben.
Umso lauter ist die Betroffenheits- Rhetorik auf dem Campus und in Lexington, wo die Universität von Kentucky liegt. Der Lexington Herald berichtet im Detail, wer alles seiner Empörung Ausdruck verliehen hat. Der Gouverneur von Kentucky und der Bürgermeister von Lexington haben sich bereits bei Obama entschuldigt; ganz so, als steckten sie hinter dem makabren Scherz.
Der stellvertretene Sicherheitschef von Lexington, Anthony Beatty, erklärte, die Polizei ermittle und untersuche, ob die ruchlose Tat vielleicht von Überwachungs- Kameras erfaßt worden sei. Es gebe noch keine Verdächtigen.
Und es sei auch noch unklar, welchen Gesetzesbruchs man eigentlich die Täter beschuldigen werde, wenn sie gefaßt seien ("It's difficult to say what type of charges the culprits may face until police can interview whoever did it").
Die für den Schutz der Kandidaten Obama und McCain zuständige Bundesbehörde ist eingeschaltet und ermittelt ebenfalls.
"Tiefer hängen", soll der Alte Fritz gesagt haben, als er an einer Schmähschrift gegen ihn vorbeiritt, die man an einer Wand aufgehängt hatte. Tiefer, damit alle sie lesen können.
Das war freilich noch zur Zeit des Feudalismus.
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