14. Juni 2007

Randbemerkung: Der Nahe Osten versinkt in Gewalt

"Al Jazeera" sendet rund um die Uhr aus Gaza.

Eine Korrespondentin berichtete, daß nur wenig von dem, was dort geschieht, überhaupt gefilmt werden kann, weil beide Seiten massiv gegen die Medien vorgehen.

Trotzdem: Man sieht immer dieselben Bilder - meist vermummte junge Männer, die wild um sich schießen, Verletzte, Tote.

Helfer humanitärer Organisationen verlassen das Gebiet, weil ihr Leben bedroht ist.

Im Irak gibt es derweil die übliche Gewalt. Im Libanon häufen sich die politischen Gewalttaten.



Oslo- Prozeß, Roadmap to Peace - wie abwegig klingt das heute.

Es scheint im Nahen Osten nur noch zwei Möglichkeiten zu geben:

Entweder setzt eine brutale Dikatur eine Friedhofsruhe durch, wie Saddam, wie heute Assad jr. Oder der Friedhof erwacht sozusagen - die Untoten steigen aus ihren Gräbern.

Ich habe einmal ernsthaft gehofft, es könnte nach dem Übereinkommen von Oslo eine Entwicklung der Region zu Frieden und Wohlstand geben.

Ich habe das noch einmal gehofft, als der Irak befreit worden war; auch wenn ich damals sehr skeptisch gewesen bin. Aber ein, zwei Jahre lang schien es, als könne ein demokratischer Irak zum Kristallationspunkt für eine positive Entwicklung der ganzen Region werden.

Verflogene Hoffnungen.



Es scheint, daß, was den Nahen Osten angeht, immer derjenige Recht behält, der die finsterste, die hoffnungsloseste Variante vertritt.

Israel tut gut daran, sich einzumauern. Etwas anderes, als sich von diesen Wahnsinnigen in ihrer Nachbarschaft getrennt zu halten, so gut es denn geht, können die Israelis nicht mehr tun.