11. Mai 2008

Was feiern wir eigentlich an Pfingsten? Nebst zwei Lesetips

Bitte überlegen Sie einmal kurz, was Ihnen zu Pfingsten einfällt. Pfingstochse? Pfingstfeuer? Pfingstwunder? "Und sie redeten mit Zungen"? Sehr gut.

Ja, und was hat das zu bedeuten? Was feiern wir eigentlich an Pfingsten, immerhin zwei Tage lang, in Frankfurt am Main drei (denn dort gibt es den Dienstag als den "dritten Feiertag", den Wäldchestag)?

Bevor ich für meinen letztjährigen Pfingstartikel recherchiert hatte, war ich überzeugt gewesen, daß die meisten Deutschen, denen man diese Frage stellt, antworten würden: "Die Ausgießung des Heiligen Geistes". So hatte ich es in der Schule gelernt. Als Teil des Allgemeinwissens; so, wie man lernt, daß Paris an der Seine liegt und daß der Fliegenpilz giftig ist.

Das war ein grober Irrtum gewesen. Nach einer Umfrage 2007 kannten 73 Prozent der Befragten nicht die Bedeutung des Pfingstfestes.

Damals, vor einem Jahr, habe ich an diesen Sachverhalt einige kritische Bemerkungen über das geknüpft, was gegenwärtig mit unserer Kultur geschieht. Bevor Sie das vielleicht lesen und ein wenig trübsinnig werden, möchte ich Sie mit einer guten Nachricht erst einmal heiter machen: Bei Pfingstseiten.de finden Sie alles, was Sie schon immer über Pfingsten wissen wollten.

Sie erfahren in diesem Bereich des verdienstvollen Internetportals Feiertagsseiten.de nicht nur zuverlässig und präzise, was es mit der Ausgießung des Heiligen Geists und dem Zungenreden, mit dem Pfingstochsen und dem Pfingstwunder auf sich hat, sondern Sie können sich auch über Pfingstbräuche wie die Bosheitsnacht und das Kufenstechen informieren, und Sie erfahren, was eigentlich ein Tugendkränzchen ist (nicht das, was ich dachte).



Vielleicht war Ihnen als Antwort auf meine Eingangsfrage auch noch eingefallen "Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen ..."?

Dann hätte ich einen zweiten Lesetip: Die Anregung, doch einmal, falls Sie das nicht schon getan haben, den wunderhübschen und sehr realistischen Text zu lesen, dem diese Zeile entstammt: Goethes Versepos "Reineke Fuchs", eine Fassung in Hexametern des alten Epos.

Goethe nannte es eine "unheilige Weltbibel". Das rechte Gegenmittel also, falls Ihnen zu Pfingsten allzu heilig zumute werden sollte.



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