Am 14. März 1973 wurde Hauptmann John McCain von den Nordvietnamesen aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, in die er am 26.Oktober 1967 geraten war und während derer er schwer gefoltert worden war.
Jetzt ist - so schreibt in der heutigen International Herald Tribune David D. Kirkpatrick - ein Text von McCain aus dem Jahr 1974 bekannt geworden, in dem er seine Erlebnisse während der Gefangenschaft beschreibt und Folgerungen aus ihnen zieht.
Kirkpatrick meint, daß bereits in diesem Text Motive und Positionen anklingen würden, die auch heute noch kennzeichnend für McCain seien. Er hat ihn dazu per email befragt, und McCain hat - soweit ihn Kirpatrick zitiert - dieser Interpretation jedenfalls nicht widersprochen.
Zentral ging es McCain in diesem Text um die Frage, warum ein Teil der Gefangenen mit dem Feind kollaboriert hatte.
Als einen entscheidenden Faktor sieht er die Anti- Kriegs- Bewegung und die Informations- Politik der damaligen US-Regierung. Es sei ihr nicht gelungen, "[to] explain to its people, young and old, some basic facts of its foreign policy", den Menschen, ob jung oder alt, grundlegende Fakten der Außenpolitik zu erklären. Das hätte sie anfällig für die Parolen der Anti- Kriegs- Bewegung gemacht.
Sie hätten sich deren Parolen zu eigen gemacht und dadurch die Verantwortung für ihre Zusammenarbeit mit dem Feind gar nicht selbst übernehmen, sondern gewissermaßen auf Politiker wie McGovern übertragen können.
McCain hat in der Gefangenschaft erlebt, wie Kollaborateure, die sich für die Propaganda der Kommunisten einspannen ließen, dafür mit ungleich besseren Haftbedingungen belohnt wurden als die der "resisters", die Verweigerer.
Er selbst hatte allen solchen Offerten hartnäckig widerstanden. Die Folterer schafften es allerdings ein einziges Mal, ihm ein "Eingeständnis seiner Schuld" abzupressen, nachdem er vier Tage lang geschlagen, nachdem seine bei der Gefangennahme bereits gebrochenen Arme erneut gebrochen, er an Stricken aufgehängt und in Blut und Exkrementen liegen gelassen worden war.
Nach seiner Freilassung stellte McCain ungläubig fest, wie es den Kameraden, die mit dem Feind kollaboriert hatten und die (außer mit Eis, Bier und Zirkusbesuchen) mit einer schnellen Entlassung belohnt worden waren, in der Heimat gegangen war. In dem Text schreibt McCain:
Auch eine zweite Grundüberzeugung McCains führt Kirkpatrick auf die damaligen Erfahrungen zurück. In dem Text von 1974 sprach er von "the necessity to forgive", von der Notwendigkeit des Vergebens. Diese Fähigkeit zu vergeben habe McCain immer wieder bewiesen - ob es um Kollaborateure unter den Gefangenen, um die Kommandeure nordvietnamesischer Lager oder später, als er Senator war, um ungerechtfertigte Vorwürfe gegen ihn gegangen sei.
Der Text, aus dem Kilpartrick jetzt zitiert, ist übrigens nicht etwa von McCains Leuten innerhalb des Wahlkampfs publik gemacht worden, sondern er wurde aufgrund des Freedom of Information Act (einem Gesetz, daß die Regierung zur Herausgabe von Dokumenten verpflichtet) freigegeben und von Matt Welch, dem Autor eines Buchs über McCain, der New York Times zur Verfügung gestellt.
McCain hat immer darauf verzichtet, Details aus seinem Leben im Wahlkampf einzusetzen. Zuletzt war das so, als er es ausdrücklich untersagte, davon Gebrauch zu machen, daß sein Sohn im Irak Dienst tat.
Jetzt ist - so schreibt in der heutigen International Herald Tribune David D. Kirkpatrick - ein Text von McCain aus dem Jahr 1974 bekannt geworden, in dem er seine Erlebnisse während der Gefangenschaft beschreibt und Folgerungen aus ihnen zieht.
