Seit ich gestern den ersten Teil dieses Artikels geschrieben habe, hat sich der Mittelwert der Umfragen, wie Pollster ihn ständig neu berechnet, bereits wieder verändert. Gestern lag McCain mit 46,7 Prozent zu 46,2 Prozent nur hauchdünn vor Obama. Jetzt sind es bereits 1,5 Prozentpunkte (McCain 46,9; Obama 45,4).
Solche Schwankungen sind nun allerdings ohne viel Belang.
Sie sind nicht nur deshalb ziemlich bedeutungslos, weil sie in der Logik des Schließens von Stichproben auf eine Grundgesamtheit liegen, zu der es gehört, daß der gemessene Wert einmal mehr, einmal weniger, einmal in die eine und einmal in die andere Richtung vom wahren Wert abweicht.
Sondern sie sind auch deshalb ohne viel Belang, weil nach den Wahlen im November nicht Prozentpunkte oder gar deren Stellen hinter dem Komma entscheiden werden. Wer Präsident wird, das bestimmt nicht dieser Popular Vote, sondern das entscheidet die Mehrheit im Electoral College, im Gremium der Wahlmänner.
Formal bestimmt sich dessen Zusammensetzung natürlich nach den Resultaten aller Bundesstaaten. Faktisch aber haben die meisten mit dem Ausgang der Wahl nichts zu tun.
Im Grunde geht es nur um maximal ein Dutzend Staaten, die sogenannten Battleground States, die "umkämpften Staaten". Alle anderen werden so stimmen, wie es ihrer Tradition entspricht - Californien und die ganze Pazifik- Küste zum Beispiel für Obama, der Bible Belt im Südosten für McCain.
Eine sehr nützliche Einteilung der US-Staaten unter diesem Gesichtspunkt findet man in dem überhaupt ausgezeichneten Wahl- Blog FiveThirtyEight:
Diejenigen Staaten, in denen das Rennen besonders knapp ist, habe ich gefettet. In ihnen wird sich entscheiden, wer der 44. Präsident der USA wird.
Noch einmal zurück zu den Auswirkungen der Nominierung von Sarah Palin. Wie erinnerlich, findet Sarah Palin die mit Abstand meisten Sympathien (80 Prozent Zustimmung) bei weißen Frauen, die Kinder erziehen. Es liegt also nahe, einmal nachzusehen, wie diese Gruppe in den kritischen Bundesstaaten vertreten ist.
Das hat FiveThirtyEight getan. Das Ergebnis bring uns leider nicht viel weiter. Der Anteil weißer Frauen an der Gesamtbevölkerung, die eigene Kinder in ihrem Haushalt haben, liegt zwischen 18,7 Prozent (Utah) und 13,1 Prozent (Hawaii). Die Battleground States verteilen sich ziemlich gleichmäßig über diese Liste; New Mexico zum Beispiel liegt auf Platz 9, Ohio auf Platz 26 und Florida auf Platz 49.
Diejenige Gruppe, die von Sarah Palin besonders stark angesprochen wird, findet sich also nicht gehäuft in denjenigen Staaten, in denen die Wahl sich entscheidet. Es bleibt ein Kopf- an- Kopf- Rennen; vielleicht bis zum Wahltag.
Solche Schwankungen sind nun allerdings ohne viel Belang.
Sie sind nicht nur deshalb ziemlich bedeutungslos, weil sie in der Logik des Schließens von Stichproben auf eine Grundgesamtheit liegen, zu der es gehört, daß der gemessene Wert einmal mehr, einmal weniger, einmal in die eine und einmal in die andere Richtung vom wahren Wert abweicht.
Sondern sie sind auch deshalb ohne viel Belang, weil nach den Wahlen im November nicht Prozentpunkte oder gar deren Stellen hinter dem Komma entscheiden werden. Wer Präsident wird, das bestimmt nicht dieser Popular Vote, sondern das entscheidet die Mehrheit im Electoral College, im Gremium der Wahlmänner.
Formal bestimmt sich dessen Zusammensetzung natürlich nach den Resultaten aller Bundesstaaten. Faktisch aber haben die meisten mit dem Ausgang der Wahl nichts zu tun.
Im Grunde geht es nur um maximal ein Dutzend Staaten, die sogenannten Battleground States, die "umkämpften Staaten". Alle anderen werden so stimmen, wie es ihrer Tradition entspricht - Californien und die ganze Pazifik- Küste zum Beispiel für Obama, der Bible Belt im Südosten für McCain.
Eine sehr nützliche Einteilung der US-Staaten unter diesem Gesichtspunkt findet man in dem überhaupt ausgezeichneten Wahl- Blog FiveThirtyEight:
Die folgenden Regionen sind fest in der Hand von Obama:
Acela (Die Staaten entlang der gleichnamigen Schnellbahn: New York, New Jersey, Maryland, District of Columbia, Delaware)
Nördliche Mitte (Illinois, Wisconsin, Minnesota, Iowa)
Die Pazifikstaaten (Californien, Washington, Oregon, Hawaii)
Zu Obama tendierend, aber nicht ganz so sicher:
Neuengland (Massachusetts, Connecticut, New Hampshire, Maine, Rhode Island, Vermont)
Sichere Regionen für McCain sind:
Die Golfküste (Texas, Alabama, Louisiana, Mississippi)
Das Hochland (Montana, Oklahoma, Arkansas, West Virginia, Kentucky, Tennessee)
"Big Sky", das "Weite Land" (Utah, Idaho, Montana, Wyoming, Alaska)
Zu McCain tendierend, aber nicht ganz sicher:
Die Südküste (North Carolina, South Carolina, Florida, Georgia, Virginia)
Die Präriestaaten (Kansas, Nebraska, Norddakota, Süddakota)
Und hier sind die umkämpften Regionen:
Der "Rostgürtel" (Pennsylvania, Ohio, Michigan, Indiana)
Der Südwesten (Arizona, Colorado, New Mexico, Nevada)
Diejenigen Staaten, in denen das Rennen besonders knapp ist, habe ich gefettet. In ihnen wird sich entscheiden, wer der 44. Präsident der USA wird.
Noch einmal zurück zu den Auswirkungen der Nominierung von Sarah Palin. Wie erinnerlich, findet Sarah Palin die mit Abstand meisten Sympathien (80 Prozent Zustimmung) bei weißen Frauen, die Kinder erziehen. Es liegt also nahe, einmal nachzusehen, wie diese Gruppe in den kritischen Bundesstaaten vertreten ist.
Das hat FiveThirtyEight getan. Das Ergebnis bring uns leider nicht viel weiter. Der Anteil weißer Frauen an der Gesamtbevölkerung, die eigene Kinder in ihrem Haushalt haben, liegt zwischen 18,7 Prozent (Utah) und 13,1 Prozent (Hawaii). Die Battleground States verteilen sich ziemlich gleichmäßig über diese Liste; New Mexico zum Beispiel liegt auf Platz 9, Ohio auf Platz 26 und Florida auf Platz 49.
Diejenige Gruppe, die von Sarah Palin besonders stark angesprochen wird, findet sich also nicht gehäuft in denjenigen Staaten, in denen die Wahl sich entscheidet. Es bleibt ein Kopf- an- Kopf- Rennen; vielleicht bis zum Wahltag.
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