12. März 2008

Zitat des Tages: Was der hessische SPD- Generalsekretär Schmitt für "Verantwortungsethik" hält. Und was Max Weber dazu sagte

Einundvierzig Abgeordnete haben gesagt, für uns ist sozusagen die Verantwortungsethik wichtig.

Der Generalsekretär der hessischen SPD, Norbert Schmitt, gestern in der Sendung "Stadtgespräch spezial" des Hessischen Rundfunks zu der Entscheidung der SPD-Fraktion, einer Kooperation mit "Die Linke" bei der Wahl von Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin zuzustimmen.

Kommentar: Das war zu erwarten, daß einer darauf kommen würde, Max Weber für den Wortbruch der Andrea Ypsilanti in Anspruch zu nehmen.

Den weiteren Kommentar überlasse ich Max Weber selbst, der in dem Vortrag "Politik als Beruf" (hieraus stammt die Unterscheidung zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik) anmerkt, daß:
... es unermeßlich erschütternd ist, wenn ein reifer Mensch – einerlei ob alt oder jung an Jahren –, der diese Verantwortung für die Folgen real und mit voller Seele empfindet und verantwortungsethisch handelt, an irgendeinem Punkte sagt: "Ich kann nicht anders, hier stehe ich". Das ist etwas, was menschlich echt ist und ergreift. Denn diese Lage muß freilich für jeden von uns, der nicht innerlich tot ist, irgendwann eintreten können. Insofern sind Gesinnungsethik und Verantwortungsethik nicht absolute Gegensätze, sondern Ergänzungen, die zusammen erst den echten Menschen ausmachen, den, der den "Beruf zur Politik" haben kann.
Es ist, wenn man schon Max Weber heranzieht, die Abgeordnete Dagmar Metzger, die sich darauf berufen kann, im Sinn Webers verantwortungsethisch zu handeln.

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