Kirkpatrick meint, daß bereits in diesem Text Motive und Positionen anklingen würden, die auch heute noch kennzeichnend für McCain seien. Er hat ihn dazu per email befragt, und McCain hat - soweit ihn Kirpatrick zitiert - dieser Interpretation jedenfalls nicht widersprochen.
Zentral ging es McCain in diesem Text um die Frage, warum ein Teil der Gefangenen mit dem Feind kollaboriert hatte.
Als einen entscheidenden Faktor sieht er die Anti- Kriegs- Bewegung und die Informations- Politik der damaligen US-Regierung. Es sei ihr nicht gelungen, "[to] explain to its people, young and old, some basic facts of its foreign policy", den Menschen, ob jung oder alt, grundlegende Fakten der Außenpolitik zu erklären. Das hätte sie anfällig für die Parolen der Anti- Kriegs- Bewegung gemacht.
Sie hätten sich deren Parolen zu eigen gemacht und dadurch die Verantwortung für ihre Zusammenarbeit mit dem Feind gar nicht selbst übernehmen, sondern gewissermaßen auf Politiker wie McGovern übertragen können.
McCain hat in der Gefangenschaft erlebt, wie Kollaborateure, die sich für die Propaganda der Kommunisten einspannen ließen, dafür mit ungleich besseren Haftbedingungen belohnt wurden als die der "resisters", die Verweigerer.
Er selbst hatte allen solchen Offerten hartnäckig widerstanden. Die Folterer schafften es allerdings ein einziges Mal, ihm ein "Eingeständnis seiner Schuld" abzupressen, nachdem er vier Tage lang geschlagen, nachdem seine bei der Gefangennahme bereits gebrochenen Arme erneut gebrochen, er an Stricken aufgehängt und in Blut und Exkrementen liegen gelassen worden war.
Nach seiner Freilassung stellte McCain ungläubig fest, wie es den Kameraden, die mit dem Feind kollaboriert hatten und die (außer mit Eis, Bier und Zirkusbesuchen) mit einer schnellen Entlassung belohnt worden waren, in der Heimat gegangen war. In dem Text schreibt McCain:
Probably the greatest shock to great numbers of the P.O.W.'s was to find, on returning to the U.S., that P.O.W.'s who were released early had not been court-martialed but in fact had received choice assignments and early promotions.Kirkpatrick meint, daß damals McCains Überzeugung entstanden sei, eine Regierung müsse ihre Außenpolitik offenlegen und deren Motive so erläutern, daß die Bevölkerung und eben auch die Soldaten sie nachvollziehen könnten. So handhabe er es noch heute.
Der vermutlich größte Schock für zahlreiche Kriegsgefangene war es, nach ihrer Rückkehr in die USA zu sehen, daß Gefangene, die schnell wieder entlassen worden waren, nicht vor ein Kriegsgericht gestellt, sondern sogar bevorzugt eingesetzt und schnell befördert worden waren.
Auch eine zweite Grundüberzeugung McCains führt Kirkpatrick auf die damaligen Erfahrungen zurück. In dem Text von 1974 sprach er von "the necessity to forgive", von der Notwendigkeit des Vergebens. Diese Fähigkeit zu vergeben habe McCain immer wieder bewiesen - ob es um Kollaborateure unter den Gefangenen, um die Kommandeure nordvietnamesischer Lager oder später, als er Senator war, um ungerechtfertigte Vorwürfe gegen ihn gegangen sei.
Der Text, aus dem Kilpartrick jetzt zitiert, ist übrigens nicht etwa von McCains Leuten innerhalb des Wahlkampfs publik gemacht worden, sondern er wurde aufgrund des Freedom of Information Act (einem Gesetz, daß die Regierung zur Herausgabe von Dokumenten verpflichtet) freigegeben und von Matt Welch, dem Autor eines Buchs über McCain, der New York Times zur Verfügung gestellt.
McCain hat immer darauf verzichtet, Details aus seinem Leben im Wahlkampf einzusetzen. Zuletzt war das so, als er es ausdrücklich untersagte, davon Gebrauch zu machen, daß sein Sohn im Irak Dienst tat.
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