Heute ist es an uns, an meiner Generation, zusammen mit der jungen Generation das Bewusstsein für eine Erinnerungskultur zu wecken, eine Erinnerungskultur, die auch dann trägt, wenn die Überlebenden der Shoah nicht mehr unter uns sein werden. (...)
Helfen kann uns dabei eine Kraft, die uns auch in den vergangenen Jahrzehnten geholfen hat: Es ist die Kraft zu vertrauen. Diese Kraft zu vertrauen hat ihren Ursprung in den Werten, die wir, Deutschland und Israel, gemeinsam teilen: den Werten von Freiheit, Demokratie und der Achtung der Menschenwürde. Sie ist das kostbarste Gut, das wir haben: die unveräußerliche und unteilbare Würde jedes einzelnen Menschen ‑ ungeachtet seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Sprache, seines Glaubens, seiner Heimat und Herkunft.
Meine Damen und Herren, das Bewusstsein für die historische Verantwortung und das Eintreten für unsere gemeinsamen Werte ‑ das bildet das Fundament der deutsch- israelischen Beziehungen von ihren Anfängen bis heute.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern in ihrer Rede vor der Knesset.
Kommentar: Wieder einmal hat die Bundeskanzlerin nicht nur "den richtigen Ton gefunden", sondern auch das Richtige gesagt.
Sie spricht nicht nur von der Erinnerung an den in deutschem Namen begangenen Massenmord, sondern auch von den gemeinsamen westlichen Werten; und sie verknüpft beides durch den Begriff des Vertrauens. Wenn die Kanzlerin so etwas sagt, dann weiß man, daß sie eine Überzugung ausspricht und sich nicht von einem Redenschreiber Phrasen hat aufschreiben lassen.
Das Erinnern an die Shoah kann leicht zur Phrase werden (das ist es, was Martin Walser in seiner Paulskirchen- Rede kritisiert hat, die sehr mißverstanden wurde).
Daß wir mit Israel die von Merkel genannten Werte der Aufklärung gemeinsam haben - fast möchte man wünschen, daß es wenigstens in Form von Phrasen öfter erwähnt werden würde.
Denn wenn man sich zum Beispiel das vergegenwärtigt, was die Kanzlerin dazu offen gesagt hat (daß "in Umfragen eine deutliche Mehrheit der Befragten in Europa sagt, die größere Bedrohung für die Welt gehe von Israel aus und nicht etwa vom Iran"), dann fragt man sich, wieviele unserer Mitbürger schon wieder nicht verstehen, wer die potentiellen Täter sind und wer die potentiellen Opfer.
Und man fragt sich, wieviele nicht verstehen, daß wir über eine Auseinandersetzung zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und totalitären Diktaturen (samt von ihnen bezahlten terroristischen Banden) nicht mit der Attitüde eines fernen Schiedsrichters urteilen können.
Wir - das heißt die Demokraten in Deutschland - sind selbstverständlich Partei. Wir stehen auf der Seite Israels. Nicht nur wegen der historischen Schuld, sondern auch aufgrund der heute für uns geltenden Werte.
Eine Trivialität, sollte man meinen. Ja, das wäre schön, wenn es in Deutschland eine Trivialität wäre.
Helfen kann uns dabei eine Kraft, die uns auch in den vergangenen Jahrzehnten geholfen hat: Es ist die Kraft zu vertrauen. Diese Kraft zu vertrauen hat ihren Ursprung in den Werten, die wir, Deutschland und Israel, gemeinsam teilen: den Werten von Freiheit, Demokratie und der Achtung der Menschenwürde. Sie ist das kostbarste Gut, das wir haben: die unveräußerliche und unteilbare Würde jedes einzelnen Menschen ‑ ungeachtet seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Sprache, seines Glaubens, seiner Heimat und Herkunft.
Meine Damen und Herren, das Bewusstsein für die historische Verantwortung und das Eintreten für unsere gemeinsamen Werte ‑ das bildet das Fundament der deutsch- israelischen Beziehungen von ihren Anfängen bis heute.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern in ihrer Rede vor der Knesset.
Kommentar: Wieder einmal hat die Bundeskanzlerin nicht nur "den richtigen Ton gefunden", sondern auch das Richtige gesagt.
Sie spricht nicht nur von der Erinnerung an den in deutschem Namen begangenen Massenmord, sondern auch von den gemeinsamen westlichen Werten; und sie verknüpft beides durch den Begriff des Vertrauens. Wenn die Kanzlerin so etwas sagt, dann weiß man, daß sie eine Überzugung ausspricht und sich nicht von einem Redenschreiber Phrasen hat aufschreiben lassen.
Das Erinnern an die Shoah kann leicht zur Phrase werden (das ist es, was Martin Walser in seiner Paulskirchen- Rede kritisiert hat, die sehr mißverstanden wurde).
Daß wir mit Israel die von Merkel genannten Werte der Aufklärung gemeinsam haben - fast möchte man wünschen, daß es wenigstens in Form von Phrasen öfter erwähnt werden würde.
Denn wenn man sich zum Beispiel das vergegenwärtigt, was die Kanzlerin dazu offen gesagt hat (daß "in Umfragen eine deutliche Mehrheit der Befragten in Europa sagt, die größere Bedrohung für die Welt gehe von Israel aus und nicht etwa vom Iran"), dann fragt man sich, wieviele unserer Mitbürger schon wieder nicht verstehen, wer die potentiellen Täter sind und wer die potentiellen Opfer.
Und man fragt sich, wieviele nicht verstehen, daß wir über eine Auseinandersetzung zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und totalitären Diktaturen (samt von ihnen bezahlten terroristischen Banden) nicht mit der Attitüde eines fernen Schiedsrichters urteilen können.
Wir - das heißt die Demokraten in Deutschland - sind selbstverständlich Partei. Wir stehen auf der Seite Israels. Nicht nur wegen der historischen Schuld, sondern auch aufgrund der heute für uns geltenden Werte.
Eine Trivialität, sollte man meinen. Ja, das wäre schön, wenn es in Deutschland eine Trivialität wäre.
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